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Rheinbach, ein idyllisch gelegener Ort in der Nordeifel, wird in der Karnevalswoche 1953 von einem heimtückischen, brutalen Mord erschüttert. Opfer ist der allseits bekannte Lokalredakteur Gerd Schragen.
Zur Unterstützung der örtlichen Polizei wird Walter Seibold, Kommissar der Bonner Mordkommission, vorübergehend nach Rheinbach versetzt, was bei Seibold nicht gerade auf Begeisterung stößt. Als Sachse, der zudem noch aus Dresden stammt, ist ihm die Eifeler Mentalität nur schwer verständlich. Und das trifft vor allem auf die Hochzeit der Fastnacht zu.
Kaum in Rheinbach angekommen, überschlagen sich die Ereignisse auch schon. Es passieren fast täglich weitere Morde und Seibold und die beiden Polizisten vor Ort haben alle Hände voll zu tun. Zwar haben die Morde auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun, jedoch zweifelt Seibold daran, dass in einem kleinen Eifeldorf plötzlich so viel Gewalt ausbricht, ohne dass es hier einen Zusammenhang gibt.
Doch dann findet er plötzlich eine Spur und entdeckt ein Geheimnis. Haben die Wirren der letzten Kriegstage möglicherweise etwas mit den jetzigen Morden zu tun? Oder spielen wirklich nur Eifersucht und Rivalität zwischen einzelnen Gemeinden bei den Morden eine Rolle?
Auch wenn die Handlung der Geschichte frei erfunden ist, so basiert sie dennoch insoweit auf einem geschichtlichen Hintergrund, als dass es kurz vor Kriegsende zu Racheakten von Zwangsarbeitern an ihren Arbeitgebern gekommen ist. Aus diesem Grund gab es auch Erschießungen von Zwangsarbeitern, für die bis heute niemand verantwortlich gemacht wurde.
Darüber hinaus haben auch noch andere kleine Ereignisse, wie zum Beispiel ein Fußballspiel der Nachbargemeinde von Rheinbach gegen die britischen Besatzungssoldaten einschließlich des anschließenden Festballes tatsächlich stattgefunden.
Um diese Ereignisse herum ist es Bernd Schumacher gelungen, einen wirklich einzigartigen Krimi zu schreiben, der einen von der ersten bis zur letzten Seite in Atem hält. Die Spannung wird immer mehr aufgebaut und löst sich dann wirklich erst auf der allerletzten Seite auf.
Dabei vergisst der Autor während der ganzen Geschichte auch nicht, die Schönheit der Eifeler Landschaft zu beschreiben. Beim Lesen des Buches kann man sich trotz der spannenden Handlung auf die Eifel und ihre Sehenswürdigkeiten in und um Rheinbach konzentrieren.
Auch die Charaktere der Dorfbewohner werden von Bernd Schumacher treffend dargestellt. Dabei ist ganz deutlich zu erkennen, dass zu Beginn der 50er Jahre der Zweite Weltkrieg noch allgegenwärtig ist und noch immer das Denken und Handeln der Personen bestimmt. Denn es gibt wohl niemanden, der keine Familientragödie erlebt hat. Prägend für das Überleben in den harten Winterwochen ist ein alter überlieferter Spruch vom Teufel und vom Februarblut, der aber hier nicht nur das Überleben sichern soll, sondern zum Inbegriff der Mordserie wird.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass dieser Krimi für alle Fans ein Muss ist.