Wandertrolle sind Wesen, die man wohl nur in Schweden treffen kann. Wenn man im Herbst ganz leise am Waldrand verharrt, kann es sein, dass Trip und Trap, zwei Wandertrolle, auf ihrer Wanderschaft vorbeikommen. Sie suchen ein Lager, eine Höhle oder eine verlassene Scheune in der sie den Winter verbringen können.
Wenn sie unbeobachtet sind, wird der Größere der beiden, Trap, einen kleinen Vers murmeln und dann die Augen schließen. Dann, plötzlich, öffnet er seine Augen und sagt: "Nach Westen" - und die beiden ziehen los, um im Westen ihr Heim für den Winter zu finden.
In diesem Jahr finden die beiden Trolle ein Lager, das unvergleichlich ist: Ein kleines, für die Kinder einer großen Familie gebautes Holzhaus, abseits des Sommerhauses der Familie, verlassen und bis zum nächsten Sommer unbewohnt. Da Trip und Trap gerade so groß wie ein Kind im 10. Lebensjahr sind, konnte es keinen besseren Ort geben als diesen. Schnell spricht sich in der Gegend unter den Tieren herum, das zwei Trolle dort wohnen und viele Tiere, sogar ein Zwerg, kommen sie besuchen. Schließlich haben Trolle ein Zauberbuch und das Wichtigste, das die Trolle aus einem der vielen Rezepte herstellen, ist eine Salbe, die Wunden verschließt, den Schmerz vertreibt und rasche Heilung verspricht.
Doch so ruhig und friedlich wie die Landschaft sich im beginnenden Winter unter einer weißen Decke darniederlegt, ist es hier nicht. Das sollen die Trolle bald erfahren. Dramatische Abenteuer warten auf die zwei. Schwarzelfen und Elche kommen darin vor. Doch wirklich gefährlich wird es für alle Tiere und die Trolle erst, als die Blaumoorhexe ihr Zauberbuch stielt und die beiden Wandertrolle beschließen, es sich zurück zu holen!
Auf Leben und Tod wird es in diesem Abenteuer gehen und der Ausgang ist ungewiss, ist die Blaumoorhexe doch ungeheuer mächtig und zutiefst bösartig.

Dieses bereits 1971 in Schweden verlegte Buch ist ein wahrer Klassiker. Erst 1996 wurde es von Kristin Schäfer ins Deutsche übertragen und im Verlag Urachhaus herausgegeben.
Es ist eine abenteuerliche Geschichte, in der es um Treue und Wagemut geht. Nur im Einklang mit der Natur und den Tieren des Waldes vermögen die Helden zu bestehen. Diese Fabel ist in metaphernreicher und komplexer Sprache geschrieben und erfordert ein hohes Maß an Konzentrationsfähigkeit und Durchhaltevermögen. Es sollte nicht vor dem 12. Lebensjahr gelesen werden, sind die Abenteuer doch sehr spannend und teils recht grausam geschildert.

Beachtet man dies ist es unbedingt zu empfehlen. Auch Erwachsene können unbesorgt zugreifen, die Geschichte ist so märchenhaft schön, so anders als die meisten deutschen Jugendbücher, dass sie ein großer Gewinn sein wird! Die ungewohnten Mythen und Sagen, die dieser Geschichte zu Grunde liegen, stammen sie doch aus dem skandinavischen Raum, sollte man sich nicht entgehen lassen!