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Hikaru Sakuma versucht, trotz des Unfalltodes ihres geliebten Bruders und der Scheidung ihrer Eltern, immer glücklich zu sein und zu lächeln. Sie hat ein einnehmendes Wesen und deshalb ist es auch kein Wunder, dass ihre Freunde, wie die toughe Nene oder der quirlige Masato, sie lieben und immer für sie da sind. Doch geliebt werden will sie ganz besonders von einem: Jun Ichihashi. Ein cooler, einfühlsamer und ziemlich schweigsamer Junge, der sie tröstete, als sie sich unglücklich in Juns besten Freund Miki, einen Frauenhelden, verliebt hatte.
Als ein hübsches Mädchen auftaucht, das Jun scheinbar viel bedeutet, ist Hikaru verunsichert. Es stellt sich jedoch heraus, dass das Mädchen Juns kleine Schwester Amina ist - und ein richtiges Biest! Sie setzt alles daran, Hikarus guten Ruf zu zerstören und sie von Jun fernzuhalten. Tatsächlich hat sie auch Erfolg damit. Zwar glaubt Jun nicht an die Dinge, die Amina behauptet, doch er will Hikaru vor weiteren Attacken seiner Schwester schützen und bittet sie deshalb, sich von ihm fernzuhalten. Hikaru ist am Boden zerstört, doch anstatt Amina zur Rechenschaft zu ziehen, will sie nur ihre Freundin werden. Bald schon findet sie den Grund für Aminas Verhalten heraus ...
Mit dem zweiten Band von "Taranta Ranta" wird die Geschichte um die sympathische Protagonistin Hikaru abgeschlossen.
Yoko Maki ist im Genre der Shojo-Mangas keine Unbekannte. Ihre Zeichnungen sind ästhetisch und niedlich, detailreich und trotzdem geradlinig. Sie versteht es, durch den gekonnten Einsatz von Mimik und Rastern Gefühle zu transportieren und Spannung aufzubauen.
Makis Geschichten sind oftmals überdurchschnittlich gut. Auch in "Taranta Ranta" hat sie einen Plot erschaffen, der viele Stärken aufweist. Zum einen wäre da die Protagonistin Hikaru, die man einfach mögen muss. Sie ist sehr verletzbar, gibt sich aber dennoch stark. Sie ist mitfühlend und gutherzig, manchmal ein bisschen ich-bezogen, aber dennoch immer für die Menschen da, die ihr wichtig sind. Ihr Streben nach Glück ist berührend und so ist es nicht schwer, gemeinsam mit Hikaru die Geschichte zu erleben und sich mit ihr zu identifizieren. Auch die Nebenfiguren sind plastisch und interessant, wenngleich vor allem Jun ein bisschen rätselhaft und unstet bleibt.
Maki versteht es außerdem, ihre Geschichte sowohl mit humoristischen als auch dramatischen Elementen anzureichern. Während sie oftmals sehr leise Töne anschlägt, wenn sie auf zwischenmenschliche Beziehungen eingeht, kann sie kurz darauf derben Klamauk in typisch japanischer Manier folgen lassen.
"Taranta Ranta" zeichnet sich im Gegensatz zu vielen anderen Shojo-Mangas auch durch eine gewisse Realitätsnähe aus. Viele Szenen wirken direkt aus dem Leben gegriffen und fesseln daher umso mehr, manchmal jedoch trägt die Mangaka auch zu dick auf und rutscht fast in den Kitsch ab.
Leider ist das Ende des Mangas nicht wirklich gelungen. Konflikte, die schon im ersten Band aufgebaut wurden, sind entweder unter den Tisch gefallen oder bemerkenswert schnell gelöst worden. Einige Fragen bleiben offen und alles in allem hat man das unbefriedigende Gefühl, etwas Unfertiges vor sich zu haben, eine Geschichte, der noch ein paar Seiten fehlen.
Trotzdem bleibt "Taranta Ranta" ein sehr schön gezeichneter Manga mit einer spannenden Geschichte, deren Potenzial allerdings nicht immer voll ausgenutzt wurde.