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Was für ein blöder Tag. Endlich regnete es einmal nicht und ausgerechnet heute muss Ben mit zu seiner Tante Dia – ihren Geburtstag feiern. Und obwohl er seine Tante eigentlich mag, hätte er doch viel lieber an seinem Baumhaus weitergearbeitet. Zur Feier des Tages hat sich Tante Dia etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Alle gemeinsam besuchen sie das Dürer-Haus, in dem einst der berühmte Maler gewohnt hat und das nun ein Museum beheimatet. Eigentlich nicht gerade etwas, was Ben oder seine Cousine Kate vom Hocker reißen, aber im Dürer-Haus angekommen, sind beide Kinder total fasziniert von der längst vergangenen Zeit, die immerhin 500 Jahre zurück liegt. Doch dann erweckt ein Absperrband das Interesse der beiden, und da sie gerade keiner beobachtet, ergreift Ben die Gelegenheit beim Schopfe und öffnet die verbotene Tür. In dem Zimmer entdecken sie auf dem Fußboden eine bunte, sich drehende Spirale. Als Ben einen Fuß darauf setzt, muss er feststellen, dass dort kein Boden ist, mitsamt Kate fällt er ins Bodenlose. Als Kate und Ben doch landen, finden sie sich in einem Keller wieder. Als sie den Keller verlassen, ist die Welt, die sie draußen vorfinden, eine ganz andere – alle Autos sind verschwunden und die Menschen tragen alle so merkwürdige Kleidung, nur das Dürer-Haus ist noch immer dasselbe. Dann dämmert ihnen, dass sie in der Zeit zurückgereist und im Jahre 1510 gelandet sind, denn niemand anders als Albrecht Dürer höchstpersönlich steht plötzlich vor ihnen. Ben und Kate versuchen das Beste aus ihrer Situation zu machen, doch wie sollen sie wieder nach Hause kommen?
Angeregt durch den gleichen Vorname hat Autor Albrecht Gralle ein Buch über seinen berühmten Namensvetter geschrieben. Der Autor selbst entdeckte schon in jungen Jahren sein Interesse für den deutschen Maler und versucht nun seine Kindheitsbegeisterung in Buchform weiterzugeben. Seine Hauptfiguren sind die zwei Kinder Ben und Kate, die bei einem eigentlich harmlosen Ausflug in das Dürer-Haus in die Vergangenheit geraten - und zwar in die Zeit Albrecht Dürers.
Zusammen mit den beiden Figuren lernt der junge Leser so eine gänzlich andere Welt kennen, obwohl in diesem Fall "nur" 500 Jahre zwischen den beiden Welten stehen. Indem er seine Figuren immer wieder mit "kleinen" Alltagsproblemen konfrontiert – wo erleichtert man sich, wie macht man Feuer und vieles mehr -, schafft es Albrecht Gralle einen sehr realistischen Eindruck von dieser Zeit entstehen zu lassen. Doch wenn jemand so plötzlich durch die Zeit rückwärts fällt, tritt er nicht nur in eine andere Welt ein, sondern er hat auch so einige "magische" Gegenstände bei sich, die in der Vergangenheit für einiges Aufsehen sorgen können.
Als besonderes Extra bekommt der Leser im Nachwort noch zwei Bilder von Albrecht Dürer gezeigt und erfährt von deren Bedeutung für das Buch.
"Der Löwe des Herrn Dürer" vermittelt zum einen Wissen über eine interessante Person der deutschen Geschichte. Zum anderen lernt man auch etwas über die Zeit, in der Herr Dürer gelebt hat. Sicherlich wirken die Zufälle an manchen Stellen etwas konstruiert, aber lässt man sich davon nicht beirren, kann man als junger Leser hier auf amüsante Art und Weise einiges lernen.