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Die Ankunft des sowjetischen Offiziers Alexander Petscherski als Insasse im Vernichtungslager bedeutet die letzte Chance für die inhaftierten Juden im Vernichtungslager Sobibor. Gemeinsam mit den kampffähigen und noch nicht durch eine lange Haftzeit demoralisierten Sowjets planen sie die Flucht vor der Vernichtungsmaschinerie der SS.
Leon Feldhendler schmiedet mit den Russen den Plan, wie ein Ausbruch gelingen könnte. Die wachhabenden SS-Männer sollen einzeln und leise ermordet werden, so dass die Häftlinge über die nicht verminte Zufahrtsstraße in Richtung Osten fliehen können.
Dabei kommt den Inhaftierten zugute, dass die SS-Wächter sie für allerhand Gefälligkeiten ausnutzen. So verwundert es die Wächter nicht, wenn sie zum Anprobieren von Kleidung oder zum Begutachten von Goldschmuck durch die jüdischen Handwerker gerufen werden.
Nachdem der Fluchtplan detailliert ausgearbeitet und die Aufgaben verteilt sind, müssen die Insassen nur noch auf die passende Gelegenheit warten.
"Flucht aus Sobibor", erzählt eine wahre Begebenheit des Jahres 1943 nach. In dem Jahr, in dem die Schlacht von Stalingrad für Nazi-Deutschland verloren ging, rückte die Ostfront immer näher an das Lager Sobibor heran. Obwohl es bereits mehrere Fluchtaktionen aus dem Lager mit massiven Vergeltungsaktionen der SS gegeben hatte, wuchs im Lager die Entschlossenheit zu einem erneuten Fluchtversuch.
Der Film erzählt die Geschichte sehr einfühlend und vorlagengetreu nach. Auch wenn er zu Beginn etwas langatmig wirkt, so dient die ausführliche Einführung der Charaktere nicht nur dem Verständnis der bedrückenden Lage der Inhaftierten, sondern zeichnet auch ein realitätsgetreues Bild vom Lagerleben. Dieser Realismus wird durch die Mitarbeit von zwei Überlebenden des Ausbruchs an dem Filmprojekt profitiert haben.
Die schauspielerische Leistung ist beachtlich und wurde im Fall von Rutger Hauer, der den sowjetischen Offizier verkörpert, vollkommen zu Recht mit einem Golden Globe bedacht. Aber auch Alan Arkin spielt den Leon Feldhendler auf eine beeindruckende Art und Weise.
Ein wirklich guter Film, der in Deutschland leider viel zu unbekannt ist.