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Das Gilgamesh-Epos ist eines der frühesten überlieferten Erzählungen. Ungefähr 2000 vor Christus zum ersten Mal niedergeschrieben, beschreibt diese Geschichte die legendäre Herrschaft des sumerischen Königs Gilgamesh, der laut Historiker zwischen 2700 und 2500 vor Christus geherrscht haben soll.
Der Marix-Verlag hat diese Geschichte nun in der Übersetzung von Hermann Ranke (1878 - 1953), einem herausragenden Ägyptologen seiner Zeit, herausgebracht.
Die Version, die Ranke ins Deutsche übertragen hat, befindet sich auf zwölf Steinplatten, die man in der Bibliothek des assyrischen Königs Assurbanipal in Ninive gefunden hat. Im Buch wird die Geschichte gemäß der Anordnung dieser Platten erzählt. Dabei bildet jede eine in sich abgeschlossenen Teil des großen Epos, vergleichbar mit einem Kapitel, auch wenn ein Erzählungsbogen oft mehrere Platten überspannt.
Der erste Teil der Geschichte beschreibt, wie die Götter Enkidu schaffen, einen Halbgott, der ein Gegengewicht gegenüber Gilgamesh bilden soll, da dieser den Götter zu mächtig geworden ist. Enkidu und Gilgamesh werden zu Freunden.
Daraufhin wird ein Abenteuer der beiden Freunde beschrieben - sie bezwingen einen Riesen, der den heiligen Zedernwald der Götter bewacht. Dieses Abenteuer wird ihnen jedoch zum Verhängnis, da Enkidu später schwer erkrankt.
Im letzten Teil sucht Gilgamesh, nun seiner eigenen Sterblichkeit und Verwundbarkeit bewusst, nach einem Weg, unsterblich zu werden. In diesem Bogen findet auch die legendäre Flut statt, die der biblischen Erzählung sehr ähnlich ist - sogar die Arche wird erwähnt.
Auf das eigentliche Epos folgt ein kurzes Nachwort, das die Entstehungszeit des Epos und den Übersetzer nennt. Es ist nur verwunderlich, warum es nicht an den Anfang des Buches gestellt wurde, da es Rahmeninformationen gibt, die dem Leser hilfreich sind.
Alles in allem ist das Buch jedoch gelungen. Für den interessierten Leser, der nur die Geschichte selbst möchte, ist es perfekt. Möchte man weitergehende Informationen, zum Beispiel zur ausgedehnten sumerischen Götterwelt, so sollte man zu einem anderen Buch greifen, denn solche Erklärungen fehlen hier ganz.
Wem es um nur um das Epos geht, der wird mit diesem Buch zufrieden sein. Wer aber eine genauere Besprechung des Epos möchte, dem wird mit diesem Buch nicht gedient sein.