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Der Amazonas ist ein riesiges Gebiet, das es zu erforschen gilt. Aus diesem Grund begeben sich verschiedene Forscher in den Urwald, um Forschungsstationen aufzubauen und Flora und Fauna zu untersuchen. Allerdings ist der Urwald voller Tücken für den Unkundigen. Und auch die Forschungsgelder sind knapp. Wer schafft es als erster seinen Forschungsauftrag zu erfüllen und die meisten Punkte zu erringen?
Ein großer Spielplan bildet das Amazonasgebiet ab. Darauf sind kleine Dörfer gekennzeichnet und die verschlungenen Dschungel- und Flusspfade abgebildet, die sie miteinander verbinden. 48 kleine bunte Holzhütten und silberne und goldene Münzen aus Holz gehören zur Ausstattung der mutigen Forscher. Sechzig Forschungsplättchen und vier Indigoplättchen können von den Spielern erworben werden. Vier Reihefolgekarten legen die Reihenfolge der Spieler fest, wohingegen die 28 Einnahmekarten bestimmen, wie viel jeder am Rundenbeginn an Geld erhält. Die acht Auftragskarten beinhalten die persönlichen Aufträge der Spieler. Unvorhergesehene Dinge passieren durch die achtzehn Ereigniskarten und bringen so manche Planung ins Wanken.
An jeden Spieler wird verdeckt eine Auftragskarte ausgeteilt. Darauf sind die vier verschiedenen Dörfer aufgezeichnet, in denen er eine Hütte bauen muss. Jeder erhält die Hütten und Einnahmekarten einer Farbe, sowie drei Goldmünzen. Die Karten hält jeder verdeckt. Der jüngste Spieler beginnt. Er wählt eines der Dörfer auf, in dem er eine Hütte bauen möchte. Je nach angegebenem Wert muss er nun Goldmünzen für den Bau zahlen und bekommt eines der Forschungsplättchen, das das gleiche Symbol zeigt, wie neben dem Dorf abgebildet ist. Dann verfährt der benachbarte Spieler ebenso. Nachdem jeder Spieler seine Anfangshütte platziert hat, beginnt das eigentliche Spiel.
Am Anfang jeder Runde wird eine Ereigniskarte aufgedeckt. Es gibt positive und negative Ereignisse, die entweder den Bau von Häusern oder die Einnahmen der Spieler beeinflussen. Danach werden die Einnahmekarten ausgespielt. Hierdurch werden die Spielreihenfolge dieser Runde und die Einnahmen der Forscher ermittelt. Je mehr Forschungsplättchen ein Spieler im Laufe des Spieles erringt, desto höher können auch seine Einnahmen sein. Danach werden die Einnahmen kassiert und es dürfen Hütten in Dörfern, die an schon bebaute Dörfer anschließen, gebaut werden. Manchmal ist es allerdings sinnvoll auch eine Runde abzuwarten, bis man wieder genügend Geld für die nächste Hütte angesammelt hat.
Sobald einer der Spieler Forschungsplättchen von allen verschiedenen Symbolen gesammelt hat, bekommt er extra Punkte. Das Spiel selbst geht so lange, bis alle Ereigniskarten aufgebraucht sind und die letzte Runde zu Ende gespielt worden ist. Danach erfolgt die Schlusswertung. Hierbei ist von Vorteil, möglichst viele Plättchen und möglichst verschiedene Plättchen zu besitzen. Auch fließt die vollständige Erfüllung des Auftrages natürlich mit in die Bewertung ein. Wer die meisten Punkte bekommt, hat gewonnen. Bei Gleichstand gewinnt derjenige, der die meisten Plättchen besitzt.
Die Box selbst und der Spielplan sind sehr farbenfroh gestaltet. Auch das andere Spielmaterial wurde sehr hübsch illustriert. Die Spielerklärung ist verständlich geschrieben und lässt sich gut umsetzen. Dennoch dauert es einige Zeit, bis man sich mit dem Spielablauf vertraut gemacht hat. Es geht vornehmlich darum, seinen erhaltenen Auftrag zu erfüllen. Hierfür muss gut geplant und gebaut werden. Stets muss man seine Ausgaben im Auge behalten und dafür sorgen, dass man selbst der Erste ist, der in einem Dorf eine Hütte bauen kann, da es sonst teurer wird. Während des Spieles allerdings gibt es recht wenig Möglichkeiten, anderen Spielern irgendwelche Vorhaben zu vereiteln oder ähnliches. So spielt jeder eigentlich recht einsam vor sich hin und wartet ab, ob er genug Punkte ansammeln kann, um zu gewinnen. Dadurch, dass die Ereigniskarten vor den Einnahmekarten ausgespielt werden, verfehlen sie eigentlich ihren Zweck, da man von vorneherein weiß, ob man in dieser Runde weniger oder mehr Einnahmen bekommen wird, als auf der Karte steht und so vorausplanen kann. Hier hat es sich als besser und spannender erwiesen, erst die Einnahmekarten auszuspielen, ehe man die Ereigniskarte aufdeckt.
Dadurch, dass man das Spiel lediglich zu dritt oder viert spielen kann, verringern sich die Spielabende, an denen es zum Einsatz kommen kann. Das Material selbst ist zwar hübsch gestaltet, verspricht aber mehr als das Spiel zu halten vermag. Sicher, es wird etwas Taktik von den Spielern verlangt, allerdings spielt ansonsten jeder einzeln vor sich hin, und nicht wirklich mit- oder gegeneinander. Dadurch vermag sich keine rechte Spannung und kein rechter Spielspaß einzustellen, da das Spiel lediglich leise vor sich hinplätschert. Ein hübsches Spiel, bei dem die Verpackung jedoch mehr verspricht, als der Inhalt halten kann. Sicher ein nettes Spiel für zwischendurch, aber kein Spiel, das das Zeug zum Favoriten hat.