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Dem Kryptozoologen Doktor Peña gelingt es, den legendären Chupacabra zu fangen. Um ihn in die USA zu schaffen, schmuggelt er ihn heimlich an Bord eines Luxusliners. Doch neugierige Besatzungsmitglieder öffnen den Käfig, das wilde, blutrünstige Biest entkommt und der Horror auf hoher See beginnt ...
Filme dieser Machart hat man unzählige Male gesehen. Auf beengtem Raum brechen plötzlich wilde Bestien aus und dezimieren auf mehr oder weniger unappetitliche Weise die Menschen, die sich in eben jenem beengten Raum aufhalten. Chupacabra macht hier keine Ausnahme und kann dem Genre auch keine neuen Impulse verleihen. Schlimmer noch - der Streifen begeht einen Kardinalfehler: Er nimmt sich selbst zu ernst.
Das Monster sieht aus, als habe man einen unglücklichen Schauspieler in eine Ganzkörpermaske gesteckt. So verhält sich das Biest auch. Hin und her läuft es im Schiff, sucht sich seine Opfer und wird dabei von einem zufällig an Bord befindlichen US-Marshal sowie dem Captain des Liners verfolgt, der rein zufällig ein ehemaliger und überaus mutiger Kommandant eines Kriegsschiffes ist. Es schmerzt, John Rhys-Davis in dieser Rolle zu sehen, denn der große Mime hat sicherlich bessere Rollen verdient.
Die muntere Hetzjagd wird schließlich um eine kleine Gruppe omnipotenter Marines angereichert, die mit großen Gewehren auf die Jagd nach dem bösen Latex-Monster gehen, dabei der Reihe nach fallen und so die Spannung auf den Höhepunkt treiben sollen. Der Gipfel der Dramatik wird jedoch erreicht, als des Captains Töchterlein, zufällig an Bord, in Lebensgefahr gerät. Dass ein Schiff einen nur begrenzten Aktionsradius bietet, muss kein Nachteil sein. Dies zeigen etwa Streifen wie "Alarmstufe: Rot". Doch leider nimmt sich Chupacabra daran kein Beispiel, so dass der Film zu einem wilden Hin und Her ausartet. Die Figuren, die dem Biest zum Opfer fallen, sind einem egal. Selbst des Captains Tochter sähe man letztlich lieber tot als gerettet, doch wird einem dieser Gefallen nicht getan. So wenig, wie der Streifen mit angemessenem Gore aufwarten kann. Die Freigabe ab 16 Jahren hätte man sich schenken und dafür ein paar gute Splatterszenen einbauen sollen. Dann hätte der Film zumindest etwas Anreiz geboten. Aber so bleibt die Story beliebig, die Darsteller können nicht überzeugen und das wilde Getümmel macht keinen Spaß. Keine guten Effekte, kein Gore, keine echte Dramatik oder Spannung. Nichts außer einem Latexmonster und der Erkenntnis, dass ein großer Schauspieler noch keinen guten Film macht.
Fazit: Der Streifen kann in keinem Punkt überzeugen. Man sollte Regisseur und Drehbuchautor dem Chupacabra zum Fraß vorwerfen - Strafe für 83 Minuten idiotischer Langeweile und Dilettantismus. Dafür, dass John Rhys-Davis in diesem Film verheizt wurde, sollte man die beiden zuvor aber noch rasch kielholen.