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 Metallurgie

Autoren: Maik Hennebach
Verlag: Argentum

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie


Ein Wettstreit von Alchemisten mit Hilfe der Elemente Kupfer, Eisen, Silber und Gold, darum geht es bei "Metallurgie". In einem geheimnisvollen Muster legen die zwei bis vier teilnehmenden Alchemisten ihre Elemente aus und versuchen, so viele Metalle einer Sorte anzuhäufen, dass sie für sich selbst einige davon abschöpfen können.

110 Spielkarten enthält die Pappbox dieses Spiels, zusätzlich natürlich noch eine Spielanleitung. Die dargestellten Symbole sind vor allem die vorgenannten Elemente, zusätzlich gibt es zwei Übersichtskarten zum Auslegen, eine Stopp-Karte, die das Spiel beendet und vier Bonuspunktkarten zur Umsetzung einer in der Spielregel erklärten Variante des Grundspiels.

Zunächst wird ein bestimmtes Muster mit bestimmten Elementen auf dem Tisch offen ausgelegt. Dann erhält jeder Spieler drei Karten zum Spielbeginn und kann während seines Zuges entscheiden, welche Karten er anlegen möchte. Die Anlageregeln sind hierbei ein wenig kompliziert. Zwar sind sowohl das Spielprinzip als auch das ausliegende Muster recht rasch zu verstehen, dennoch gibt es einiges zu beachten, das erlaubt oder verboten ist, was letztlich vermutlich auch zu einer Altersempfehlung ab zehn Jahren führte.
Grundsätzlich gibt es im Spiel nämlich nur vier verschiedene Symbole und ein treppenartig zu legendes Muster, was demnach leicht von jüngeren Mitspielern unterschieden und umgesetzt werden könnte, wären da eben nicht die Sonderregelungen, dass man nur ein Element auslegen kann oder Elemente stapeln darf oder zuerst eine Karte ziehen und dann ausschließlich an diese anlegen darf und derlei mehr.
Die Mischung der sich ergebenden Komplexität ist hierbei letztlich recht gelungen, denn Mitspieler ab zehn Jahren werden vermutlich ebenso von diesem Spiel angesprochen wie Erwachsene.

Bei "Metallurgie" entscheidet vor allem das Glück über den Spielverlauf und das Ende des Spiels. Strategisches Denken ist durchaus einzubringen, dies aber in einem recht geringen Maß und in erster Linie bei zwei Mitspielern. Sicherlich kann man einige Aspekte vorberechnen und anhand der Wahrscheinlichkeit einige Züge weit vorausplanen, letztlich ist es aber doch ein Kartenspiel, bei dem das Glück vorherrscht, weiß man doch nie, welche Karte man als nächstes zieht und welche Karten der nächste Mitspieler anlegen wird.
Die angegebene Spieldauer von etwa vierzig Minuten hängt davon ab, wie spontan man legt beziehungsweise wie lang man einen Zug überdenkt. Eine spontane Spielrunde mit vier Mitspielern kommt mit einer knappen halben Stunde sehr gut hin, eine überlegte Runde mit zwei Mitspielern hingegen kann auch leicht zehn Minuten länger dauern.

Die Karten des Spiels sind einfach, dennoch hervorragend gestaltet. Die einzelnen Elemente wurden vor einem schlichten Hintergrund in 3D-Optik mit entsprechendem Schatten auf die Karten gedruckt, was dem Ganzen etwas Edles verleiht. Die Spielanleitung passt sich dem Design des Spiels optisch an und wartet zudem nicht nur mit den grundsätzlichen Regeln auf, sondern führt auch Beispiele auf und ist farbig bedruckt. Das Einbringen einer zusätzlichen Spielvariante als Vorschlag der Spielregel bietet weiteren Komfort.

Trotz dieser positiven Aspekte bewegt sich der Spielspaß bei "Metallurgie" letztlich jedoch im Mittelfeld. Es fehlt an der Langzeitmotivation. Hinzu kommt das auszulegende Muster, von dem im Spielverlauf immer wieder Karten weggenommen werden und neue hinzukommen, was das Muster leicht verrutschen lässt. Dann kommt es - vor allem bei neuen Karten, die noch sehr rutschig sind - schnell zu ungewollten Pausen, in denen man die ausliegenden Karten erst wieder an ihren vorherigen Platz ordnen muss und das Muster nachvollzieht, bevor der nächste seinen Zug spielen kann. Die Anordnung der Karten, bei der Karten im Wechsel horizontal und vertikal auszulegen sind, ist demnach leider nicht besonders spielfreundlich, wenn es um ein nettes Spiel für zwischendurch geht.

Insgesamt bietet "Metallurgie" vor allem solchen Spielern Freude, die zwar gern mit Karten spielen, dennoch ein bedächtiges Spiel mit wenig Tempo vorziehen und vielleicht nicht allzu oft zum selben Spiel greifen möchten.

Tanja Elskamp



Kartenspiel | Erschienen: 01. Januar 2004 | FSK: 10 | ISBN: 4250148200039 | Preis: 8 Euro

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