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Rund sechs Jahre nach "Moppel-Ich. Der Kampf mit den Pfunden" von Bestsellerautorin Susanne Fröhlich erschien im Krüger Verlag ihr Nachfolgewerk zum Thema Schlankheitswahn. In "Und ewig grüßt das Moppel-Ich" thematisiert sie den Kampf mit den Pfunden, den alltäglichen Diätwahnsinn und zeichnet den gesellschaftliche Diskurs über die ideale Idealfigur nach.
Ein Auf und Ab des Gewichts ist der Autorin durchaus bekannt. Während Fröhlich ihr erstes Buch schrieb und promotete, verlor sie durch große Bemühungen das eine oder andere Pfund.
Doch wie viele der Diät-Willigen ereilte auch sie das Schicksal des Jojo-Effekts. Da Fröhlich durch ihre Tätigkeit als Fernseh- und Rundfunkmoderatorin im Licht der Öffentlichkeit steht, blieb dieser Effekt nicht unkommentiert. Die Reaktionen der Medien auf ihre Gewichtszunahme bestimmen den ersten Teil des teilweise autobiographischen Buches. Es folgt eine Abrechnung mit zahlreichen Medienvertretern.
So berichtet sie von einer "Wetten, dass..." -Sendung, in der Thomas Gottschalk sie äußert uncharmant vorführte und vor vielen Millionen Zuschauern auf die Waage zerrte. Fröhlich überspielte ihr zu rechtes Entsetzen über diese unangenehme Situation mit ihren flapsigen und lustigen Bemerkungen. Dennoch titelte die BILD-Zeitung am folgenden Tag: "Wiegt Frau Moppel-Ich wirklich 108 Kilo?".
Diese öffentliche Zurschaustellung gab der Bestsellerautorin den Anreiz, ein weiteres Werk zum Thema zu verfassen und den Umgang der Gesellschaft mit "Moppeln" zu beleuchten.
Der persönliche Bericht der Autorin über ihren Kampf mit und gegen die Pfunde ist der weitaus amüsanteste Teil des Buches. Aus dem wahren Leben berichtet sie von Situationen und Momenten aus ihrem Alltag, in dem sie teils mit abschätzigen Blicken oder Bemerkungen konfrontiert wird. Diese Passagen regen zum Schmunzeln an und machen gleichzeitig nachdenklich. Mit einer gehörigen Portion Selbstironie versucht Fröhlich die Frage zu beantworten, was im Leben wirklich zählt. Kann eine Frau nur Anerkennung mit einer perfekten Figur und dem richtigen Body-Mass-Index erreichen? Und warum ist das Schlanksein so wichtig und für viele wie eine Religion?
Die Botschaft, die Susanne Fröhlich bereits in ihrem ersten Werk rüberbringt, nämlich dass ein Leben jenseits der Konfektionsgröße 40 möglich ist, wird durch die weit ausufernden Interviews, beispielsweise mit "Supermoppel" Rainer Calmund, nicht unbedingt facettenreicher. Eigentlich ist zu dem Thema bereits im ersten Buch alles gesagt worden.
In „Und ewig grüßt das Moppel-Ich“ werden viele Fakten und Zahlen genannt, beispielsweise zum idealen Body-Mass-Index. Langweilig! Diese Informationen sind überflüssig und können überall anders auch nachgelesen werden.
Während „Moppel-Ich“ noch motivierte und zum Nacheifern anregte, wird im zweiten Teil begründet, dass ein bisschen Speck um die Hüften keinesfalls schlimm ist. So wirkt das Buch leider wie eine Rechtfertigung für Frau Fröhlichs Gewichtszunahme inklusive einer Abrechnung mit ihren Neidern und Missgünstlingen. Dies ist wirklich das schwächste Buch der gebürtigen Frankfurterin. Schade!