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Isabel, glücklich verheiratet und Mutter eines Sohnes, möchte wieder als Lehrerin arbeiten. An ihrer neuen Schule trifft sie auf den Kollegen Jan, zu dem sie sich sofort hingezogen fühlt und mit dem sie einige Zeit später eine Affäre anfängt. Doch plötzlich fühlt sich Isabel beobachtet, sie erhält Drohbriefe und Unterrichtsmaterialien verschwinden spurlos, sie wird sabotiert. Anfangs halten ihre Familie und Freunde sie noch für überspannt und glauben ihr nicht, aber dann werden die Vorfälle immer bedrohlicher. Wer steht hinter diesen Aktionen und was wird damit bezweckt?
Nicht nur ihr Umfeld, auch der Leser mag Isabel nicht wirklich ernst nehmen, dafür wirkt die Frau vor allem zu Beginn zu überspannt und von ihrer Umgebung überfordert. Bereits am ersten Arbeitstag sind ihr die Schüler schon zu anstrengend, auch ihrer neuen Haushaltshilfe Lena mag sie sich nicht entgegenstellen. Obwohl diese bereits sofort quasi die Arbeit verweigert und Isabel ein ungutes Gefühl hat, zieht sie keine Konsequenzen. Dieses wird umso weniger verständlich, als Isabel argwöhnt, Lena hätte bewusst eine Kollegin, die über Bauchschmerzen klagte, mit Kuchen vergiftet. Dennoch mag sie der Haushaltshilfe nicht kündigen, weil es zu umständlich ist, eine neue Putzkraft zu suchen.
Auch wenn dieser erzählerische Kniff aus Sicht der Autorin notwendig sein mag, um das Feld der Verdächtigen groß zu halten und so die Spannung zu erhöhen, trägt dies nicht dazu bei, dass Isabel zu den Sympathieträgern dieses Romans zählt. Der Leser entwickelt vielmehr Verständnis für ihren Ehemann, spätestens ab dem Zeitpunkt des Beginns ihrer Affäre mit dem Kollegen Jan.
Doch der erfahrene Thrillerleser ahnt, dass Isabel mit ihren Vermutungen, jemand wolle ihr etwas Böses, sicherlich nicht unrecht hat. So wird dann auch wacker weitergelesen, bis es tatsächlich zu ersten körperlichen Übergriffen kommt und die Lehrerin immer mehr von ihrer Vergangenheit eingeholt wird. Dabei stellt sich die Frage, wer aus Isabels Umfeld Interesse daran hat, sie leiden zu sehen. Dies wird in einem packenden Finale geklärt und lässt nicht nur Isabel überrascht zurück. Bis dahin baut sich die Spannung stetig auf und der Autorin gelingt es, eine bedrückende Atmosphäre zu schaffen, die umso bedrohlicher wirkt, wenn die Übergriffe im eigenen Haus geschehen und nichts mehr sicher scheint.
Fazit: "Am Ende das Nichts" weist zwar keine wirklich neue und innovative Geschichte auf, kann aber durchaus fesseln, auch wenn die Hauptfigur selten durch ihre Handlungen überzeugt.
Mehrere kurze Leseproben sind auf dem zum Buch gehörigen
Blog zu finden.