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Den muskulösen Kämpfer Storm und seine tapfere Begleiterin Rothaar hat es in die Wüste verschlagen. Die Hitze ist kaum auszuhalten und die Helligkeit lässt die beiden fast erblinden. Storm, der aus der Vergangenheit kommt, kann kaum glauben, dass dieser Teil der Erde früher ein riesiges Meer war, doch ehemalige Korallenriffe zeugen immer noch davon. Gerade als die Gefährten schon fast die Hoffnung aufgegeben haben, finden sie endlich Wasser. Welch eine erfrischende Überraschung.
Doch der erholsame Genuss wird gestört: Ein Mann mit seltsam grauer Haut flüchtet in die Felsenformation, in der Storm und Rothaar sich niedergelassen haben, und bittet um Hilfe. Doch seine Verfolger haben ihn schneller eingeholt als ihm lieb sein kann. Natürlich versucht Storm zu helfen, doch die beiden Verfolger haben eine Waffe, der er nichts entgegenzusetzen hat: Sie feuern einen so genannten Hypno auf den grauhäutigen Mann ab, der sich in Form eines roten Punktes auf seiner Stirn festsetzt. Nun haben sie die Macht, ihn mit Hilfe einer Fernsteuerung genau das tun zu lassen, was sie wollen. So kann sogar Storm überwältigt werden. Er und Rothaar werden in den Unterschlupf der Männer gebracht und erfahren, dass dort ein Wüstenvolk herangezüchtet werden soll. Nun droht Storm und Rothaar das gleiche Schicksal: Sie sollen zu grauhäutigen Wesen werden. Wird ihnen die Flucht gelingen?
Man muss die Vorgeschichte zu "Storm" nicht kennen um diesen Band zu verstehen. Er steht ganz für sich allein und kann auch außerhalb des Serienkontext gelesen werden. Die Folge hat bereits einige Jahre auf dem Buckel, was man ihr deutlich anmerkt. Das heißt jedoch nicht, dass sie altbacken wirkt, sondern lediglich, dass sie typisch für ihre Zeit, die späten Siebziger, ist. Manche Aspekte stechen sogar positiv hervor, so der ungewöhnliche Zeichenstil. Man hat den Eindruck, die Bilder wurden direkt ins Album gemalt. Sie wirken sehr natürlich und weniger digital als es bei neueren Veröffentlichungen oft der Fall ist. "Storm" ist ganz klar eine Comic-Serie, bei der man auch optisch einiges geboten bekommt und die sich für Leser eignet, die gerne in opulenten Bildern schwelgen.
Obwohl der zweite Band, "Die neue Welt", von Martin Lodewijk und der dritte von Dick Matena geschrieben wurde, zeigt die Handlung doch einige Parallelen. Wieder irren Storm und Rothaar durch unwirtliches Gebiet, werden dann als Sklaven gefangen gesetzt und Storm muss sie mit List und Tücke, aber auch Kraft, befreien. Doch obwohl der Grundaufbau gleich ist, bietet die Geschichte durchaus auch Neues. Sie ist sehr gesellschaftskritisch, es werden Menschen gezeigt, die unter dem Einfluss von Dritten stehen, skrupellose Schmuggler und ein Professor ohne Respekt vor dem Leben. Gerade am Ende blitzt der belehrende und erhobene Zeigefinger durch. Hierbei darf man jedoch nicht vergessen, aus welcher Zeit die Erzählung stammt und das damals andere Aspekte für die Leser interessant waren als heute.
Gerade Fans werden auch vom dritten Band der "Storm"-Serie begeistert sein. Die edle Veröffentlichung aus dem Hause Splitter in Überformat und mit beiliegendem Kunstdruck lässt jedes Sammlerherz höher schlagen. Wer sich auf eine etwas andere Erzählweise einlassen kann und Interesse an einem echten Klassiker hat, kann aber auch als Neueinsteiger in die "Storm"-Welt getrost zugreifen.