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 Die Kunst der Liebe

Meisterwerke aus 2000 Jahren


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Liebe gehört zu den stärksten Emotionen des Menschen, und dies wohl seit dessen Ursprüngen. Zumindest dokumentiert und interpretiert die Kunst die Liebe seit Jahrtausenden – empathisch, euphorisch, warnend, freizügig, dem kulturellen Kontext gehorchend, ganz der jeweiligen Epoche gemäß.

In ihrem Buch "Die Kunst der Liebe" betrachtet die Kunsthistorikerin Sabine Poeschel das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln heraus – nicht chronologisch, um eine Entwicklung aufzuzeigen, sondern sie greift mehrere verschiedene Themen auf: "Die Freuden der Liebe – Glücksgefühle ohne Ende", "Die Macht des Eros – Im Bann der Sinnlichkeit" und "Die tragische Liebe – Kein happy end nirgends" lauten die Titel der drei Teile, aus denen das Buch besteht. Sie sind in weitere Kapitel aufgeteilt. Im abschließenden Abschnitt mit der Überschrift "Die Wiederentdeckung der Liebe – Die Suche nach dem großen Gefühl" bietet die Autorin einen Ausblick.
Literatur-, Künstler- und Werkverzeichnis bilden den Abschluss.

Lange bevor sich die westliche Gesellschaft aus der auch die Gefühle zwischen Mann und Frau (andere Orientierungen waren nicht vorgesehen) kontrollierenden Diktatur der Religion infolge der Aufklärung befreite, erlaubte sich die Kunst, Liebe, Erotik und Sexualität zu thematisieren, oft in Anlehnung an akzeptierte Texte, etwa jene der von zwei alten Richtern bedrängten Susanna oder der Bathseba, die von König David beim Bad beobachtet worden war und heftiges Begehren in ihm weckte.

Während die ausgehende Antike und das frühe Mittelalter in Bezug auf Kunst – und natürlich auch hinsichtlich der Liebe in der Kunst – offensichtlich eine Art terra inkognita darstellen, finden sich zuvor und vor allem danach reichlich Zeugnisse für eine intensive künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema. Die Autorin greift dies bereitwillig auf und gibt ihre Erkenntnisse in einer gelungenen Aufbereitung an den Leser und Betrachter weiter. So sind die drei Kapitel geschickt und nachvollziehbar gegliedert und decken ein breites Spektrum an Gefühlen und künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten ab. Ein besonderer Charme wohnt dem Umstand inne, dass Poeschels Buch mit einem Kuss (dem von Klimt) beginnt und mit einem weiteren, freilich völlig von dessen idealistischer Interpretation entfernten (Boris Mikhailov, 2003) endet.

In sich stimmig und informativ sind die einzelnen Texte aufgebaut. Als roter Faden dienen beispielhafte Kunstwerke – wie versprochen aus den vergangenen zwei Jahrtausenden, wobei Kunst ab dem 18. Jahrhundert überwiegt -, die anschaulich und auch für den interessierten Laien verständlich erläutert werden. Dabei gelingt der Autorin der Spagat zwischen einer sachlich-wissenschaftlich und doch sensiblen Darstellung, die für dieses Thema sicher von einiger Bedeutung ist.
Dem Betrachter wird der kulturelle, historische wie auch kunsthistorische, soziale und gegebenenfalls religiöse oder politische Kontext einzelner Werke wie auch der jeweiligen Epochen bewusst. So ergibt sich eine von zahlreichen Beispielen gestützte Übersicht. Bei den präsentierten Kunstgegenständen handelt es sich überwiegend um Gemälde, ebenso jedoch um Skulpturen, Radierungen, Fotografien und weitere Techniken. Die Qualität der nach Möglichkeit großformatigen Abbildungen lässt nichts zu wünschen übrig.

Konzept und Umsetzung sind wunderbar stimmig – das Thema berührt ohnehin – ganz klare Empfehlung!

Eine Leseprobe gibt es auf der Verlagsseite.

Regina Károlyi



Hardcover | Erschienen: 19. Februar 2018 | ISBN: 9783806236767 | Preis: 39,95 Euro | 160 Seiten | Sprache: Deutsch

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