Das kleine Filzbuch von Marlies Busch beinhaltet Bastelanleitungen zu Bällen, Schlangen und Spinnen, Nikolausmützen, CD-Hüllen, Fingerfigürchen, Blüten, Kissen und Nackenrollen, Klapptaschen und Buchhüllen, Handytaschen und Brillenetuis, Herzen, Serviettenringen, Ostereiern, Herbstdekorationen, Kuscheltieren, Filzschuhen, Weihnachtlichem, Handschühchen und Vöglein aus Filz.

Auf knapp fünfzig Seiten gibt sie eine Einführung in sämtliche Filztechniken, die benötigten Materialien, gibt Tipps und bebildert jeden einzelnen Vorschlag mit einem großformatigen Foto.
Das alles passt in ein kleinformatiges, dünnes Büchlein? Kann diese Autorin zaubern? Oder fehlt irgendetwas auf diesen wenigen Seiten, das unbedingt nötig wäre, um eine solche Fülle an Filzdingen zu erstellen?

Obwohl eindeutig für Anfänger geschrieben und erläutert, fehlt es an allem und an jeder Ecke. Die Erklärungen sind viel zu knapp gehalten, um nachvollziehen zu können, wie schwierig es ist, eine Tasche zu filzen. Die unzähligen, sehr wichtigen und unbedingt in ihrer Reihenfolge einzuhaltenden Schritte sind in kurzen Halbsätzen verborgen, fehlen oder sind von Anfängern nicht zu begreifen.
Auch fortgeschrittene Profis können mit den Anleitungen nur wenig anfangen. Sie beschreiben einfach ungenügend, worauf es ankommt, was zu beachten ist, was man auf keinen Fall machen darf und wie viel Zeit das alles kostet. An keiner Stelle wird auch nur erwähnt, dass man eine solche Tasche nicht eben mal filzen kann, sondern dass es Stunden, wenn nicht Tage dauert, bis das Ergebnis ansehbar ist. Es mag zwar kein Problem sein, mit Hilfe dieses Buches einen Ball zu filzen, doch alle schwierigeren Objekte sind - vor allem von Anfängern - nicht zu erstellen, wenn man keine weitere Literatur oder Hilfestellung durch Erfahrenere hat.

Hinzu kommt, das fast alle Fotos unscharf und wenig aussagekräftig sind. Kaum ein Filzobjekt kann glänzen oder gefällt auf Anhieb. Viel zu viele Bilder zeigen uninteressante Ausschnitte, wenig schöne Details und sind meist blass und schlecht ausgeleuchtet.
Ob es an der Qualität des Fotografen oder an der der Objekte liegt, mag man dahingestellt sein lassen, auf jeden Fall ist das Ergebnis wenig gelungen.

Dieses Filzbuch ist allenfalls als Anregung zu gebrauchen. Kaum ein Anfänger wird nur mit seiner Hilfe gelungene Filz-Objekte kreieren können. Als durchaus erfahrener "Filzer" kann ich von den vorgeschlagenen Sachen kaum mehr als vier oder fünf gebrauchen. Und das ist für fast zehn Euro ein bisschen wenig.