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Den zurückgezogen lebenden Schriftsteller John Morlar (Richard Burton) als Menschenfreund zu bezeichnen, wäre sicherlich stark untertrieben. So unheilschwanger und nihilistisch wie seine Bücher ist dementsprechend auch seine Persönlichkeit. Doch reichen derlei Attribute aus, um ihn ermorden zu wollen?
Offensichtlich, da Morlar eines Morgens von einem Nachbar mit eingeschlagenem Schädel aufgefunden wird. Unerklärlicherweise ist der Mann trotz seiner schweren Verletzungen allerdings keineswegs tot und wird umgehend in die Intensivstation eines Krankenhauses gebracht, wo neben kaum wahrnehmbaren Lebenszeichen zudem eine ungewöhnlich starke Gehirnwellenaktivität ausgemacht wird. Gemeinsam mit seinem englischen Kollegen wird der französische Austauschpolizist Brunel (Lino Ventura) auf den Fall angesetzt - und stößt auf ein Puzzle, dessen Teile erst nach und nach einen Sinn ergeben. Die Spur führt schließlich zu Morlars Psychologin Zonfeld (Lee Remick), die Brunel anfangs sehr abwehrend gegenüber steht. Doch wird die Hartnäckigkeit des Franzosen letztlich von Erfolg gekrönt. Und so lernt Brunel die Geschichte eines Mannes kennen, den der Hass auf die Welt und Gottes Geschöpfe buchstäblich aufgefressen hat - und mehr. Denn offenbar war Morlar davon überzeugt, den Tod seiner Eltern, seines Kindermädchens und eines verhassten Lehrers - um nur einige zu nennen - selbst verursacht zu haben. Bloße Wahnvorstellungen eines verbitterten Menschen oder doch mehr? Kann ein Mensch wirklich in der Lage sein, Tod und Verderben unter den Seinigen zu säen, lediglich mit der Macht seines eigenen Willens?
Obwohl inzwischen dreißig Jahre seit der Veröffentlichung vergangen sind, ist "Der Schrecken der Medusa" unerklärlicherweise noch immer nicht über seinen Status als Geheimtipp hinausgekommen. Dabei besitzt der Film nahezu alles, was man heutzutage von einem großartigen Mystery-Thriller erwarten kann. Erfreulicherweise sonnt sich das Werk von Regisseur Jack Gold weder in groß angelegten Gore- oder Splatterszenen, sondern zehrt von einer gut durchdachten Story und einer exzellent zusammengestellten Schauspielerriege, aus der ganz besonders Richard Burton und Lino Ventura herausragen. So schafft es Burton allein durch seine intensiven Blicke, dem geneigten Zuschauer eine Gänsehaut zu erzeugen, und selbst wenn er das Feld seinem Kollegen Ventura überlässt, ist seine Präsenz deutlich zu spüren. Obwohl Morlars Geheimnis schon lange vor dem Finale geklärt ist, gelingt es dem Film, der übrigens mit einem Klimax aufwartet, der es problemlos mit dem Finale von "The Sixth Sense" oder "Planet der Affen" aufnehmen kann, trotzdem, die Spannung bis zum Schluss zu halten.
Was die DVD betrifft, so findet man neben ein paar Trailern keine weiteren Extras. Bild und Ton sind sauber transferiert und der Preis ist erfreulich.
Fazit: Eine (kleine) Perle unter den Mysterythrillern. Spannend, unheimlich, schockierend - und extrem lohnenswert.