Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Stefan Raab ist ja an vielem (mit) Schuld, nun also auch noch an diesem Buch des TV-Pokerkommentators Michael Körner. Nach der Promipokerrunde in TV Total, während der Stefan Raab immer wieder in einem kleinen Regelüberblick "spickte", gingen Fragen ein, was das denn für Regeln wären und ob man die kaufen könnte.
Man kann.
Allerdings zeugt vieles an diesem Buch von der schnellen und spontanen Entstehungsgeschichte, doch zunächst zum Inhalt.
Das Buch richtet sich an Poker-Einsteiger, die nicht lange fackeln wollen, sondern schnell die ersten Runden spielen möchten.
Nach einem Vorwort, einem kleinen Abriss über die Pokersprache und einer Einleitung ins Thema geht es mit den zehn Regeln los. Diese befassen sich zunächst mit den Spielern: Mit was für Gegnern sitzt man am Tisch? Was ist die eigene Position und wie beeinflusst das die Taktik? Wie kann man verhindern, dass einem das Geld aus der Tasche gezogen wird? Nach diesen psychologischen Ausflügen geht es in die eigentlichen Spielrunden: Es wird erklärt, wie die Höhe des Einsatzes das Spiel beeinflusst, dass ein Bluff nur als Notlösung eingesetzt werden sollte und dass man All-In Situationen - eine Situation, in der man all seine Spielchips auf einmal setzt - besser vermeidet. Die letzten drei Regeln geben dann den Tipp, immer viel Selbstvertrauen mitzubringen, sich nicht zu überschätzen, sondern sein Spielvermögen realistisch einzuschätzen und Disziplin zu haben, sowohl beim Lernen als auch beim Spaß am Spiel.
Ganz am Ende findet sich noch ein kurzer Abriss über die Spielregeln vom Kartenrang bis hin zu den Spielregeln der verschiedenen Varianten. Ein Glossar zum Nachschlagen der Fremdwörter und Fachbegriffe rundet das Buch ab.
Das Buch liest sich recht vergnüglich, viele kleine Anekdoten lockern das Ganze auf. Dennoch wird wohl niemand nach der Lektüre dieses Buches Poker auch nur halbwegs spielen können. Es kann den Geschmack und das Interesse wecken, aber wenn man mehr machen möchte, als sich nur einzulesen, seien andere Bücher empfohlen. Der Preis von fast 15 Euro wirkt doch etwas hoch für dieses schmale Buch, das gerade mal 151 Seiten dick und zudem noch in großer Schrift gesetzt ist. Auch die restliche Aufmachung wirkt lieblos und schnell gemacht. Nur ganz am Ende finden sich ein paar Bildchen der verschiedenen Hände, ansonsten sind Bilder Fehlanzeige.
Da gibt es einige Pokerbücher für Anfänger auf dem Markt, die ebenso kurzweilig zu lesen sind, aber sehr viel mehr Wissen vermitteln und das alles auch noch für einen besseren Preis.