Mit Spielpuppen entdecken kleine Mädchen ihre Welt. Hier können sie im Kleinen die Realität nachbilden und ihren Alltag ausspielen und Dinge, die sie beschäftigen, noch einmal verarbeiten. Leider jedoch wird mit den modernen Puppen, die aufs Töpfchen gehen oder Sätze sagen, dieses kreative Spiel unterbunden. Wie viel schöner ist es da, wenn eine eigens gestaltete Puppe wie ein "Biegepüppchen selbst gemacht" zum Spielen vorhanden ist.

In diesem Buch wird dem Leser Schritt für Schritt erklärt, wie er selbst viele unterschiedliche Biegepüppchen gestalten kann. Zu Beginn werden erst einmal alle Materialien vorgestellt, die man zum Fertigen der kleinen Puppen benötigt. Und danach geht es dann auch schon los mit der Herstellung: Zuerst wird das Grundgerüst aus Draht aufgebaut und mit Stoffstreifen umwickelt. Dann wird der Körper etwas modelliert. Der Kopf ist dann wieder etwas knifflig, da man die Proportionen richtig hinbekommen muss. Hat man alles korrekt zusammengesetzt, ist das "nackige" Püppchen fertig.

Damit es nicht friert, erhält das Püppchen natürlich Kleidung. Je nach Geschmack, Geschlecht und Länderzugehörigkeit kann man den passenden Schnitt aus den vorgestellten Modellen wählen. Für Oberteile, Kleider, Röcke und Hosen erhält der Leser viele unterschiedliche Varianten vorgestellt. Ebensolchen Variationsreichtum gibt es für die Frisuren. Zur Vollendung fehlt dann nur noch das gestickte Gesicht und fertig ist das Püppchen. Weitergehend erhält man dann noch hilfreiche Tipps, wie man die Personen einer Großfamilie unterschiedlich gestaltet oder wie Kinder gefertigt werden müssen. Auch besondere Kleidung wie Indianerkleidung, Clownskostüme oder Winterjacken bekommt man genauestens beschrieben.

Das Bastelbuch "Biegepüppchen selbst gemacht" ist einfach großartig gestaltet. Die Anleitungen sind so detailliert und mit sehr guten Abbildungen unterlegt, dass selbst unerfahrene Bastler und Näher keine Probleme haben, die einzelnen Schritte nachzuvollziehen. Durch die wunderbar geschriebenen Anleitungen erhält man auch sofort Lust, selbst loszulegen. Für die Materialien braucht es auch kaum Geld, da man außer für den hautfarbenen Trikotstoff und den Draht kaum etwas extra einkaufen braucht, denn alte Wollfäden, Stoffreste und ähnliches finden sich in jedem Haushalt. Besonders bemerkenswert ist die aufgezählte Vielfalt der Möglichkeiten, da bei Kleidungsstücken, Frisuren und Schuhen so viele Abwandlungen besprochen werden, dass man daraus genau das gewünschte Püppchen seiner Wahl herstellen kann. Die wichtigen Schnittmuster findet man auf einem extra Schnittmusterbogen, so dass man die Zeichnungen nicht extra vergrößern muss. Ganz besonders zauberhaft sind auch die vielen Abbildungen, in denen die Püppchen beim Schaukeln, Tiere streicheln, Zähne putzen oder Kaffee trinken gezeigt werden. Hier bekommt man nicht nur einen Eindruck von der möglichen Puppenvielfalt, sondern auch viele Ideen, wie man Puppengebrauchsgegenstände herstellen kann.

Wer auch nur ein wenig mit Nadel und Faden umgehen kann und ein kleines Enkelkind oder eine Tochter hat, der findet in diesem Buch einen wahren Schatz an Möglichkeiten, tolle, lebendige und ganz besonders einmalige Püppchen herzustellen. Schon das Durchblättern macht richtig Lust auf den Puppenalltag!