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Englisch ist vielleicht die wichtigste und zurzeit verbreiteste Sprache der Welt. Deswegen ist es wichtig, sie zu beherrschen - auch wenn es nicht um allgemeine Themen geht, sondern um Fachgespräche. Viele Disziplinen, wie Jura und Medizin, aber auch Mode, haben deswegen sogar eigene Fach-Wörterbücher. Für Geisteswissenschaften gilt dies nicht, sie müssen ihre Vokabeln aus allgemeinen Wörterbüchern zusammensuchen. Aber immerhin gibt es aus dem Hause Klett nun einen Wortschatz Geschichte. Dieser richtet sich zwar an Lehrer und Schüler in weiterführenden Schulen, kann aber auch von Studenten und Geschichtsinteressierten benutzt werden - mit der Einschränkung, dass sich der Inhalt am Lehrplan deutscher Schulen orientiert und es sich nicht um ein Wörterbuch, sondern nur um einen Wortschatz handelt.
Der Wortschatz beinhaltet folgende Teile:
- Talking about History - die wichtigsten Redemittel, um über historische Inhalte diskutieren zu können.
- Thematic Vocabulary - geschichtlich relevanter Wortschatz nach Themen geordnet
- Epochs: die gesamte Zeitspanne von der Frühgeschichte bis zur unmittelbaren Gegenwart
- Selected Countries - die Geschichte ausgewählter Nationen wie zum Beispiel China, England, Frankreich, Russland und der Vereinigten Staaten
- Deutsch-englisches Wörterverzeichnis - der schnelle Zugriff auf historische Begriffe
[justify]Das alles klingt nach viel Inhalt für so ein relativ dünnes Büchlein.
Im ersten Teil bekommt man passende Satzanfänge und viele Möglichkeiten, diese zu vervollständigen. Mit diesem Baukastenprinzip kann man zumindest wichtige Zusammenhänge erfassen und vortragen, wenn es an der Stelle auch noch nicht für eine richtige Diskussion reichen dürfte - zumal ein Teil der Vokabeln hier noch sehr einfach ist und eigentlich als vorausgesetzt gelten sollte.
Wesentlich weiter bringt einen da schon der thematische Wortschatz, auch wenn 55 Seiten alles andere als üppig sind. Alphabetisch geordnet findet man hier die passenden Vokabeln zu Begriffen wie Landwirtschaft, Kirche oder Krankheit und Tod. Dabei gilt auch hier die englisch-deutsche Richtung des Wörterbuches.
Bei den Epochen kommen neben den Vokabellisten noch spezielle Infokästen mit Vokabeln zu Geographie und den Menschen hinzu, um so zum Beispiel die richtigen Ländernamen nachschlagen zu können. Die Zeitgeschichte geht ungefähr bis zur Wiedervereinigung Deutschlands und die ersten Schritte der europäischen Einigung. Etwas mehr Vokabeln zu Europa wären hier nett gewesen, so dass man mehr hätte als nur die Namen der wichtigsten Verträge und Institutionen.
Im Länderverzeichnis kann man vor allem Namen und noch mal einige ländertypische Ereignisse in Form von Vokabeln nachschlagen.
Das deutsch-englische Wörterverzeichnis ist mit 46 Seiten auch nicht gerade üppig ausgefallen, nutzt aber wenigstens mit vier Spalten, je zwei auf deutsch und zwei auf englisch, den Platz aus.
Was diesem Buch fehlt, ist vor allem Platz, um alle Themengebiete ausführlicher präsentieren zu können - denn auch wenn es "nur" für die Schule gedacht ist, sind die Schüler sehr wohl in der Lage, wirklich über ein Thema diskutieren und nicht nur den Inhalt eines Textes zusammenfassen und Bilder beschreiben zu können. Darauf konzentriert sich das Buch aber scheinbar. Auch wären ein Register und eine besser erkennbare Unterteilung der einzelnen Bereiche wünschenswert gewesen, um das Arbeiten mit dem Wortschatz noch zu erleichtern und ein schnelleres Nachschlagen von einzelnen Begriffen zu ermöglichen.
Der Wortschatz ist nett, um schnell ein paar thematische Vokabeln aus dem Bereich Geschichte nachzuschlagen. Allerdings ist die Auswahl durch die Seitenzahl des Buches mehr beschränkt als durch den Lehrplan der Schulen, an den man sich bei der Zusammenstellung des Wortschatzes hielt.
Eine bessere Kennzeichnung der einzelnen Bereiche hätte das Arbeiten sicher erleichtert. Wer aber gerade erst anfängt, sich in Englisch über geschichtliche Themen auszutauschen, für den dürfte der Wortschatz eine nicht zu unterschätzende Hilfe sein. Studenten und interessierte Leser sollten vor dem Kauf allerdings die Möglichkeit nutzen einen Blick in das Buch zu werfen, um festzustellen, ob es ihren Ansprüchen genügen kann.