Lieben und geliebt werden, das ist der sehnlichste Wunsch eines jeden Menschen. Es ist der Wunsch nach Offenheit und Weite, nach Annahme und Geborgenheit, nach Vertrauen und Einssein mit allem, was ist. Diesem Erleben stehen häufig negative Lebenserfahrungen entgegen: Vernachlässigung oder Liebesentzug in der Kindheit, Eltern, die selbst nicht wissen, wie man richtig liebt, und Enttäuschungen in späteren Beziehungen. All dies sorgt dafür, dass man sich schützt und verschließt und innere Mauern errichtet.

Der Autor und spirituelle Lehrer David Deida, Mitbegründer des Integral Institute, zeigt in dem vorliegenden Buch "Du bist Liebe", wie man sein Herz wieder weit für die Liebe öffnen kann. Erotik, Romantik, Sexualität und spirituelle Liebe sind seine Themen. Deidas Ansatz ist integrativ und spirituell, er handelt davon, wie man eine erfüllte Sexualität leben kann und mit ihr bereit und offen wird für die göttliche, die spirituelle Liebe. Sein Weg führt zu der Liebe zu sich selbst, dem Partner, den Mitmenschen, dem Leben an sich und dem Göttlichen. In neunundzwanzig Briefen, die David Deida an eine imaginäre Geliebte schreibt, lädt er ein zum Fest der Liebe. "Du bist Liebe" ist der Deida für Frauen, egal ob sie Single oder in einer Beziehung sind - jedoch nicht nur für Frauen. Auch Männer haben sicher reichen Nutzen von dieser Reise ins tiefste innere Spüren und Fühlen ihrer Geliebten.

Die einhundertachtzig Seiten umfassende deutschsprachige Ausgabe des Buches ist 2008 im Kamphausen Verlag erschienen. Das Vorwort schrieb die amerikanische Autorin und spirituelle Lehrerin Marianne Williamson, David Deida führt selbst mit einigen einleitenden Worten in das Thema ein und den Abschluss bilden Informationen über den Autor.

David Deida schreibt von der Liebe, der Liebe, der Liebe, ... wie man es sonst vor allem aus der arabischen Literatur kennt. Er schreibt poetisch von der weichen, warmen, süßen, roten, romantischen Liebe, der wilden, ekstatischen, wahren, erfüllenden, körperlichen und göttlichen Liebe. Ja, jetzt weiß man es wieder: Die Liebe ist göttlich! Und man möchte sie haben, die Ekstase und den Liebestaumel, das, was in unserem rationalen, intellektuellen Leben all zu oft verloren geht. Ja, und Liebe ist auch Leid - keine Rosen ohne Dornen.

In dem Buch ist die Rede von der Liebe und der Hingabe. Das wird sicher nicht jeder Frau schmecken, insbesondere nicht jenen, die gerne selbst die Fäden in der Hand halten und die Situation bestimmen. Lange genug haben Frauen schließlich um Autonomie und Selbstbestimmung auch im Bett gekämpft. Aber nach Deida ist die Hingabe und das sich Öffnen-lassen von einem Mann, dem man vertraut, einer der zentralen weiblichen Aspekte. Man ist gut beraten, so schreibt er, zu prüfen, ob man denn nun eine eher feminine oder maskuline Ausrichtung hat, die nicht unbedingt vom Geschlecht abhängig ist. Und diese Ausrichtung sollte man dann auch leben, um sich in ungeahnte Höhen der Ekstase und Liebe aufschwingen zu können.

Der Autor beschreibt die Liebeskunst mit Worten, die erklären, analysieren, erzählen, beschreiben und verführen. Es sind jedoch keine sexuellen Praktiken, die er schildert. Er lotst den Leser dabei sicher durch Höhepunkte und Untiefen und ist ein kompetenter Führer auf diesem manchmal schlüpfrigen Terrain. Man ist erstaunt, zu lesen, wie sehr Deida sich einfühlen kann in weibliches Empfinden und weibliches Liebeserleben. Sein Plädoyer überzeugt davon, sich für die Liebe zu öffnen und zu spüren, alles zu spüren, die Haut, den Atem, den Herzschlag eines anderen Menschen, Erfülltsein, Lebendigkeit und alle Gefühle. In welchem anderen Bereich des Lebens ist es möglich, das Einssein mit einem anderen Wesen und die Ekstase so unmittelbar zu spüren und anzukommen im Hier und Jetzt?

Dieses Buch ist sexy und göttlich und empfehlenswert für alle, die den Glauben an die Liebe noch nicht verloren haben und sich neue Dimensionen des Lebens und Erlebens erschließen möchten.