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 Sankt Petersburg


Cover
Gesamt ++++-
Aufmachung
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie


Anfang des achtzehnten Jahrhunderts gründete Zar Peter der Große Sankt Petersburg. Das "Paris des Ostens" war jedoch nur eine seiner Taten, denn Peter führte das russische Reich aus dem Mittelalter und glich es der Zeit des übrigen Europas an.
So eine Entwicklung geschieht nicht von einem Tag auf den anderen, und so erwartet auch die Spieler von "Sankt Petersburg" harte Arbeit. Handwerker müssen bezahlt werden, um später Bauwerke zu errichten, und auch das Verhältnis zum Adel ist zu beachten. Wer es geschickt anstellt, lässt den Rubel rollen.

"Sankt Petersburg" ist ein Brettspiel, bei dem Handwerker, Bauwerke, Adlige und Austauschoptionen auf ingesamt 120 Karten zum Einsatz kommen. Zusätzlich enthält das Spiel Währungskarten (Rubel), Startspielersteine und Startspielerkarten.

Zu Beginn wird das Startgeld ausgegeben, Startspielersteine und -karten verteilt und Handwerkerkarten ausgelegt, wobei die Anzahl der ausgelegten Karten von der Mitspieleranzahl abhängt.
Das Spiel selbst verläuft in Runden: Handwerker-, Bauwerks-, Adligen- und schließlich Austauschrunde.
In jeder Runde kann jeder Spieler seine Aktionen durchführen, also die jeweilig ausliegenden Karten kaufen und auslegen, am Ende der Aktionen werden die jeweiligen Karten gewertet und neue Karten ausgelegt.
Sobald die letzte Karte eines Stapels auf dem Spielfeld ausgelegt wird, ist die letzte Runde des Spiels eingeläutet. Bis zur Austauschrunde wird noch gespielt, dann erfolgt die Schlusswertung.
Bei der Schlusswertung erhalten die Spieler Punkte für die ausliegenden Adligen und für das Geld, das sie noch besitzen und wer danach die meisten Punkte hat, hat das Spiel gewonnen.

Am auffälligsten bei "Sankt Petersburg" ist der Geldfaktor. Gerade zu Anfang stellt man fest, davon viel zuwenig zu haben und sich die teuren Bauwerke nicht leisten zu können oder dafür auf mehr Handwerker und Adlige verzichten zu müssen. Geld bringen hingegen vor allem die Handwerker ein, so dass ein Verzicht auf diese nicht empfehlenswert ist.
Hier zeigt sich, dass "Sankt Petersburg" nicht nur einen grundsätzlich hohen Strategieanteil hat, sondern auch ein Wirtschaftsspiel darstellt. Versucht man, das Spiel dadurch zu gewinnen, dass man erst die Handwerkerzunft vorzieht und zu einem späteren Zeitpunkt dann genug Geld für teure Bauwerke hat? Oder setzt man das Wenige, das man hat, gleich in kostpielige Bauten und riskiert damit eine ständig drohende Pleite, die sich möglicherweise aber später auszahlt?
"Sankt Petersburg" bietet viele Möglichkeiten, das Ziel zu erreichen und so ist es denkbar, dass bei vier Mitspielern keiner dieselbe Strategie wie ein anderer verfolgt.

Ein wenig schwierig ist bei diesem Spiel, dass es sein Optimum bei vier Mitspielern erreicht. Bei zwei oder drei Mitspielern verringert sich die Spannung bereits merklich und das Konkurrenzgefühl, das eine große Rolle spielt, sinkt. Gerade darum wurden in der achtseitigen Spielanleitung, die auch zahlreiche Beispiele enthält und somit leicht verständlich ist, auch Sonderregeln für zwei oder drei Mitspieler aufgeführt. Den Verlust, der vor allem bei nur zwei Mitspielern auftritt, vermögen sie allerdings nicht vollends aufzufangen.

"Sankt Petersburg" eignet sich vor allem für Freunde von strategischen und wirtschaftlichen Spielen und vor allem dann, wenn man die Möglichkeit hat, es in einer Runde von vier Spielern zu spielen. Dann zeigt es sich als ein sehr abwechslungsreiches Spiel, an dem man lange Freude hat.

"Sankt Petersburg" erhielt den Deutschen Spielepreis und war als Spiel des Jahres nominiert.

Tanja Elskamp



Brettspiel | Erschienen: 01. April 2004 | FSK: 10 | ISBN: B0001FTV5O | Preis: 24,95 Euro

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