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Schottland im dreizehnten Jahrhundert:
Die Engländer versuchen wie schon Jahre zuvor die Schotten zu bezwingen und zu unterjochen. Es gelingt auch teilweise. Doch es gibt immer wieder Männer in der Geschichte des Landes, die den Engländern einen Strich durch die Rechnung machen.
Einer von ihnen ist William Wallace. Einst als Kind erlebte er, wie sein Vater und sein Bruder bei Friedensverhandlungen mit den Engländern den Tod durch den Strick erfuhren. Nachdem er von seinem Onkel Argyll mitgenommen, aufgezogen und ausgebildet wurde, kehrt er in seine Heimat, die Highlands, zurück, um fortan friedlich als Bauer zu arbeiten und zu leben.
Er heiratet heimlich seine Jugendliebe Murron, da sie beide nicht wollen, dass der englische Präfekt der Gegend sein Recht auf die erste Nacht in Anspruch nimmt.
Eines Tages jedoch wird Murron vor den Augen Wallaces getötet, um ihn zu provozieren. Dieser Plan des englischen Magistrats geht in voller Blüte auf. Wallace rächt sich blutig an dem englischen Besatzern und ihren Truppen.
Damit verschafft er sich auch bei den schottischen Adligen in Edinburgh Gehör. Seine Vorstellung von einem freien Schottland stößt aber nicht bei allen auf guten Nährboden. Erst als sich Wallace und seine Getreuen bei einer Schlacht gegen die Engländer mit einmischen und diese nicht nur auslösen, sondern auch noch gewinnen, nehmen ihn die restlichen Adligen wahr und vor allem ernst. Wallace schafft es durch Idealismus, Patriotismus und Glaube, seine Landsleute zu motivieren, für ihre Rechte zu streiten und zu kämpfen, auch wenn es ihren Tod bedeutet.
So etwas bleibt auch dem englischen König Edward I. nicht verborgen. Er beansprucht Schottland für England und versucht zuerst mit Truppen, Wallace beizukommen. Als dieses nicht gelingt, schickt er seine Schwiegertochter, die französische Prinzessin Isabelle, um mit Wallace Verhandlungen zu führen. Auch hier wird Wallace wieder unterschätzt. Isabelle hingegen fühlt sich zu dem schottischen Bauern und aus ihren Augen auch Barbaren hingezogen. Aus dem anfänglichen Interesse beider wird Freundschaft und daraus eine leidenschaftliche Liebe.
Doch Wallace hat nicht nur Engländer zum Feind. Die schottischen Adligen sehen ihre Interessen und ihre Macht durch William Wallace bedroht und auch gefährdet.
Sie müssen ihren Widersacher aus dem Weg räumen, damit sie wieder ihre Bedürfnisse befriedigen können ...
Dieser Film hat alles, was ein großer Film braucht. Eine gute Geschichte, die auch viel Wahrheit enthält, Liebe, Heldentum und Heldenmut und eine gute Portion Action.
Mel Gibson spielt den charismatischen William Wallace, einen schottischen Freiheitskämpfer. Er spielt diese Rolle mit viel Leidenschaft, was sie umso glaubwürdiger macht.
Sophie Marceau verkörpert Prinzessin Isabelle, die sich immer mehr zu Wallace hingezogen fühlt. Die anfängliche Schüchternheit, im Kontrast dazu die gewohnte Autorität, welche sie als Prinzessin inne hat, werden sehr gut dargestellt. Auch, dass sie immer aufgeklärter wird, fester in ihren Meinungen und zu ihren Überzeugungen stehend ist ein verfolgbarer, positiver Prozess.
Dieser Film lebt nicht nur von diesen beiden Charakteren. Es sind auch die anderen Schauspieler, ja selbst die Nebendarsteller, die den Film Leben einhauchen.
König Edward I. wird als sehr gnadenlos und machtgierig dargestellt, seine Motive und Vorgehensweise sind von Patric McGoohan sehr gut dargestellt.
So kann der Film überzeugen und bringt gleichzeitig dem Zuschauer auch die Geschichte Schottlands näher. Sicherlich sind einige Sachen deutlicher dargestellt, vielleicht auch übertrieben, doch wirklich störend sind sie nicht.
Mit sehr schönen Landschaftsaufnahmen, untermalt durch den gut gestalteten Soundtrack, vermag der Film zumindest die visuellen und auditiven Bedürfnisse zu befriedigen. Die Schlachten und Gemetzel sind sehr rau und blutig dargestellt. Auch die angewandten Taktiken entsprechen dem, was zu dieser Zeit durchaus Usus war.
In dem Film führte Mel Gibson Regie, spielte die Hauptrolle und trat auch als Mitproduzent auf.
Die Weltpremiere fand in Sterling statt, dem Ort, an dem William Wallace seine erste Schlacht schlug und auch gewann.
Ausgezeichnet wurde dieser Film mit fünf Oscars in den Kategorien: bester Film, beste Regie, beste Kamera, bester Tonschnitt, bestes Make-Up.
Nebenbei sorgte dieser Film auch dafür, dass die Mitglieder der deutsche Heavy Metal-Band "Grave Digger" zu Ehrenbürgern Schottlands ernannt wurden, da sie die Geschichte Schottlands auf ihrem Album "Tunes of War" vertonten.
Fazit:
Dieser Film ist ein wahres Schlachten-Epos, das jedoch auch durch seine stillen Seiten beeindruckt. Für alle geschichtlich und actioninteressierten Zuschauer, aber auch für Fans von Mel Gibso,n ist dieser Film zu empfehlen. Man sollte sich aber Zeit für diesen Film nehmen, dauert er doch knapp drei Stunden.
VHS
Produktion: USA 1995
Status: ungekürzte Fassung