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Jimmy Harper ist ein echter All American Boy - gut aussehend, höflich, viel versprechend und Hals über Kopf in die hübsche Mary Lane verliebt. Doch ein dunkles Element droht, sich in Jimmys Leben einzuschleichen. Eine Droge, so gefährlich, so verführerisch und so zerstörerisch, dass sie Heroin und Kokain wie Kinderspielzeug aussehen lässt. Ihr Name: Marihuana!
Der finstere Dealer Ralph dreht Jimmy nur eine seiner Reefer-Zigaretten an und schon ist der Jüngling der Droge hemmungslos verfallen, sein Leben gerät zu einer selbstzerstörerischen Achterbahnfahrt in die Hölle, voller Drogen! Dekadenz! Jazzmusik! Vergewaltigung! Wahnsinn! Und Mord!
Um den Film "Reefer Madness" besser zu verstehen, ist man am besten mit dem gleichnamigen amerikanischen Propagandafilm aus den dreißiger Jahren vertraut. Dieser erzählt die gleiche Geschichte mit den gleichen Charakteren, meinte die unbeholfen-übertriebene Darstellung grausiger Effekte der Kifferdroge aber vollkommen ernst und schwang sich so in den Siebzigern zur absoluten Trash-Perle unter Studenten auf, die gerne mal zur Tüte griffen. Und aus diesem Film entstand nun eine unglaublich schräge Adaption, die man nicht anders als eine Zombie-Drogen-Splatter-Musical-Satire bezeichnen kann.
Wenn nun im neuen "Reefer Madness" gleich in der ersten Szene aus heiterem Himmel eine Musical-Einlage und ein Zombie-Angriff hereinbrechen, dann weiß man, was man von diesem Film zu halten hat. Die komplette Story, die Songs, die Dialoge und die Produktion sind einfach nur völlig gaga und poppig bunt. Heiße Nummern wie "Listen to Jesus, Jimmy!" oder "Loved by Mary Lane" lassen die Story immer weiter ins Absurde abgleiten, Gastauftritte von Satan, Jesus, singenden Austern und Präsident Roosevelt tun ihr Übriges. In seiner Übertreibung überschreitet der Film alle Grenzen und gerät dadurch zur Trash-Perle. Die Songs sind zwar nicht wirklich eingängig und halten die bizarre Geschichte gelegentlich nur auf, aber insgesamt ist "Reefer Madness" ein großes Fest für alle, die es absurd mögen.
Dabei ist der Film auch eine augenzwinkernde Satire, die direkt in das Herz des konservativen Amerikas trifft.
Die DVD zum Film enthält dabei sogar noch den Originalfilm aus den Dreißigern, damit man sich auch selbst davon überzeugen kann, dass die Story des Musicals bei aller Übertreibung gar nicht mal so weit von der Vorlage entfernt ist. Aber ob man sich nun das Original oder das Musical lieber anschaut - mit ein paar Freunden und viel Bier im Gepäck macht "Reefer Madness" richtig viel Spaß. Oder mit ein paar Joints
wenn man die grausigen Konsequenzen nicht fürchtet, versteht sich.