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 Die letzte Schlacht der Kreuzritter


Cover
Gesamt +++--
Action
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Polen und Litauen, Anfang des 15. Jahrhunderts. Die polnische Bevölkerung leidet unter dem Regime des Deutschen Ordens, der Teile des Landes als Lehen verwaltet. Im Zentrum der Geschichte stehen der junge Ritter Zbyszko und sein Onkel und Mentor Macko von Bogdaniec. Eines Tages lernt Zbyszko das Mädchen Danusia kennen, deren Eltern von Rittern des Ordens getötet wurden. Der ungestüme junge Mann schwört, Rache für sie zu nehmen, doch seine Taten bringen ihm das Todesurteil ein. Zwar kann sich Zbyszko vor dem Henker retten, doch einige Zeit später wird Danusia vom Orden entführt. Während der Ritter auf der suche nach seiner Herzensdame ist, spitzt sich der Konflikt zwischen Bevölkerung und Deutschem Orden weiter zu, bis er schließlich in der Schlacht von Tanneberg mündet.

"Die letzte Schlacht der Kreuzritter" beruht auf dem Roman "Die Kreuzritter" des polnischen Schriftstellers Henryk Sienkiewicz ("Quo Vadis") aus dem Jahr 1900. Sienkiewicz verarbeitet darin den Hass der Polen auf die Ritter des Deutschen Ordens. Noch Jahrhunderte später war das Wort "Krzyzacy" ("Kreuzritter") ein Schimpfwort. Wie der Roman, so betreibt der vorlagengetreue Film eine starke Schwarz-Weiß-Malerei. Die polnischen Charaktere - allen voran Zbyszko und Macko - sind die klaren Sympathieträger der Geschichte, während sich die Ritter vor allem durch Arroganz und Grausamkeit auszeichnen.

Der Film selbst stammt aus dem Jahr 1960, was man ihm auch anmerkt. Ein Aspekt ist hier die für jetzige Verhältnisse langsame Erzählweise. Würde man dieselbe Geschichte heute verfilmen, wäre der Film sicher um ein Viertel kürzer. dies soll allerdings kein wertendes Urteil sein, denn seine Langsamkeit steht dem Film durchaus gut zu Gesicht. Etwas verwirrend für den deutschen Zuschauer ist jedoch die Vielzahl handelnder Charaktere in Verbindung mit ihren ungewohnten Namen. Dies liegt auch daran, dass Zbyszko nicht ständig als Bezugspunkt für den Zuschauer präsent ist, sondern sich der Fokus auch auf andere Charaktere verschiebt. Beeindruckend inszeniert ist dagegen die Schlacht von Tanneberg: Der Text auf dem DVD-Cover spricht von 15.000 Darstellern und 2000 Pferden. Und selbst wenn dies eine Übertreibung sein sollte, so ist die Tatsache, eine derart gewaltige Szenerie nur mit Schauspielern völlig ohne Computer und CGI gedreht zu haben, aus heutiger Sicht eine respekteinflößende Angelegenheit. Als negativer Aspekt sollte hier allerdings angebracht werden, dass vor allem die Schlachtenszenen mit stürzenden Pferden sehr hart aussehen und heutzutage aus Tierschutzvorschriften gottseidank so sicherlich nicht mehr möglich wären.

Das Cover wirkt auf den ersten Blick sehr beeindruckend, jedoch enthält es - wie auch bei so vielen Fantasy-Romanen der Fall - keinerlei Bezug zum eigentlichen Film. Weder wird im Film geschwärzte Rüstung getragen, noch sind die Parierstangen der dargestellten Schwerter in irgendeiner Form dem Deutschen Orden oder den Polen zuzuordnen. Es steht vielmehr zu befürchten, dass covergeleitete Käufer beim Ansehen des Films sehr bald eine negative Überraschung erleben dürften. Eine besondere Ausstattung der DVD ist nicht-existent, der Film liegt in deutscher und polnischer Sprachversion mit Ein-Kanal-Ton vor. Untertitel sucht man vergebens, ebenso die auf der Hülle versprochene Trailershow. Angenehm fällt allerdings auf, dass das Cover wendbar ist und auf der Innenseite nicht das übertrieben große, neue FSK-Symbol enthält.

"Die letzte Schlacht der Kreuzritter" ist ein für die damaligen Verhältnisse sehr gut gemachter Historienfilm mit beachtlicher Umsetzung der Schlachtenszenen. Aus heutiger Sicht ist er wohl am ehesten für Cineasten der alten Schule interessant. Auch die einseitige Darstellung des Deutschen Ordens ist etwas fragwürdig, unter kritischer Beachtung der Vorlage allerdings nachvollziehbar. Wem diese Aspekte klar sind und wer sich dennoch für den Film interessiert, dem seien interessante zweieinhalb Stunden versprochen. Die "Königreich der Himmel"-Generation wird wahrscheinlich mit diesem Film wenig anfangen können.

Markus Goedecke



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. Februar 2009 | FSK: 16 | ISBN: B001O7H9C0 | Laufzeit: 165 Minuten | Preis: 14,99 Euro | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Polnisch

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