2003 entstand der 75-minütige Zeichentrickfilm, dessen Namensgeber Käpt’n Säbelzahn auf eine Erfindung von Terje Formoe zurückzuführen ist, der die Geschichten rund um den Käpt’n ursprünglich für den Unterhaltungsbereich des norwegischen Tierparks von Kristiansand schrieb.

In diesem Film ist die Hauptfigur jedoch eigentlich der Junge Tiny, der als Schiffsjunge an Bord der Dark Lady, dem Schiff von Käpt’n Säbelzahn, dient. Tinys Traum ist es, selbst Pirat zu sein, doch so sehr er sich auch um die Gunst Säbelzahns bemüht: Tiny wird nicht beachtet. Stets holt man ihn für Aufgaben, die andere nicht zu lösen vermögen oder für zu gefährlich befinden. Doch Tiny hält durch und so ist er an Bord, als die Dark Lady ablegt, um einen legendären Schatz zu finden. In Luna Bay, wo der Schatz zu finden sein soll, wird Tiny als Spion eingeschleust, um den Schatz zu lokalisieren, doch stattdessen freundet der Junge sich mit dem Mädchen Veronica an, das dort zusammen mit Onkel und Tante im beschaulichen Luna Bay lebt und keine Freunde hat, weil Veronica so fleißig im Gasthaus von Onkel und Tante mithilft. Tiny will den Menschen von Luna Bay nicht schaden und gerät so in eine Zwickmühle der Gefühle, doch es kommt noch schlimmer: Der angebliche Schiffskoch Happy Jack, der erst angeheuert hat, als die Dark Lady zur Schatzsuche auslief, beginnt eine Meuterei ...

Dieser Zeichentrickfilm weiß auf viele Arten zu gefallen. Die Geschichte ist nicht allzu linear, was bei den ganz jungen Zuschauern für Verwirrung sorgen könnte, andererseits ist sie zu unrealistisch und unlogisch, um Erwachsene ernsthaft unterhalten zu können - und dennoch: "Käpt’n Säbelzahn" begeistert durch die Träume und Hoffnungen von Tiny und Veronica, die jedes Kind nachvollziehen kann, sorgt an zahlreichen Stellen für Gelächter und vergisst dabei weder die Piratengeschichte noch kindgerechte Darstellung. Doch obwohl der Film schon etwas für die Kleinsten ist, zumal einige schön klingende und eingängige Lieder zum Mitsingen einladen, bietet er dennoch keine Weichspülerversionen von Piraten, sondern macht deutlich, dass Verrat, Ungerechtigkeit und böse Taten an jeder Ecke der Dark Lady lauern.

Besonders erwähnenswert bei diesem Film ist die Aufmachung der DVD. Sind die Zeichnungen im Film selbst bei Landschaftsdetails hübscher anzusehen als bei den Figuren, obwohl diese durchaus nett gemacht sind, vermögen Menü und Extras außerordentlich zu begeistern. Das Menü führt den Zuschauer mit "Leinen los" zum Film, "Schätze" präsentieren die Extras, "Andere Schiffe" zeigen weitere Trailer und im "Laderaum" kann der Zuschauer zwischen der deutschen und der norwegischen Sprache wählen.
Bei den Extras finden sich neben den Trailern zum Film ein fünfminütiges "Making of", eine achtminütige Vorstellung von Käpt’n Säbelzahns Welt im Tierpark von Kristiansand, wo Aufführungen seiner Geschichten stattfinden, ein "Wer ist wer?" der Personen an Bord der Dark Lady und in Luna Bay sowie die Hintergrundgeschichte zu Käpt’n Säbelzahn (in Textform) und sechs Lieder aus dem Film zum Mitsingen. Hierbei ist die Szene, in der das Lied im Film gespielt wird, noch einmal zu sehen, und in Laufschrift und in deutscher Sprache ist der zugehörige Text zu sehen.

"Käpt’n Säbelzahn" hat seine Mängel, die sich sowohl im Zeichnerischen als auch in der erzählten Geschichte zeigen. Dennoch handelt es sich um einen sehr liebenswerten Film, und Menü sowie die Extras entschädigen für etwaige Verluste des Hauptfilms - dennoch ist die DVD relativ teuer.