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Gwendolyn, ein kleine schwarze Shetlandpony, ist jetzt elf Jahre alt. Es hat viel erlebt in seinem Leben. Und es möchte Kindern davon erzählen: Es musste seine Heimat verlassen, weil es als Gesellschaftsdame für ein Großpferd vorgesehen war. Die neue Umgebung, ein Gutshof am Rande von Hamburg, war schön. Doch Napoleon, so hieß der Lusitano, mochte Gwendolyn nicht und ließ sie das auch spüren. So wurde sie als einziges kleines Pony das Maskottchen des Hofes, statt Gesellschaftsdame für Napoleon zu spielen. Dann nahm sich ein Mädchen des Ponys an. Mit Coco hörte die Langeweile auf. Sogar das Kutschenziehen lernte Gwendolyn. Doch dann wurde das kleine Pony krank. Es war viel zu dick geworden. Laufen konnte es auch nicht mehr gut. Gwendolyn hatte Hufrehe. Sie bekam Weideverbot und musste abnehmen. Das Shetlandpony war auf dem Wege der Besserung, als sich zwei Menschen für sie zu interessieren begannen. Christa und Hans, die Autoren des Buches, sorgten dafür, dass Gwendolyn wieder ganz gesund wurde. Bald nahmen die beiden das Pony mit sich. Gwendolyn zog um in einen Ponystall. Hier lernte sie Nico kennen, wieder ein großes Pferd, aber ein nettes. Die beiden vertrieben sich die Zeit oft gemeinsam. Doch ausgelastet war Gwendolyn damit noch lange nicht. Und so kam Janne, ein Mädchen, das sich gut mit Pferden auskennt, immer öfter auf den Hof. Damit begann ein Lebensabschnitt, der ganz nach Gwendolyns Geschmack verlief und alles andere als langweilig war ...
Das Buch fällt zuerst durch seine fantasievolle Gestaltung auf. Es sieht ein bisschen aus wie ein großes Schulheft, in das hineingeschrieben wurde, handschriftlich und auch mit der Schreibmaschine. Dazwischen sind ganz viele Fotos von Gwendolyn eingeklebt und auch einige Zeichnungen im Cartoon-Stil gibt es. So entsteht der Eindruck, Gwendolyn habe tatsächlich Tagebuch geführt. Sie ist ein munteres, aktives, blitzgescheites, aber auch ein bisschen störrisches Pony. Ihr Leben ist bisher sehr wechselhaft verlaufen. Deswegen gibt es auch so viel zu erzählen.
Die Tagebucheinträge sind in einem für Kinder sehr leicht lesbaren Stil geschrieben. Die Autoren geben hier eigene Erfahrungen wieder. Die Bildjournalisten leben mit Pferden am Stadtrand von Hamburg. Das Buch ist praktisch direkt vor Ort entstanden.
Die Bilder sind wahre Hingucker. Obwohl es viel Mühe machen muss, eine Sammlung so guter Fotos zusammenzustellen, sieht das Buch aus, als wäre es mit Leichtigkeit gemacht. Es gibt ganz toll fotografierte Szenen, die jedes Kind zum Staunen bringen dürften. Kindern, die noch nicht lesen können, kann man die Geschichte auch gut vorlesen. Das Buch gemeinsam anzugucken, macht viel Spaß. Gerade pferdebegeisterte Kinder werden hier nicht genug bekommen können. Das, was über Gwendolyn erzählt wird, klingt authentisch. Hier wird nicht durch die rosarote Brille geguckt. Man kann also auch eine Menge über Ponys und ihre typischen Verhaltensweisen lernen. Das schön gestaltete Buch eignet sich gut zum Verschenken an Kinder, die Pferde mögen.