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Aura Institoris hat den Anschlag des Hermaphroditen Gillian nur deshalb überlebt, weil er die junge Frau laufen ließ. Jetzt beherrscht nur ein Gedanke Aura: Das Internat verlassen und ihren Vater zur Rede stellen. Tatsächlich gelingt es Aura zu fliehen und bald stößt sie wieder mit Gillian zusammen, der die Hilfe der jungen Institoris braucht, um seinen ehemaligen Auftraggeber Lysander zur Rechenschaft zu ziehen. Aura, die sich auf unerklärliche Weise zu Gillian hingezogen fühlt, willigt ein, und so reisen die beiden nach Wien.
Unterdessen bleibt Nestor Nepomuk Institoris verschwunden und Charlotte vergnügt sich mit Freiherr Friedrich von Vehse. Doch Lysander streckt seine Klauen bereits nach der Familie Institoris aus. Einst verführte er Charlotte, um seinem Rivalen Nestor eins auszuwischen, und zeugte mit der Frau ein Kind: Sylvette, Auras jüngere Schwester. Jetzt ist die Zeit gekommen, wo er seine Tochter zu sich holen will. Eine Legende besagt, dass derjenige, der den Stein der Weisen schaffen will, ein Kind mit seiner unberührten Tochter zeugen muss. So lässt Lysander Sylvette eines Nachts entführen. Die Adoptivsöhne der Institoris, Daniel und Christopher, folgen den Männern Lysanders nach Wien. Dort treffen die beiden jungen Männer auf Aura und Gillia, die sich ihnen anschließen. Gemeinsam suchen sie im Untergrund Wiens nach dem Schlupfwinkel Lysanders, der seine Häscher bereits erwartet
Der zweite Teil geht genauso packend und unheimlich weiter wie der erste. Der Hörer ist von Beginn an gebannt von der Handlung mit all ihren überraschenden Wendungen und den lebensnahen Charakteren. Aura hat sich binnen kürzester Zeit zu einer bemerkenswerten jungen Frau entwickelt, die ihre Brüder in Wagemut und Entschlussfreudigkeit weit übertrifft. Dafür bleibt Christopher in seinen Absichten weitestgehend undurchsichtig. Die Story bleibt immer interessant und spannend und gipfelt in einem dramatischen Finale unterhalb der Stadt Wien. Wieder ist es das einmalige Zusammenwirken der Sprecher mit der Musik und authentischen Effekten, die neben der Handlung den Reiz dieses Hörspiels ausmachen. Friedhelm Ptok wechselt sich als Erzähler mit Aura und Christopher ab, die ihre Sicht der Dinge aus der Ich-Perspektive schildern, was dem Hörer die Figuren näher bringt. Hier zeigen vor allem Yara Blümel-Meyers (Aura) und Timmo Niesner (Christopher) ihr großartiges schauspielerisches Talent. Neu im Ensemble ist Detlef "George Clooney" Bierstedt, der als Fettfischer Rupert auftritt und eine glanzvolle Leistung abliefert. Als Lysander ist übrigens Werner Bussinger zu hören, der seine markante Stimme unter anderem John de Lancie in seiner Rolle als "Q" aus STAR TREK: THE NEXT GENERATION lieh.
Die Geschichte ist und bleibt weiterhin spannend und die Zeit vergeht im Flug, wenn man das Hörspiel laufen hat.
Äußerlich gleicht das Hörspiel seinem Vorgänger und variiert lediglich in dem Motiv rechts im Bild, beziehungsweise in dem verwegener wirkenden Antlitz von Aura. Leider beinhaltet das Begleitheft dieselben Informationen wie das Booklet zum ersten Teil. Eine kleine Biografie des Autors mit den bereits veröffentlichten Werken wäre eine schöne Ergänzung gewesen. Bei einer derart komplexen Story ist auch ein Glossar der wiederkehrenden Charaktere nie verkehrt.
Fazit:
Fulminante Fortsetzung einer atmosphärisch sehr dicht erzählten Geschichte. Überraschende Wendungen, glaubhafte Charaktere, dargestellt von hochprofessionellen Sprechern sowie eine einfühlsamen Musik und herausragende Effekte, machen "Die Alchimistin" zu den bemerkenswertesten Neuerscheinungen auf dem diesjährigen Hörspielmarkt.