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Zum Experimentieren braucht man nicht unbedingt ein großes, aufwändig eingerichtetes Labor, und das ist gut, denn gerade Kinder haben Freude an naturwissenschaftlichen Versuchen, mittels derer sie ihre Umwelt verstehen lernen – oft lange, bevor der Schulunterricht in den entsprechenden Fächern einsetzt. Einen spannenden Einstieg bietet das Geolino-Experimentierlabor für die Bereiche Biologie, Physik und Chemie einschließlich etwas Technik.
Besieht man als Erwachsener den Kasten, so ist man zunächst erstaunt: Diese eigentlich gar nicht so zahlreichen und zumeist nicht sehr spektakulären Dinge sollen für über hundert interessante Experimente herhalten? Nebst Kompass und Becherlupe findet man unter anderem unterschiedliche Magneten, vier (ungiftige) Chemikalien, Büroklammern, ein Teelicht, Glühlämpchen, Kupferdraht, Farbstoffe, Becher, Spiegel und vor allem reichlich Bauteile aus Karton, aus denen zum Beispiel eine Lochkamera entstehen wird.
Wichtigster Bestandteil des Experimentierkastens ist jedoch die mehr als hundertseitige, reich bebilderte Anleitung, ohne die natürlich nichts "läuft". Sie enthält eingangs vor allem Sicherheitshinweise und grundsätzliche Hilfestellungen zum Experimentieren, sowohl allgemein als auch speziell auf diesen Kasten zugeschnitten und teils explizit an die ausführenden Kinder, teils an die Eltern gewandt.
Hierauf folgen die Anleitungen zu den Experimenten, und diese umfassen eine Fülle an Themen: Wasser, Luft, Wärme und Kälte, Schall, Kräfte, Magnete, Elektrizität, Elektromagnetismus, Licht und Schatten, optische Geräte – unter anderem wird ein Mikroskop aus einfachen Bauteilen hergestellt -, Pflanzen und Tiere, Farben, der eigene Körper, Erde und Sonne sowie Chemie. Auf der Rückseite des Hefts findet man Erste-Hilfe-Anweisungen.
Stromkreisläufe, eine stromdurchflossene Spule als Magnet (der Nachweis wird mit Hilfe der Kompassnadel geführt), das Keimen von Samen, die Bedeutung des Lichts für Pflanzen, additive Farbmischungen, die Jahreszeiten, eine chemische Geheimschrift, Säuren und Basen, Luftdruck, Oberflächenspannung: all dies lässt sich einfach durchführen beziehungsweise durch kleine, attraktive Experimente belegen.
Die Auswahl der Versuche für den Kasten wurde sorgfältig getroffen; alle Experimente sind aussagekräftig, gelingen bei Befolgen der Anleitung problemlos und sind, wenn man sich an die Anweisungen und Tipps hält, ungefährlich. Außer den Gegenständen im Kasten benötigt man nur wenig Weiteres, das man üblicherweise in Haushalten findet, wie Wasser, Zucker und Salz.
In der Anleitung sind die Versuche immer gleich und klar gegliedert: "Du brauchst", "So geht's", "Wie kommt das?". Gegebenenfalls werden Zusatzversuche angeboten. Hintergrundwissen wird in Extra-Textkästen mit dem Titel "Wusstest du, …" vermittelt, und natürlich gibt es Warnhinweise, wenn mit Feuer, Chemikalien oder anderen potenziell gefährlichen Bestandteilen eines Experiments gearbeitet wird. Auch Tipps, die das Arbeiten vereinfachen oder mögliche Fehlerquellen aufzeigen, wurden eingebaut.
Zehn- oder Elfjährige benötigen eventuell noch etwas Hilfe und in jedem Fall Aufsicht bei der Durchführung, auch wenn die Anleitungen gut nachvollziehbar verfasst sind; ältere Kinder dürften keine Probleme mit der selbstständigen Durchführung haben. Die relativ knappen Erklärungen zum Phänomen mögen für manches Kind unbefriedigend sein, dann muss man das Internet zurate ziehen oder einen spezielleren Kasten kaufen.
Das Experimentierlabor geht somit zwar nicht allzu sehr in die Tiefe, bietet aber einen breiten und spannenden, abwechslungsreichen Einblick in die Welt der Naturwissenschaften und der Technik. Kinder können herausfinden, welche "Einzelwissenschaft" sie am meisten fasziniert, und sich mittels passender Literatur oder, wie erwähnt, eines spezifischen Experimentierkastens damit befassen – und natürlich kann man mit diesem gut ausgestatteten und didaktisch wertvollen "Labor" auch einfach ganz viel Spaß haben.