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Die Sozialdemokratie hat in ihrer über 150-jährigen Geschichte zahlreiche politische und theoretische Köpfe hervorgebracht, die sie selbst, aber auch die gesamte politische Entwicklung Deutschlands nachhaltig geprägt haben. Christian Krell hat in seinem Sammelband "Vordenkerinnen und Vordenker der Sozialen Demokratie" 49 Kurzporträts von verschiedenen Autoren gesammelt und veröffentlicht, um einen Überblick über diese Köpfe zu geben.
Christian Krell hat für diesen Sammelband einige ausgewiesene Experten der Geschichte der Arbeiterbewegung und der Sozialdemokratie gewinnen können, etwa Helga Grebing oder Klaus Schönhoven. Daneben stehen Beiträge von einigen jüngeren Historikern. Der Band bietet daher schon durch die zu Wort kommenden Autorengenerationen ein breites Spektrum.
So auch durch die Auswahl der vorgestellten Politiker und Theoretiker von Marx bis Eppler. Der Band spannt damit ein Spektrum von der Vorgeschichte der Sozialdemokratie Mitte des 19. Jahrhunderts bis fast zur Gegenwart. Daher werden eine Reihe von historischen und aktuellen Themen angerissen, die die ganze Bandbreite der Geschichte der sozialen Demokratie berühren. Allein wegen der Anzahl der Porträts wird dabei alles natürlich nur angerissen. Dieser Sammelband bietet kurze Einführungen zum Leben und Werk der behandelten Persönlichkeiten. Wer sich vertieft mit ihnen auseinandersetzen möchte, kann die jeweiligen Literaturhinweise am Ende jedes Beitrags nutzen, die meistens nur eine kleine Auswahl der Literatur empfehlen.
Ein Leser mit Vorwissen kann sich sicher einige kritische Gedanken zur Auswahl der behandelten Denker machen. Der Herausgeber gibt in seiner Einleitung einige Erklärungen zum Band und auch zur Begriffswahl. Dennoch bleibt die Auswahl willkürlich. Sicher erwartet jeder, der in dieses Buch schaut, einen Beitrag zu Marx, Kautsky oder Bernstein, sicherlich auch noch zu Bebel oder Brandt. Aber inwiefern Ebert oder Wels, die kaum theoretisch, sondern vor allem im tagespolitischen Geschäft wirkten, als "Vordenker" zu bezeichnen sind, kann sicherlich ausführlich diskutiert werden. Der Leser sollte diesen Band daher nicht zu wörtlich nehmen, sondern vielmehr als das was er ist: eine Überblick gebende Einführung in das Werk und Leben einiger der prägendsten Figuren der deutschen Sozialdemokratie.
Als solches ist der Band großartig. Ein schönes Lesebuch, das auch mal zum Nachschlagen und Anregen benutzt werden kann!
Eine Leseprobe gibt es auf der Verlagswebsite.