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 Handyman


Cover
Gesamt ++---
Action
Anspruch
Bildqualität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Der Handyman, das ist Mike. Mike, das ist ein Schweizer Bandmanager, der eine aufstrebende junge Sängerin produziert, in einer Castingshow-Jury sitzt und Berühmtheiten mit dem Flugzeug irgendwo abholt. Er ist ein lieber netter Workaholic, für den eine Welt zusammenbricht, als er erfährt, dass seine Freundin im achten Monat schwanger ist. Nicht dass Nachwuchs schlimm wäre - er ist aber erst seit vier Wochen mit ihr zusammen. Und nun ist er wieder Single und sucht erneut das Glück.
Dabei hilft ihm Gregor. Gregor, das ist ein Radiomoderator, der in seiner Ratgebersendung niemandem ernstzunehmende Ratschläge gibt, aber dennoch bei aller (Frauen-)Welt beliebt ist. Er hat eine hübsche und viel zu sympathische Freundin, die er mit hingebungsvoller Regelmäßigkeit betrügt, und einen Verleger, der auf das Manuskript zu seinem nächsten Buch wartet. Aber Gregor fällt nichts ein. Da kommt ihm der traurige Mike, den er im Radio dreist abgefertigt hat, gerade recht, und zwar als Beobachtungsobjekt für seinen nächsten sinnlosen schriftlichen Ratgeber. Er bietet Mike an, ihm bei der Frauensuche zu helfen. Eine Zeitlang funktioniert wenigstens die Zusammenarbeit, wenn auch nicht die Freundinfindung, ganz gut. Dann lernt Mike die hübsche und viel zu sympathische Pilotin Monika kennen und verliebt sich ...

Eine erfrischende Komödie aus der Schweiz, eine gelungene Mischung aus Slapstick und Romanze mit einem spritzigen Hauptdarsteller-Duo und allerlei amüsanten Dialogen, all das will "Handyman" gerne sein. Erfrischend ist, dass die Schweiz auch Komödien produziert, aber gelungen, spritzig und amüsant ist das Ganze nur, wenn man Marco Rima und Oliver Korittke glühend verehrt, wenn man auf platte Sprüche wie "Moderner Triathlon: Rauchen, Saufen, Koksen" steht und wenn man in der Lage ist, sich selber über die Tatsache hinwegzutäuschen, dass hier der Plot von "Hitch, der Date-Doktor" in ein sehr vorhersehbares und überdrehtes Kostüm gepackt wurde. Der Versuch, eine deutsche Standard-Komödie mit hollywoodesken Slapstick-Einlagen zu garnieren, die irgendwann einmal in Filmen wie "Die nackte Kanone" lustig waren, funktioniert nicht, weil der Film zugleich Wert auf seine Story und seine Charaktere legt. Die Story ist aber leider überholter Kinderkram und die Charaktere ein bisschen zu stereotyp: Korittke als der nächtliche Radio-Talker mit Hang zur Vielweiberei wird leider auf genau diese Charakterzüge festgenagelt, Rima alias Mike, der doch eben erst eine Beziehung hatte und nicht den Eindruck macht, bei den Frauen zu versagen, kann wenigstens zeigen, dass er mehr drauf hat als den Wochenshow-Humor und geschnittene Grimassen, rettet den Film jedoch nicht.
Der Streifen ist in zwei Sprachversionen auf der DVD: einer originalen Schweizerdeutsch-Version und, da man dabei in Deutschland nur die Hälfte versteht, nämlich die auch dort hochdeutsche Korittke-Hälfte, einer hochdeutsch synchronisierten. Ein bisschen kommt der Eindruck der bemühten Mischung aus deutschem und amerikanischem Kino auch dadurch zustande, dass die Synchronsprecher ihre Arbeit tun, als sei "Handyman" ein Hollywood-Film. Das klingt künstlich, der Film verliert an Charme, denn den hat er in der Originalversion durchaus. Mike kommt in beiden Versionen ein wenig als Verlierer rüber, aber in der schweizerdeutschen Version ist er dabei wenigstens liebenswert. Das und die Tatsache, dass die Übersetzung streckenweise klingt, als seien zwei nicht exakt gleiche Tonspuren übereinander gelegt worden, führen zu der Erkenntnis, dass der Originalton hier vorzuziehen ist, wenn man denn diesen Film unbedingt sehen will.
Was bei anderen DVDs üblich ist, das vermag "Handyman" nicht: das Umschalten der Sprachausgabe über das Hauptmenü mit anschließender Rückkehr zu der Stelle, an der man den Film unterbrochen hat. Nein, hier wählt man die Sprache und der Film beginnt automatisch von vorne. Immerhin funktioniert die direkte Sprachwahl ohne Umweg über das Menü. An Bonusmaterial bietet die Disc durchschnittliche Outtakes, ein ebenso mäßiges "Hinter den Kulissen", Interviews mit den Beteiligten, ein Rima-Porträt eines Schweizer Fernsehsenders, Fotogalerie, Trailer, Teaser und den Handyman-Song, den Mike im Film singt. Nicht spektakulär.

"Frauen sind wie Milch: Wenn man sie stehen lässt, werden sie sauer." Das ist der Humor von "Handyman". Wer?s mag, schaue sich diesen Film an. Neue Ideen oder gar eine gute Geschichte findet man nur in wenigen Punkten, zumindest in Deutschland ist der Humor weitgehend abgenutzt. Da helfen auch die Gastauftritte unter anderem von DJ Bobo nicht.

Stefan Knopp



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 1. Februar 2009 | FSK: 12 | Laufzeit: 93 Minuten | Preis: 12,95 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch, Englisch | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Schweizerdeutsch

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