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Der Deutschen liebstes Reiseland ist ja bekanntlich Bella Italia. Wer gerade aus dem Urlaub zurückkommt und weiter in seinen Urlaubserinnerungen schwelgen möchte - oder auch einfach von der nächsten Reise nach Italien träumt -, der sollte einen Blick in "Mamma Rosas sizilianisches Kochbuch" aus der Collection Rolf Heyne werfen.
Hier findet sich alles, was es braucht, um das Fernweh zu bezähmen. Neben einer großen Auswahl an typischen sizilianischen Gerichten mit ansprechenden Bildern finden sich viele Exkurse mit Erzählungen und Fotos aus Mamma Rosas Leben und dem ihrer Familie.
Aufgewachsen in Catania, der zweitgrößten sizilianischen Stadt, zog Rosa als fünfjähriges Mädchen mit ihrer Familie nach Australien, wohin zuvor schon der übrige Teil der Großfamilie emigriert war. Rosa Mitchells Eltern stammen aus kleinen Bergdörfern aus der Region um Messina, und sie erzählt viel von ihren Kindheitserinnerungen und den Besuchen bei den Großeltern, die ebenfalls dort zuhause waren. Aus der Armut auf dem Land und der Notwendigkeit, selbst Gemüse anzubauen und Lebensmittel wie Salami oder Käse herzustellen, wurde im Laufe der Jahrzehnte eine Familientradition, und noch heute treffen sich die Familien regelmäßig, um gemeinsam Salami oder Ricotta herzustellen. Es sind die einfachen, herzhaften Gerichte von Rosa Mitchells Eltern und Großeltern, die auch dieses Kochbuch bestimmen.
Den Anfang des Buches macht Mamma Rosa selbst, indem sie erzählt, wie es dazu kam, dass es ihre gesamte Familie von Sizilien nach Australien zog, und erklärt, welche Bedeutung Kochen für sie hat. Dann schließen sich die verschiedenen Kapitel mit den Rezepten an: Vorspeisen, Suppen, Pasta, Fleisch und Fisch, Gemüse, Süßes. Das Ende macht ein alphabetisch sortiertes Register der Rezepte.
Zu jedem Rezept gibt es eine kleine Einleitung mit Tipps oder Informationen zu den verwendeten Lebensmitteln. Anschließend werden die benötigten Zutaten aufgelistet und die Zubereitung erklärt. Zu den meisten Rezepten gehört ein großformatiges Foto, hin und wieder wurde auch eine Illustration von Zutaten oder von Mamma Rosa bei der Zubereitung eingefügt. Durch das gesamte Buch hindurch lassen sich immer wieder Schwarz-weiß-Bilder aus Rosa Mitchells Kindheit finden, die mit passenden Begleittexten angereichert sind.
Italien – damit verknüpfen viele köstliches Essen und Lebensfreude pur. Genau diese beiden Assoziationen treffen auch hervorragend auf Mamma Rosa und ihr sizilianisches Kochbuch zu.
Rosa Mitchell gründete gemeinsam mit ihrem Mann die erste Slow-Food-Bewegung in Australien und führt in Melbourne das Restaurant "Rosa's Kitchen".
Die Zusammenstellung des Kochbuchs ist sehr breit gefächert, und die Rezepte variieren in Dauer und Schwierigkeitsgrad der Zubereitung. Viele Gerichte lassen sich einfach und schnell zubereiten, wie zum Beispiel Spaghetti mit Tomatensauce und Parmesanzucchini oder gebackenes Hähnchen mit Oliven und Kapern. Fraglich ist allerdings, ob es für angebratene Nudeln oder gebratene Bohnen mit gehackten Tomaten wirklich eigene Rezepte braucht. Sehr viele Rezepte kommen allein mit Gemüse beziehungsweise mit Pasta und Gemüse aus, so dass sich in dem Buch auch einiges für Vegetarier finden lässt. Mamma Rosa verrät viele klassische Familienrezepte aus ihrer sizilianischen Heimat, wie Broccoli in Brotteig, gefüllter Rinderrollbraten oder Honig-Mandel-Kekse. Sogar die Herstellung von Salami und Ricotta ist beschrieben und mit schönen Fotos unterlegt. Unbedingt ausprobiert werden sollte das Rezept für die sonnengetrockneten Tomaten. Alle Gerichte werden mit ihren jeweiligen italienischen Bezeichnungen genannt und haben im Untertitel die deutsche Übersetzung.
Die Gestaltung des Buches ist sehr hochwertig und weit mehr als eine reine Rezeptsammlung. Durch die vielen ansprechenden Bilder sowie die Fotos und Anekdoten aus Rosa Mitchells Kindheit lädt das Buch zum Schmökern ein und wird immer wieder gerne aus dem Bücherregal genommen, um darin zu blättern. Erwähnenswert ist ebenfalls der besondere Schutzumschlag, der sich, aufgeklappt zu einem Plakat, mit einer großen Illustration einer geselligen Tischrunde sowie mit Fotos aus dem Buch präsentiert.
"Mamma Rosas sizilianisches Kochbuch" besticht nicht nur durch die vielen appetitanregenden Rezepte, sondern auch durch die ansprechenden Bilder sowie die aufwendige Gestaltung des gesamten Buches. Daher ist es auch als Geschenk ganz wunderbar geeignet.