Auf dem langen Weg der Menschwerdung befinden sich viele Hindernisse, die gerne verschwiegen und verdrängt werden. Das Anliegen der Autorinnen ist es, Grenzen aufzubrechen, auch unerfreuliche Einblicke offen zuzugeben und sich mit ihnen auseinander zu setzen, um so erkennen zu können, dass jede Erfahrung ein weiterer notwendiger Schritt ist auf der langen Reise nach innen ...
Bei näherem Hinsehen entpuppt sich die Beziehung, von der hier zwei Frauen in Gedichtform schreiben, nicht als Kiste, sondern als Schatzkästlein - angefüllt mit Kostbarkeiten wie Freundschaft, Zuneigung, Enttäuschung, Verwunderung, Liebe.
Eine bereichernde Lektüre für Beziehungs-Schatzsucher.
Der Titel erinnerte mich an einen Spruch von Coco Chanel: "Duft ist wie Liebe. Ein wenig ist nie genug." So ist es wohl auch, wenn man auf einen Menschen trifft, auf den die Bezeichnung
Liebe zutrifft. Wenn man wirklich liebt. Nicht inflationär, nicht mehrere gleichzeitig, nicht aus Bequemlichkeit oder sozialem Sicherheitsdenken - sondern "the one and only".
Dieser Lyrikband besticht durch die oft kurzen Gedichte in schnörkelloser Sprache über alle Beziehungsformen. Moderner, als es das verspielte Cover, das mir gut gefällt, erkennen lässt.
Da geht es um die Zögerlichen, die Gescheiterten, die Verzweifelten der Liebe, ebenso um die Angst vor der Liebe, aber auch um die
Kunst, sich zu lieben, dem wieder voneinander Entfernen und um das oder die, die oftmals zwischen Liebenden stehen.
Auch die Sehnsucht der Liebenden findet Worte, die Erwartungshaltung aneinander, Angst vor der Abhängigkeit ...
... aber auch um Freundschaft, einfach so.
Und vieles, vieles mehr ...
Das alles ohne Wortschwulst, was diesen Band in meinem Augen ausmacht.
Die Autorinnen begegneten sich durch ihre Leidenschaft für Literatur und Theater, und aus dieser Begegnung wuchs eine fruchtbare Freundschaft.