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Age of Empires-Reihe hat Millionen PC-Spieler auf der ganzen Welt fasziniert. Angefangen beim ersten Teil der Serie, der ein komplexes, aber auch gut spielbares Spielsystem mit toller Grafik vereinte, bis zum dritten Teil der Serie, der auf diesem soliden Fundament aufbaute und sowohl Grafik als auch Spielmechanik verbesserte, handelt es sich bei jedem Spiel der Reihe um wegweisende Klassiker in ihrem Genre. Somit ist
Age of Empires eine Qualitätsmarke, an die natürlich auch hohe Erwartungen gestellt werden. Bei Pro Ludo erschien kürzlich das gleichnamige Brettspiel aus dem Hause Tropical Games exklusiv für den deutschen Markt.
Die fünf Kolonialmächte Portugal, Frankreich, England, Spanien und Niederlande versuchen die Kontinente Nord- und Südamerika zu besiedeln, zu erforschen und die Einheimischen zu unterjochen, um die gewaltigen Rohstoffvorkommen in die Heimat zu transportieren. Der Spieler in
Age of Empires III übernimmt die Rolle einer Nation und versucht sein Heimatland in ein neues Zeitalter zu führen ...
Eine stabile Verpackung, die stolze vier Kilo auf die Wage bringt und von einem ansehnlichen Cover geziert wird, weckt das Interesse des Käufers. Der Umfang des Spiels kann sich dann auch sehen lassen: Der Spielplan verlangt nach einem sehr großen Tisch und ist aufwendig gestaltet. Die klare Ausrichtung und somit der Kern des Spiels ist durch einen flüchtigen Blick bereits gut zu erkennen. Denn auch ohne das gleichnamige PC-Spiel zu kennen, erschliesst sich einem schnell, dass es bei
Age of Empires III um die Eroberung unbekannter Kontinente geht. Die dreihundert (!) Spielfiguren sind in den fünf Spielerfarben gehalten, bestehen aus Plastik und lassen das Herz des Brettspielers durch das gelungene Design höher schlagen. Dasselbe gilt für die vielen Karten und Marker, die aus stabilem Pappkarton gefertigt und ausnehmend liebevoll gestaltet sind.
Eine Runde
Age of Empires III beginnt zunächst mit sehr umfassenden Vorbereitungen. Das Spielbrett wird quasi mit Leben gefüllt. Die Miniaturen der Spieler finden ihren Platz, Rohstoffmarker werden platziert und vieles mehr. Dieser Vorgang geht beim dritten oder vierten Spiel bereits zügig von der Hand - aufgrund der Menge des Spielmaterials benötigt man jedoch am Anfang etwas Zeit und Geduld.
Der Spielplan ist in neun Gebiete unterteilt, die es zu erobern gilt. Dies geschieht in acht Spielrunden, welche sich in drei Epochen gliedern. Gewonnen hat der Spieler, der am Ende der acht Runden die meisten Siegpunkte vorweisen kann. Diese Punkte kann der Spieler durch verschiedene Aktionen erringen, unter anderem durch die Kolonisierung der neuen Welt, die Errichtung großer Bauten und den Aufbau eines florierenden Handels. Das komplexe Spielsystem macht gerade in den ersten Runden das ständige Bereithalten der Spielanleitung unverzichtbar, weswegen an dieser Stelle auf eine detaillierte Schilderung der Regeln verzichtet wird.
Das Spielprinzip ist sehr ausgewogen, doch entgegen des ersten Eindrucks kann der kriegerische Aspekt vernachlässigt werden. Stattdessen steht und fällt die Bilanz des Spielers mit seinem wirtschaftlichen Erfolg. Gelegenheitsspieler werden eine gewisse Anlaufzeit brauchen, da die Zusammenhänge relativ komplex und sehr vielfältig sind. Das beginnt bei den Spielzügen und endet bei den verschiedenen Figuren, die man nutzen kann. Man merkt jedoch schnell, dass hier mit viel Weitblick gearbeitet wurde, denn sobald die Spielmechanik verinnerlicht wurde, kann man sich darauf konzentrieren, die ideale Strategie zu suchen. Somit richtet sich das Spiel sowohl an den Brettspielkenner, der Freude an komplexen Regeln und vielen kleinen Spielfiguren hat, aber auch an den Gelegenheitsspieler, da die Regeln eingängig und verständlich sind. Die durchschnittliche Spieldauer liegt bei anderthalb Stunden, was im Vergleich zu anderen Spielen dieses Genres im unteren Drittel anzusiedeln ist.
Leider befindet sich in dem sehr geräumigen Spielkarton keine Einlage, die das Sortieren der vielen Kleinteile und Karten ermöglicht. Hier muss sich der Käufer mit anderen Möglichkeiten behelfen.
Das umfangreiche Strategiespiel gehört in jede gut sortierte Spielesammlung und lädt zum mehrmaligen Spielen ein. Sind die Regeln einmal verstanden und einige Runden absolviert, bedarf es nur noch der nicht unerheblichen Vorbereitung und relativ kurzen Spielzeit, um eine spannende Runde
Age of Empires III - Das Zeitalter der Entdeckungen zu spielen. Die Adaption des gleichnamigen PC-Spiels ist sehr gelungen und wird auch unter den Brettspielern, die das Spiel nicht kennen, viele Freunde finden.