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In guten Restaurants fehlen sie sicherlich nie auf einer Speisekarte. Insbesondere als Vorspeise werden sie in der klassischen Form des Rindercarpaccios beziehungsweise des Lachscarpaccios eigentlich immer angeboten. Aber Gerd Käfer hat in seinem Carpaccio-Kochbuch noch deutlich mehr zu bieten.
Nach einem Vorwort zum scheibchenweisen Hochgenuss, geht es für den Leser zunächst einmal in die Kochschule. Dort erfährt man nicht nur Wissenswertes über die Kunst des Carpaccio-Schneidens und das Werkzeug, sondern man erhält auch wertvolle Tipps zu Dressings, Marinaden, aromatisierten Ölen und Essigen sowie das Anrichten und die Beilagen.
Die eigentlichen Rezepte sind in die vier Kategorien Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte, Gemüse sowie Früchte und Käse aufgeteilt. Es besteht somit für jeden die Möglichkeit sein eigenes Carpaccio-Leibgericht zu finden. Am Ende des Buches hilft ein alphabetisches Register, genau dieses wieder zu finden.
Viele der Rezepte sind mit einer ganzen Seite bebildert. Die Zutaten sind am linken beziehungsweise rechten Seitenrand getrennt vom eigentlichen Rezept aufgeführt. Neben der Personenzahl, ist bei jedem Gericht auch die Zubereitungszeit sowie die Kühl- und Marinierzeit angegeben. Die Rezepte selbst sind verständlich geschrieben und auch für den Anfänger nachvollziehbar. Einige Rezepte enthalten darüber hinaus noch Tipps vom Küchenchef persönlich.
Die Anleitungen in der Carpaccio-Kochschule sind ebenfalls verständlich geschrieben und ermutigen geradezu zum Nachkochen. Negativ anzumerken ist allerdings, dass die Rezepte für die Zutaten auf einem Hintergrund geschrieben sind, die das Lesen oftmals erschweren. Hier wäre ein anderer Bildhintergrund wünschenswert.
Die Auswahl der Rezepte wurde vorbildlich getroffen. In der Rubrik Fleisch findet der Feinschmecker ein Rehrücken-Carpaccio mit getrüffelter Preiselbeervinaigrette oder das Perlhuhnbrust-Carpaccio mit Morcheln und Löwenzahn ebenso wie der Liebhaber der etwas deftigeren Küche ein Weißwurst-Carpaccio mit süßer Senfvinaigrette oder ein Blutwurst-Carpaccio mit Apfel-Thymian-Chutney und Senfcreme.
Bei den Fischen reichen die Rezepte von Lachs, über Steinbutt und Thunfisch bis hin zu Kabeljau und Jakobsmuscheln. Aber auch die Freunde der vegetarischen Küche müssen nicht auf Carpaccio verzichten. Auch hier bietet Gerd Käfer eine reiche Auswahl an Rezepten, die bereits beim Lesen das Wasser im Munde zusammen laufen lassen.
Und wer nach einem leckeren Menue noch Platz für einen Nachtisch hat, darf noch ein Bergpfirsich-Carpaccio mit Himbeervinaigrette und weißem Schokoladeneis oder ein Kiwi-Carpaccio mit Passionsfrucht-Joghurt-Mousse genießen.
Die meisten Rezepte sind bebildert. Die durchaus hochwertigen Bilder nehmen jeweils eine ganze Seite ein. Dabei entspricht die Dekoration den Ansprüchen der modernen Küche. Schade, dass nicht jedes Rezept mit einem Bild versehen ist.
Trotz der beiden kleinen Kritikpunkte, hält man mit diesem Buch ein hochwertiges Kochbuch in der Hand, das man erst wieder auf die Seite legt, sobald das erste Rezept selbst ausprobiert wurde.