"Da wird doch der Hundsstern im schwarzen Loch verrückt!" Manchmal sagt ein kleines Zitat sehr viel über ein Buch aus. Analysiert man den Satz, so merkt man, dass jemand ein umgangssprachliches Sprichwort auf gewollt originelle Art mit ein paar kosmologischen Begriffen verbunden hat, also handelt es sich wohl um Science-Fiction, oder um das, was der Autor für Science-Fiction hält. Dass das Sprichwort so nicht funktioniert, ist spürbar, und so ähnlich verhält es sich mit dem Wortkonglomerat, was Heinz Günter Behnert als Kurzroman anbietet.

Byll Mono ist eine Art Wachmann, der eine Expedition in die Wüste begleitet, die dort nach Wasser suchen soll. Da die Erde ziemlich zerstört ist, ist das wohl der richtige Ort, neue Vorkommen zu suchen. Die Hydroingenieurin, in die er ein wenig verliebt ist, hat drei Bücher dabei, eine verschrobene Person, ganz offenbar. Und ausgerechnet diese Bücher werden scheinbar gestohlen, in einer der einsamsten Gegenden der Erde. Danach werden alle krank und der Vorfall ist bei Mono nicht lange im Gedächtnis. Doch bald wird er - zurück in der Zivilisation - Zeuge, wie aus einer großen Bibliothek sämtliche Druckwerke fliehen ...

Wie man auf 79 Seiten so viele neue Begriffe einführt, muss dem Leser schleierhaft bleiben. Da spricht Behnert von Raubmenschen und Slummys, von Mnemotern und Thearapie-Intimern, von Homodoublen und Kybern - kurz, der Autor erschlägt seinen Leser mit Begriffen, die einfach nur furchtbar sind, mit einer Kunstsprache, die keinerlei Charme, aber dafür viel ach so originelle und geistreiche Neologismen enthält. Der Autor hat den klaren Willen, allen zu zeigen, wie klug und gebildet und fantasievoll er ist, vergisst dabei aber völlig, dass es um die Geschichte geht, nicht um seine geistige Potenz. Und so gibt es eine völlig in den Hintergrund getriebene, schlecht erzählte und auch noch kräftig verquaste Geschichte, die vor intellektuellen Klischees nur so strotzt und nie zum Tragen kommt, so gibt es eine Sprache, die nach Beamten auf Droge klingt - also alles schön ordentlich abgeheftet, aber auch schön psychedelisch-fantastisch durchgeknallt, und so gibt es nur ein klares Urteil: Finger weg! Das muss man sich einfach ersparen!