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Mit "Miami Ink - Tattoos fürs Leben" hat der Doku-Sender DMAX eine Perle im Programm, die sowohl in Deutschland als auch im Herkunftsland, den USA, viele Fans hat. Es handelt sich um ein Mischung aus Reality-Show, Dokumentation und Soap.
Die Serie handelt von Ami James und Chris Núñez, zwei Betreibern eines Tattoo-Studios im Herzen Miamis. Unterstützt werden sie durch vier weitere Tätowierer, darunter auch eine Frau. Jeder von ihnen hat sich auf verschiedene Stile festgelegt, zum Beispiel Portraits, Tribals oder großflächige Tattoos. Dieses erfolgreiche Team hat eine große Fangemeinde und viele Personen nehmen eine lange Anreise in Kauf, um von ihrem Lieblingskünstler tätowiert zu werden.
Eine Folge dauert circa 50 Minuten und es werden verschiedene Kunden und ihre Wünsche vorgestellt. Im Verlauf der Handlung kann der Zuschauer dann die Entstehung der Tätowierung vom ersten Entwurf über den ersten Nadelstich bis hin zur Vollendung bestaunen. Gelegentlich gibt es noch einige Nebenhandlungen, diese geben Einblick in das Privatleben der Künstler. Der Schwerpunkt liegt aber immer bei den Kunden und ihren Tätowierungen.
Die Auswahl der Kunden sorgt dafür, dass sich innerhalb der verschiedenen Folgen keine Langeweile einstellt, wenngleich man manchmal schon sehr merkt, dass alles nach einem Script abläuft. Es handelt sich um eine perfekt choreografierte Doku-Soap, aber immerhin um eine sehr interessante Soap. Gelegentlich sind die erzählten Geschichten auch sehr ideenlos, zumeist verbirgt sich hinter den Tattoo-Wünschen jedoch eine interessante Geschichte.
Für annähernd dreißig Euro erhält der Käufer drei DVDs in einer schön gestalteten Box. Die Bildqualität der einzelnen Folgen ist gut, die Werbeunterbrechungen des Privatsenders bleiben dem zahlenden Kunden natürlich auch erspart. Der Ton kann ebenfalls überzeugen; stimmungsvolle Effekte sucht man bei der Realityshow freilich vergebens. Die Titelmusik nervt beim zwanzigsten Hören leider gewaltig, erschwerend kommt hinzu, dass jedes Menü mit dieser Melodie hinterlegt ist. Die Sprachausgabe ist im Original belassen, das Gesehene wird aber aus dem Off auf deutsch kommentiert und zum überwiegenden Teil übersetzt.
Für Fans und Freunde von Tattoos stellt die Doku-Soap "Miami Ink" eine lohnenswerte Anschaffung dar. Man erhält Einblick in die Abläufe eines Tattoo-Studios, erfährt mehr über die Technik und die verwendete Ausrüstung und bekommt eine Vielzahl von Anregungen. Aber auch der nicht tätowierte Zuschauer findet mit "Miami Ink" sehenswerte Kost, wobei das Soap-Element vermutlich noch eine eigene Zielgruppe ansprechen dürfte. In den USA gibt es bereits fünf Staffeln und einen Ableger (LA Ink) - es bleibt abzuwarten, ob die Serie auch langfristig in Deutschland für Begeisterung sorgt oder ob sich das Format abnutzt.