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 Der Jahrmarkt zu Jakobi


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Das Städtchen Lindenfels lädt im Jahre 1338 zu einem Jahrmarkt in der Pfalz. Neben den Handwerkern und Köchen kommen auch Alheit und ihre fahrende Truppe in die Stadt, um auf dem Jahrmarkt zu spielen und sich so das täglich Brot zu verdienen. Neben Alheit und ihrem Mann Franz gehören der Gaukler Hardo, der Priester Baldwin und das junge Mädchen Gretel zur Gruppe. Doch innerhalb der wenigen Jahrmarkttage geschehen schreckliche Dinge: Schlägereien mit Arnold und seiner fahrenden Truppe, Hexenflüche, Hardos gewaltsamer Tod, ein Einbruch in der Stadt und auch die junge Gretel stirbt beinahe an einer Vergiftung. Doch der Vogt der Stadt hat nur geringes Interesse daran, sich um die Geschehnisse des fahrenden Volkes zu kümmern, verschwinden sie doch nach dem Jahrmarkt gleich wieder. So liegt es an Alheit, Franz, Baldwin und den jungen Handwerkern des Ortes, sich um die Lösung des Rätsels zu bemühen und die eigene Unschuld zu beweisen. Die Spur führt in die Adelsränge, doch die Verbrechen, die da zu Tage gefördert werden, sind noch grausamer als die der einfachen Leute.

Mit seinen 325 Seiten lässt sich dieser historische Kriminalroman flott durchlesen. Er ist neben dem Prolog und dem Epilog in mehrere Tage eingeteilt: die Ereignisse erstrecken sich vom Sankt Christinentag, über den Sankt Annen-Tag bis zum Sankt Ermolai-Tag. Jeder Tag ist nochmal in übersichtliche Kapitel geteilt, die sich höchstens über zehn Seiten ziehen. Man bekommt also kleine, gut genießbare Häppchen serviert, die sich auch mal zwischendurch gut lesen lassen, was durch die einfache Sprache noch unterstützt wird. Lateinische Ausdrücke oder heute nicht mehr übliche bzw. bekannte Begriffe sollten durch die Fußnoten erläutert werden, doch sind diese leider manchmal zu ungenau.
Ein weiteres Manko ist die Menge an Namen und manchmal auch an vollkommen unwichtigen Informationen, mit der man überflutet wird. Dies wirkt verwirrend und bringt einen häufiger mal aus dem Lesefluss, da man erstmal nachschlagen muss, wer Person X oder Y war.
Schade ist auch, dass die Lösung des Krimis zwar interessant, aber nicht sehr überraschend ist. Man wird schon sehr früh praktisch mit der Nase darauf gestoßen, was natürlich einen Teil der Spannung wegnimmt.
Einen Pluspunkt bekommt der Roman allerdings für seine wunderschöne Aufmachung. Das Deckblatt und seine Innenseiten sind sehr schön illustriert und jedem Roman liegt ein Lesezeichen bei, das einen Teil des Titelbildes noch einmal vergrößert darstellt. Das ganze hat beinahe einen edlen Look, was einen das Buch gerne zur Hand nehmen lässt.

Fazit: Für den konzentrierten Leser ist dieser Roman eine schöne Möglichkeit, in das Mittelalter abzutauchen, jedoch ist es nicht mehr als ein kurzer Ausflug zwischendurch, der bei zu schnellem Überfliegen sehr verwirrend werden kann. Nett, aber kein "Must have".

Leonie Paltz



Taschenbuch | Erschienen: 01. Juli 2008 | ISBN: 9783899777666 | Preis: 12,90 Euro | 325 Seiten | Sprache: Deutsch

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