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 Wordwild

Autoren: Andrea Meyer
Verlag: BeWitched

Cover
Gesamt ++++-
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel


"Wordwild" ist ein Spiel von Andrea Meyer, das sich an Wortfüchse oder "Wordaholics" wendet. Für zwei bis fünf Spieler schon ab acht Jahren ist die Schlacht um die Buchstäbe geeignet.

Das Spiel enthält zweihundert Wortkarten, die sich zu gleichen Teilen auf die englische und die deutsche Sprache aufteilen, zudem Themenkarten, Spielsteine in fünf verschiedenen Farben, einen Rundenanzeiger sowie eine Spielregel.

Zunächst gilt es zu entscheiden, ob das Spiel in englischer oder deutscher Sprache gespielt werden soll. Die Karten in der anderen Sprache können gleich zu Anfang wieder in die Metallbox, in der das Spiel untergebracht ist, wandern.
Nun erhält jeder Spieler eine gewisse Anzahl Wortkarten, die offen vor den Spielern ausgelegt werden und die restlichen dienen als Nachziehstapel. Zusätzlich werden Themenkarten ausgelegt, die bestimmen, aus welchem Wortbereich das zu findende Wort stammen soll.
Sind alle bereit, kann das Spiel beginnen. Hierzu wird eine Wortkarte des Nachziehstapels offen ausgelegt. Eine Wortkarte zeigt stets einen Wortanfang und ein Wortende, wobei variiert, ob es sich hierbei um einen, zwei oder drei Buchstaben handelt. Nun gilt es, aus dem Anfang der Wortkarte des Nachziehstapels und einem Ende der eigenen ausliegenden Wortkarten ein Wort zu bilden. Umgekehrt ist es ebenso möglich, dass man auch einen Wortanfang einer eigenen Karte wählen kann und dieses Wort auf den oder die Buchstaben der aufgedeckten Wortkarte enden.
Kommt jemandem ein Wort in den Sinn, ruft er dieses laut aus, doch Vorsicht: Das Wort muss zu einem der ausliegenden Themenbereiche passen. So dürfte man zum Thema "Religion" beispielsweise das Wort "Abtei" bilden, nicht aber das Wort "Kirsche". Hat man das Wort als erster Spieler ausgerufen, nennt man nun den zugehörigen Bereich und die Mitspieler entscheiden, ob das Wort zum Themenbereich gehört oder nicht. Wenn ja, muss der Spieler das Wort nun auch noch korrekt buchstabieren. Gelingt ihm dies, so darf er eine seiner Spielsteine auf die jeweilige Themenkarte stellen und seine eigene Wortkarte, die er in das gewählte Wort einbringen konnte, wird auf die Rückseite gedreht. Gelingt es ihm nicht, so muss er zur Strafe eine weitere Wortkarte bei sich offen auslegen.
Ist eine der ausliegenden Themenkarten mit einer bestimmten Anzahl Spielsteinen besetzt, wird die Themenkarte durch eine neue abgelöst. Die bisherige erhält der Spieler, der zu diesem Zeitpunkt die meisten Spielsteine auf ihr abstellen konnte. Solch eine Themenkarte hat den Wert von drei Buchstäben.
Hat ein Spieler alle seine Wortkarten bis auf eine umdrehen können, kommt es zu einer Schnellwertung. Hierbei werden die noch offenen Wortkarten der Mitspieler gezählt und derjenige mit nur noch einer Wortkarte erhält umgedrehte Wortkarten im Wert der Differenz, wobei jede Karte einen Buchstab Wert hat.
Damit endet auch eine Runde, es werden neue Wortkarten für alle ausgeteilt und das Spiel geht in die nächste Runde.
Wer am Ende des Spiels, nach einer bestimmten Anzahl von Runden also, die meisten Buchstäbe bei sich liegen hat, hat das Spiel gewonnen.

Auf den ersten Blick erscheint es recht leicht, aus verschiedenen Wortanfängen und -enden ein Wort zu bilden. Doch da bei diesem Spiel die Schnelligkeit den Vozug bekommt und zusätzlich noch alle Worte einer geringen Auswahl an Themen entsprechen müssen, wird das Ganze rasch anspruchsvoll. Ganz besonders knifflig ist es natürlich, wenn man sich dafür entscheidet, das Ganze mit englischen Worten zu spielen.
Dass beide Varianten allerdings gegeben sind zeigt, dass es sich nicht nur um ein Spiel für wahre Wortfüchse handelt, sondern gleich in zweierlei Hinsicht auch einen hohen Lerneffekt hat. Zum einen ermöglicht es den Spielern, ihren Wortschatz - ganz gleich in welcher Sprache - zu erweitern und auf Trab zu bringen, zum anderen eignet sich dieses Spiel wunderbar zum Lernen von Vokabeln.
Wichtig ist allerdings dabei, dass der Wortschatz der Mitspieler zwar ein unterschiedlicher ist, da Sackgassen ansonsten vorprogrammiert sind, andererseits darf die Kluft keine zu große sein, denn dies führt leicht zu Frist bei Mitspielern mit geringerem Wortschatz.
Obwohl das Spiel an sich für eine Runde ab drei Spielern konzipiert ist - für zwei Spieler werden separate Regeln aufgeführt, die allerdings gut spielbar sind -, empfiehlt sich "Wordwild" vor allem für eine kleine Runde von zwei bis drei Spielern. Gerade bei kreativen Leuten in größerer Runde führt die Praxis des Hereinrufens eines Wortes recht leicht zu ein wenig Chaos und Unruhe.

Sehr schön ist auch die Wortspielerei, die bereits beim Titel des Spieles beginnt und sich bei den Wertungspunkten des Spieles, den Buchstäben, fortsetzt.
Man merkt dem Spiel die Liebe zur Sprache und deren Umsetzung als möglichst unterhaltsames Kartenspiel wirklich an. Auch die Unterbringung der Materialien in einer gut zu transportierenden, da nicht allzu großen, Metallbox spricht sehr für "Wordwild".
Mit der Liebe, die mit dem Spiel verbunden ist, geht allerdings auch der größte Kritikpunkt einher: die Spielanleitung.
Diese wurde nicht-linear erstellt, was dazu führt, dass ein ständiges Blättern in dem schwarzweißen, kleinformatigen, aber immerhin zwanzig Seiten umfassenden Regelheft nötig ist. Zwar ist auf der Rückseite eine Kurzübersicht dargestellt, dennoch geht dem Spiel ein umfangreiches Blättern und Lesen voran. Man war bemüht, möglichst jeden einzelnen Punkt, der auftreten könnte, regeltechnisch zu erfassen, hat eine Vielzahl Optionen beschrieben, die auch mit der Spieleranzahl variieren. Wer nicht geübt ist, nicht-lineare Anleitungen zu lesen oder für wen der Spielspaß nicht gleich mit den Worten und Sätzen einer Anleitung beginnt, der hat es schwer mit dieser Form. Die Spielregel stellt eine Hürde dar, die erst genommen werden muss und zeigt, dass zumindest im Hinblick auf diese nicht nur Wort- sondern auch Regelfüchse gefragt sind.
Nachteilig ist ansonsten, dass die Spielsteine zwar in einem Tütchen in der dekorativen Metallbox untergebracht sind, die Karten allerdings lose darin umher fliegen, wenn man keine Gummis oder ähnliches zu Hilfe nimmt, um sie dauerhaft zu separieren.

"Wordwild" ist insgesamt ein wirklich empfehlenswertes Spiel für Wortfüchse. Es regt die Arbeit mit dem eigenen Wortschatz an, erweitert in der richtigen Spielrunde selbigen und sorgt in englischer Sprache für einen Lerneffekt.
Leider gibt es auch vieles zu beachten bei diesem Spiel, sowohl bei dem Studium der Spielanleitung, als auch bei der Zusammensetzung einer geeigneten Spielrunde, die maximalen Spaß aus diesem Kartenspiel ziehen kann.
Die Altersangabe ist gerade im Hinblick auf "Wordwild" als Lernspiel gelungen, generell jedoch eher zu niedrig angesetzt - was sicherlich von Kind zu Kind variiert.

Tanja Elskamp



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