Den Feldberg, die höchste Erhebung im Taunus, haben die Frankfurter schon immer als ihren Hausberg angesehen, und viele, die in Frankfurt arbeiten und die kulturellen Angebote der Metropole nutzen, schlafen in einem schicken Domizil in einer der aparten Taunusgemeinden.
Hinterwäldlerisch-verschlafen ist dieses Mittelgebirge zwischen Rhein und Wetterau jedoch nicht, sondern es bietet eine Fülle an Attraktionen aller Art, wie der Reiseführer aus dem B3-Verlag zeigt.
Eingangs lernt der Leser den Taunus anhand von "Zahlen, Daten, Fakten" - so der treffende Titel des Kapitels - kennen; auch die Geschichte der Region wird zusammengefasst. Es folgt ein Abschnitt, der, nach Landkreisen geordnet, die interessantesten Taunus-Orte vorstellt, darunter Berühmtheiten wie Bad Homburg und Königstein, aber auch überregional eher unbekannte Städte wie Usingen und Idstein sowie zwei Orte, die geografisch, jedoch nicht politisch zum Taunus gehören: Bad Camberg und Weilburg.
Die sich anschließenden Kapitel bedienen Leser mit speziellen Interessen, so zum Beispiel der in sich noch gegliederte Abschnitt "Historisches", das Kapitel "Spiel & Spektakel" mit Angeboten für erlebnishungrige Familien, aber auch Kulturellem und Ausgehtipps. "Entspannung & Sport" enthält eine Fülle von ganz unterschiedlichen Möglichkeiten, sich der Wellness oder Fitness zu widmen, sei es dank der Umorientierung der Kurorte hin zu moderner Wellness, sei es dank toller Wander-, Ausflugs- und Radfahrmöglichkeiten.
Am Ende des Buchs findet der Leser noch reichlich Tipps zum Shoppen, Essengehen und so weiter, auch eine Übersicht über die besten Festveranstaltungen der Region ist vorhanden, ebenso eine Liste wichtiger Adressen.

Dass der Autor, ein im Taunus lebender und wirkender Journalist, das Mittelgebirge kennt wie seine Westentasche, wird schon bei der Lektüre der ersten Seiten offensichtlich. Die attraktivsten Ortschaften der Region präsentiert er sehr detailliert, dabei kurzweilig und abwechslungsreich, ohne festen Schwerpunkt, sodass für jeden potenziellen Taunusbesucher passende Angebote existieren. Grau unterlegte Tipps und Infos vermitteln dem Leser weitere Details; am Ende jeder Stadtvorstellung werden Adressen, auch von Websites, angegeben. Weniger interessante Orte aus dem jeweiligen Landkreis werden als "Mix" kurz vorgestellt.
Nicht minder angenehm und unterhaltsam, dabei natürlich sehr informativ sind die weiteren Kapitel gestaltet. Wer?s eher mit der Vergangenheit hat, kann sich nacheinander mit Kelten, Römern, Burgen, dem Mittelalter insgesamt und so fort bis hin zur neueren Geschichte befassen. Selbstverständlich werden auch Museen vorgestellt, wovon die Region erstaunlich viele zu bieten hat.
Familien werden auf Zoos, Freizeitparks und Veranstaltungen hingewiesen, Sportliche unter anderem auf ein Eldorado für Kletterer, Erholungs- und Stillesuchende auf Naturparks und so weiter. Natürlich fehlt auch ein Beitrag zum berühmten Bad Homburger Spielcasino nicht - dessen Geschichte liest sich geradezu spannend, wie überhaupt ein paar Taunusstädte mit viel Prominenz unter ihren historischen Besuchern aufwarten können. Nachtleben, da hat der Autor Recht, sucht man im Taunus hingegen eher vergeblich. Wer gern ausgeht, wird schon eher fündig, auch dank der sehr attraktiven Auswahl an nach Orten aufgeführten Restaurants.
Der Reiseführer ist reich und ansprechend bebildert und übersichtlich gestaltet. In der vorderen Umschlagklappe findet man eine Karte der Region.
Natürlich wendet sich dieser Reiseführer vor allem an Touristen, die den Taunus besuchen und erkunden möchten, doch auch Bürgern der umliegenden Städte wie Frankfurt und Wiesbaden sei das Buch empfohlen und nicht zuletzt Menschen, die im Taunus wohnen: wer meint, das Mittelgebirge gut zu kennen, wird überrascht sein, welche Fülle an Angeboten ihm bislang entgangen ist, und wie viel spannende Historie die Region zu bieten hat.
Vor allem werden die Informationen sehr charmant angeboten. Zu diesem Eindruck tragen auch die originellen und griffigen Kapitelüberschriften bei: Das Buch hat einfach Pfiff und macht neugierig auf eine von Touristen sicherlich zu wenig beachtete und auch von Einheimischen ein Stück weit unterschätzte Gegend.