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Mit Feuer und Schwert kämpfen die Gabrieliten gegen die Feinde der Angelitischen Kirche. Sie sind der reinigende Arm der Kirche, der mit heiliger Wut im Herzen die Nester der Ketzer ausbrennt. Ihr Heimatland ist das, was von Deutschland nach der Flut übrig geblieben ist. Viele fruchtbare Hektar Land wurden von den Wassermassen überflutet. Aufgrund der Erderwärmung wurden alte Vulkane wieder zum Leben erweckt, die längst vergessen waren. Und zusätzlich brennt sich eine Schneise der Zerstörung durch das Land, die vom letzten Gefecht mit der Traumsaat zeugt. Nur durch große Opfer konnte das Invasionsheer vor Nürnberg gestoppt werden. Als Ergebnis blieb ein verwüsteter Landstrich zurück, in das sich nicht einmal Engel wagen, da die Traumsaat dort einige ihrer mächtigsten Wesenheiten angesiedelt hat.
Doch damit enden die Probleme der Gabrieliten noch längst nicht. Durch die letzten Kriege suchen immer mehr Flüchtlinge ihren Schutz unter den Schatten des kämpfenden Engels. In Nürnberg, wo der Himmel der Gabrieliten steht, scharen sich Tausende und benötigen Nahrung und Obdach. Nur durch rigorose Maßnahmen kann der Orden dieser Massen Herr werden. Jeder Flüchtling bekommt bestimmte Münzen ausgeteilt, gegen die er bestimmte Nahrungsmittel erwerben kann. Diese Nahrungsmittel decken allerdings nur den größten Hunger. Doch man kann seine eigene Portion vergrößern, wenn man einen Ketzer denunziert und so dessen Münzen erhält. Hinzu kommt, dass durch die Tatsache, dass jeder, der einen Ketzer denunziert, dessen Portionen bekommt, jedem Frevel sofort Einhalt geboten wird. Dieses Dekret wird von allen Kanzeln Nürnberg täglich verkündet. Für die Sicherheit ihres Himmels und der Stadt Nürnberg nimmt die Stadtsicherheit sogar in Kauf, dass manchmal auch Unschuldige Opfer dieses Systems werden.
Auch die Engel, die der Herr vom Himmel schickt, erhalten eine strenge und rigorose Ausbildung. Schwäche wird nicht geduldet und ständig werden sie dazu angehalten, ihre geflügelten Mitstreiter zu überbieten. Dieses Konkurrenzdenken wird auch gegenüber den anderen Orden von Em Susat besonders gefördert. So ist es kein Wunder, dass so mancher Gabrielit sich selbst gern an der Stelle des Führers sehen würde. Schließlich wurde ihm ständig eingetrichtert, dass er zum Besten aller Orden gehört.
Gerade da der Himmel der Gabrieliten in Deutschland steht, erfüllt dieses Ordensbuch den Leser mit großem Interesse. Vieles hat sich nach der Flut verändert und selbst Nürnberg wurde lediglich an neuer Stelle aufgebaut, da die alte Stadt zerstört wurde. Die einzelnen Regionen des gabrielitischen Herrschaftsgebietes werden ausführlich beschrieben. Einige bedeutende Städte werden genauer hervorgehoben. Für Nürnberg selbst und den Himmel, der dort steht, gibt es jeweils eigene Kapitel. Die Ausbildung der gabrielitischen Engel und die besonderen Umstände derselben werden dem Leser genauestens erläutert, so dass er ein präziseres Bild von den rächenden Engeln des Herrn bekommt. Die Beispielcharaktere, neuen Mächte und besonderen Ausrüstungsgegenstände runden das Ordensbuch ab. Natürlich werden auch die wichtigsten irdischen Vertreter der Kirche vorgestellt, allen voran die rigorose Em Susat.
Das Land Gabriels ist nicht nur geographisch eine Herausforderung. Vielerorts sind gewaltige Naturkräfte der Feind der Menschen. Das spärliche Ackerland muss viele Münder ernähren, woraus sich auch der ungezähmte Eroberungsdrang der Gabrieliten erklärt. Natürlich wissen sie, dass sie ein bedeutender Machtfaktor der Angelitischen Kirche sind und erzürnen durch ihre eigenmächtigen Handlungen oft die anderen Orden. Viele Geheimnisse, die hier aufgedeckt oder zumindest angedeutet werden, weisen auf eine interessante Zukunft hin. Das Machtstreben Em Susats und die Selbstherrlichkeit der Gabrieliten, sowie ihr außergewöhnliches Wissen über die Traumsaat, machen sie zu einem ernst zu nehmenden Gegner. Hier bieten sich für den Spielleiter und Menge an Ansätzen für Abenteuer und Geschichten, die sogar die Fundamente der Kirche ins Wanken bringen können. Wie auch den anderen Ordensbüchern, liegt auch hier ein detaillierter Plan des Himmels mit bei. Auch die Stadt Nürnberg sowie das Land Gabriels finden sich als Karte wieder. Eine Vielzahl an kunstvollen Zeichnungen belebt das Regelwerk und erweckt die Streiter des Herrn, sowie den Machtapparat ihres Ordens zum Leben.
Für viele Spieler sind die gabrielitischen Engel am reizvollsten. Mit flammendem Schwert gegen Ketzer und Monster vorzugehen, birgt sicher einen gewissen Reiz. Doch dies ist nicht der einzige Aspekt, der sie Gabrieliten auszeichnet, wie man hier sieht. Dem geneigten Leser wird eine Menge an Informationen geboten, mit denen er seinen Charakter oder sein Spiel weiter ausbauen kann. Natürlich gibt es hier wieder viele Sequenzen, die allein der Spielleiter lesen sollte, weswegen man sich als Spieler vorher mit seinem Erzähler absprechen sollte, welche Kapitel man lesen darf und welche lieber nicht. Davon abgesehen, ein wunderschön bebildertes und wirklich nützliches Ordensbuch zum "coolsten" aller Engelsorden.