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 Wer ohne Schuld ist

Autoren: Alys Clare
Übersetzer: Ana Maria Brock
Verlag: Aufbau Verlag

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Helewise, die Äbtissin von Hawkenlye, ist nicht immer Nonne gewesen. Die resolute, bestimmende Frau hatte Ehemann und Kinder, an die sie sich in letzter Zeit immer mehr erinnert. Ivo, ihren Mann, hat sie voller Inbrunst geliebt und aus dieser Verbindung sind zwei stattliche Söhne entwachsen. Dominic und Leofgar sind ihr ganzer Stolz gewesen, bis ihr Mann eines Tages von ihr gegangen ist. Daraufhin brachte Helewise ihre Söhne bei befreundeten Gütern unter und nahm den Schleier.

Leofgar, der ältere der beiden Söhne, erscheint ihr jedoch in letzter Zeit jede Nacht im Traum und ruft nach ihr. Als er dann wirklich eines Tages vor den Toren der Abtei auftaucht und um ihre Hilfe bittet, ist sie zutiefst erschüttert, da sie ihm anmerkt, dass eine große Last auf seinen Schultern ruht. Bei ihm ist seine zarte Ehefrau Rohaise und sein kleiner Sohn Timus, der nun über ein Jahr alt ist.

Verzweifelt hofft der Sohn der Äbtissin darauf, dass die Nonnen seiner Frau und seinem Sohn helfen können. Denn Rohaise ist seit einiger Zeit niedergeschlagen, vernachlässigt ihr Kind und hat gleichzeitig starke Angst davor, dass Timus etwas geschehen könnte. Timus hingegen wirkt verschreckt und gibt keinen Ton von sich. Für beide könnten die helfenden Hände der Nonnen die letzte Lösung sein.

Erst Ritter Josse, ein enger Freund der Äbtissin, kann den kleinen Jungen zum Sprechen und Lachen bringen. Schon ein paar Tage später geht es auch Rohaise besser, denn sie blüht auf und ist heiter. Dann jedoch geschieht ein Mord und Leofgar flüchtet nachts mit seiner Familie aus der Abtei. Helewise ist entsetzt. Bedeutet das, dass ihr Sohn etwas zu verbergen hat und am Ende noch den Tod des Ermordeten verschuldet hat? Gemeinsam mit ihrem treuen Freund Josse versucht sie, herauszufinden, was ihr Sohn ihr verborgen hat.

Wieder einmal macht sich das Gespann aus der willensstarken Äbtissin Helewise und dem Ritter Josse dÂ’Acquin daran, einen Kriminalfall zu lösen. Doch dieses Mal ist die Äbtissin persönlich betroffen, da sie den Verdacht hegt, dass ihr ältester Sohn ein Menschenleben auf dem Gewissen hat. Gemeinsam mit Josse muss Helewise herausfinden, was ihr Sohn ihr verschweigt und welche Last auf seinem Gewissen lastet.

In diesem Roman erhält der Leser Gelegenheit, die Äbtissin von Hawkenlye von einer anderen Seite kennen zu lernen. Nacht für Nacht führen ihre Träume und Erinnerungen sie zurück in ihre Jugend. Der Leser erfährt von ihren Kinderjahren, ihrer beginnenden Jugend und ihrer großen Liebe Ivo, ihrem Ehemann. Obwohl die Äbtissin diese Erinnerungen verdrängen möchte, da sie nicht zu ihrem Leben als Nonne gehören, sind sie dennoch Teil ihrer Persönlichkeit. Und bald findet sie heraus, dass die Lösung für das Problem in der Gegenwart in der Vergangenheit liegt.

Wieder einmal erzählt Alys Clare eine spannende Geschichte, die den Leser zu fesseln vermag. Doch auch dieses Mal konzentriert sie sich nicht allein mit dem Fall, sondern füllt die Erzählung mit einer Vielzahl von Details und Nebensträngen, die bereichern und nicht verwirren. Durch die vielen Sprünge in die Vergangenheit wird die Figur der Helewise um viele Facetten bereichert und der Leser erfährt endlich mehr über ihr Leben vor dem Klostereintritt.

Ein unterhaltsamer Historienkrimi, der sich gut lesen lässt. Eine spannende und facettenreiche Geschichte, die den Leser bis zur letzten Seite unterhält.

Daniela Hanisch



Taschenbuch | Erschienen: 01. August 2006 | ISBN: 3746622298 | Originaltitel: Girl in a Red Tunic | Preis: 8,95 Euro | 332 Seiten | Sprache: Deutsch

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