Den Auftakt des Romans bildet ein mysteriöser Mord. Eine verkohlte Leiche liegt an einem ehemaligen Horchpisten der USA, auf der Schwäbischen Alb. Ein Bauer findet erst einen Wagen, in dem noch der Zündschlüssel steckt und der keine Nummernschilder besitzt. Das bringt ihn dazu, etwas genauer nachzusehen und dann findet er plötzlich die Überreste einer verkohlten Leiche.
Diese Leiche stellt die Polizei vor ein anscheinend unlösbares Rätsel. Die DNA passt zu keiner gespeicherten DNA, der Wagen scheint aus dem Tessin zu stammen und wie die Leiche verbrannt wurde, ist nicht zu rekonstruieren. Ein wirklich heißes Feuer wäre nötig gewesen, es gibt keine Brandspuren um die Leiche herum, aber es ist eindeutig, die Leiche muss vor Ort verbrannt worden sein.
Immerhin meldet sich ein Zeuge, der jedoch als Sonderling gilt und deswegen nicht glaubhaft ist. Er will mitten in der Nacht einen grellen Blitz gesehen haben, der wohl vom Boden ausging und keine sichtbare Quelle gehabt haben soll.
Mit diesen spärlichen Indizien ist die Polizei genötigt, den Fall erst einmal als ungelöst auf Seite zu legen.

Zeitgleich wird im Tessin ein junger schwäbischer Physiker für ein geheimes Projekt angeworben. Er erfährt nicht, worum es bei diesem Projekt geht, weiß aber, dass es strengster Geheimhaltung unterliegt und wohl von der amerikanischen Regierung gesponsert wird.

Der dritte Handlungsstrang hat mit einer Frau aus dem Schwäbischen zu tun. Sie leider unter dem Brummtonphänomen, hört also beständig einen sonoren Brummton, für den es keine Ursache zu geben scheint. Sie ist aber nicht die einzige, die darunter leidet. Es gibt Betroffene in ganz Europa, aber niemand nimmt diese Leute ernst.

Weitere Nebenstränge werden aufgebaut, so zum Beispiel zwei Deutsche die durch die ganze Welt reisen. Einmal beobachten sie einen Raketenstart in Florida und zu anderen Zeiten sind sie in Dubai und Kairo und beliefern dort Menschen mit Informationen. Auch sie werden auf das Brummtonphänomen aufmerksam, welches seinen Ursprung angeblich in den Pyramiden von Gizeh haben soll.

Am Anfang ist es schwer, eine Verbindung zwischen den zahlreichen Ereignissen herzustellen. Zumal auch historische Ereignisse, wie die Anschläge vom 11. September, eingebettet werden. Doch nach und nach scheint sich ein Zusammenhang zwischen den unterschiedlichen Geschehnissen heraus zu bilden, ohne dass die Geheimnisse allzu schnell gelüftet werden, und Geheimnisse gibt es sehr viele. Zum Beispiel taucht immer wieder der Name Albert Einstein auf und es wird auch erwähnt, dass konkurrierende Gruppen an einem Projekt arbeiten. Aber um was es genau geht, das erfährt man nicht so bald. Schließlich tauchen aber nach über drei Jahren die DNA-Spuren der Person auf, die als Leiche in dem ungelösten Mord bekannt ist. Und die Personen, die Erkundigungen zum Brummtonphänomen einholen, werden plötzlich bedroht. Nicht nur das, in ihren Reihen ereignen sich seltsame Mordfälle?

Die Geschichte verläuft über mehrere Jahre und Nebenhandlungen hinweg und zusehends wird alles miteinander verknüpft. Der Autor schafft es gut, verschiedene Handlungsstränge miteinander zu verknüpfen und stets von einer Szene zur nächsten Szene überzugehen, bevor der Höhepunkt erreicht wird. Dies lässt eine konstante Spannung im Buch entstehen und zwingt förmlich zum Weiterlesen.
Stilistisch ist das Buch wirklich hervorragend und wird durch sehr schön ausgearbeitete Charaktere noch ergänzt. Die Handlung ist nicht voraussehbar und steigert somit die Spannung noch zusätzlich. Dies sorgt für einen ansprechenden und guten Krimi. Aber nicht nur die Umsetzung des Inhalts ist mit liebevollen Charakteren und Ortsbeschreibungen äußerst gelungen, auch der Schreibstil ermöglichst ein flüssiges Lesen, da er einfach, aber nicht langweilig ist. Sicherlich nicht der anspruchsvollste Stil, aber durchaus für ein großes Publikum geeignet, gibt es doch kaum Metaphern oder Fremdwörter, stattdessen aber eine klare, einfache Sprache.

Somit lässt sich sagen, dass sowohl der Inhalt als auch der Stil dieses Buch lesenswert machen. An manchen Stellen wirkt der Inhalt zwar etwas konstruiert, aber dies legt sich mit dem weiteren Lesen und fügt sich dann in ein Gesamtbild ein. Zusätzlich wurde versucht, nicht einfach nur einen Krimi zu schreiben, sondern im Zusammenhang mit Einstein auch dessen Bedeutung und Ansätze aus seiner Theorie anzuführen. Einsteins Theorie schwebt zwar nur im Hintergrund und hätte etwas stärker hervorgehoben werden können, ohne dass dieses Buch zu theoretisch oder physikalisch geworden wäre. Man muss jedoch zugeben, dass dieses Buch dann auch wesentlich komplexer geworden wäre und der vorhandene Bezug zu Einstein ist so weit okay, als dass er eine interessante und originelle Rahmengeschichte abgibt, ohne das Buch zu schwer oder unverständlich zu machen.

Was durchaus der Übersichtlichkeit in diesem Buch dient, ist die klare Trennung der Szenen. Gerade Klassiker, auch auf dem Gebiet des Krimis, lassen so etwas Gewöhnliches und doch überaus Nützliches manchmal vermissen.
Für den Roman bedeutet dies, dass er über viele kurze Kapitel verfügt, weshalb man das Buch auch zwischendurch kurz zur Hand nehmen kann. Andererseits bedeutet dies aber auch, dass die Szenen schnell wechseln. Das erfordert Mitdenken seitens des Lesers, ist die Handlung doch damit alles andere als gradlinig. Andererseits steigert dieses Verfahren deutlich die Spannung.
Auch wenn die eigentliche Kriminalarbeit nicht so stark wie in anderen Krimis hervortritt, ist es doch gerade das Zuspitzen von Ereignissen, das Aufbauen und Auflösen von Verschwörungen, welches durch die zahlreichen Handlungsstränge richtig gut zur Geltung kommt.

Das Ende des Buchs ist nicht weniger mysteriös als die gesamte Geschichte. Eine wirkliche Aufklärung der Geschehnisse gibt es nicht, aber das stört nicht. Immerhin wird gezeigt, was sich aus Einsteins Relativitätstheorie alles ableiten lassen könnte, jedenfalls theoretisch. Somit schließt der Roman als eine sehr interessante Verschwörungsgeschichte aus dem Bereich der Geheimdienste, des Irakkriegs und der Physik. Auf den ersten Blick eine Mischung, die nicht ganz zusammenzupassen scheint, aber dennoch großartig in diesem Roman umgesetzt wurde.