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Background zur Serie "Geisterdrache"

Während die heutige Wissenschaft nur erst teilweise davon ausgeht, dass die uns bekannte Welt periodisch untergeht, dass die Mythen vieler Völker stimmen, wenn sie ein zyklisches Weltbild zu Grunde legen, und dass die Erde in Wahrheit jung ist, weil die allumfassende Harmonie der darwinschen Entwicklungslehre in Frage gestellt werden muss, wenn Chaos in der Evolution vorzuherrschen scheint, legt die Welt dieser Dark Fantasy Saga bereits den Mythos dafür vor.

Praegaia heißt die Welt aus einer der ersten, unserer Weltepochen, eine Welt weit vor Atlantis und Lemuria. Eine Welt voller dunkler Geheimnisse, eine Welt, in der die uns bekannte Magie zwar fremd erscheint, aber dennoch wirksamer und realer ist, und in der die Kräfte der Natur eine entscheidende Rolle spielen. Die wenigen Riesenkontinente sind von kleinen Landmassen umgeben und treiben auf den Ozeanen der Welt in einem milden, gleichförmigen Klima. Die Ländereien sind zumeist bewaldet oder von Gebirgen zerklüftet, sie sind dunkel, nebulös, wild und gefährlich, oftmals kaum mehr als eine Wildnis, die von seltsamen, bösen Kreaturen, Abtrünnigen, Räubern und den Anhängern perverser Kulte bewohnt wird.

Siedlungen sind selten, zumeist klein und weit voneinander entfernt. Reisen bedeuten Abenteuer und ein lebensbedrohliches Risiko. Die wenigen Zivilisationen, die es zu Kultur und Stil gebracht haben, befinden sich auf dem Stand unseres frühen Mittelalters. Viele Rassen aus der klassischen Fantasy Literatur bevölkern die wenigen zivilisierten Gegenden, aber auch Kreaturen der uns bekannten Frühzeit leben in jener Welt. Was uns vergessen schien, in Legenden und Märchen abgetan worden ist, gehört in Praegaia zur Wirklichkeit.

Doch was den wenigsten unter den Völkern bewusst ist, die Welt von Morgen gehört dem großen Kataklysmus - die letzte Ära hat angebrochen.

Die verlorenen Götter bereiten sich wieder einmal vor, das Universum in den düsteren Strudel einer kosmischen Katastrophe zu ziehen. Allen voran erscheint die grimmige Allmutter auf Erden und bereitet alles für die Wiederkehr der verlorenen Jenseitigen vor. Als übermenschlicher Avatar greift sie in die Geschicke der Völker ein, um die letzten Vorbereitungen für die Vernichtung und die darauf folgende Schöpfung zu treffen. Bewährte Prinzipien werden einbehalten, verfehlte Prinzipien fallen dem Ende anheim, so lautet ihr eisernes Gesetz.

Deshalb soll auch das Pantheon der herrschenden Götter getötet werden. Unter ihnen ist jedoch der sagenumwobene Drachengott, der den Legenden nach geboren worden ist, als die Welt noch jung war, und nach Beendigung seines bewegten Lebens nicht zu gehen vermochte. Sein Geist verblieb in den Existenzebenen, und viele Kreaturen und Völker begannen ihn wie eine Gottheit zu verehren. Schon bald wurde er deshalb auch zu einem Gott, jedoch zu einem, der unter den Sterblichen geblieben und für sie zu einem sichtbaren Beweis geworden war, dass die höheren Mächte existierten. Zwar fand die Religion um den Geisterdrachen viel Missgunst unter einigen Sterblichen, denn diesem Glauben gehörten die mannigfaltigsten, zum Teil monströsesten Rassen an, doch vor dem Drachengott schienen alle Wesen gleich und so blieb es nicht aus, dass er eine breite Anhängerschaft um sich scharte. Nur drei große Tempelanlagen gibt es in der Welt und man munkelt, dass er sich stets in einer von ihnen aufhält, untergebracht im Schoß der Erde, einem gigantischen, unterirdischen Gewölbe.

Jetzt, da die verlorenen Götter wiederzukehren trachten, um das bestehende Pantheon und deren Zeitalter zu tilgen, scheinen der Geisterdrache und seine Anhänger die einzigen zu sein, die den Beginn des Untergangs mit dem Erscheinen des Avatars der Allmutter zu erkennen imstande sind.

Das Chaos nimmt derweil seinen Anfang. Die Feinde des Lebens werden sein Behüter, die Lebenden klammern sich an den Tod.

Auf dem Riesenkontinent Chronmagna sammeln sich die finsteren Horden der Allmutter, die mit Intrigen und Komplotten versucht, die Regierungssysteme der Länder gegeneinander aufzubringen. Das mächtigste Reich Arayton - von einem dümmlichen Kaiser nominell, in Wahrheit aber von einem verschlagenen Pontifex regiert - besitzt das organisierteste Militärsystem der menschlichen Welt und soll daher als erstes unterlaufen werden. Andere Nationen - zumeist weniger organisiert - werden gegeneinander aufgebracht. Kriege sind Glücksfälle, denn sie beenden die Tumulte und die Unstimmigkeiten schnell und blutig, dagegen sind endlose und schwächende Anschläge auf die Lebensarten eher die Regel. Das Zusammenleben der verschiedenen Wesen wird schwierig. Krankheiten und Seuchen überziehen die Länder. Dämonen treten zutage, die nie zuvor bekannt gewesen sind. Alles Leben mutiert zu etwas Fremdem, dass einzuordnen unmöglich erscheint.

Die Natur tritt den Rückzug an. Das Wetter verändert sich dramatisch. Der Sieg scheint der Allmutter gewiss. Doch auch sie erleidet Rückschläge in ihrem Bestreben, die Ära des Untergangs zu kontrollieren. Zumeist durch die Unscheinbarkeit einzelner Kämpfer, die mit ihren allzu gottlosen Eigenschaften die Vorstellungen der Allmutter hemmen.

Dies entgeht auch dem Pantheon irdischer Götter nicht, das sich zu regen beginnt. Einige von ihnen wurden zwar bereits vernichtet, aber um nicht selbst das Ende erwarten zu müssen, unternehmen die Verbliebenen verbitterte Versuche die Pläne der Allmutter zu vereiteln. Verschollene Artefakte tauchen mit einem Mal wieder in ungeheuerlicher Anzahl auf, als wollten die irdischen Götter somit vermeintliche Kämpfer eines nachlässigen Widerstandes für das letzte Gefecht ausrüsten. Man beruft die einen und verflucht die anderen.

Doch die Allmutter hat Jahrzehnte Zeit in ihren dunklen Bestrebungen. Sie harrt der inneren Zerwürfnis ihrer Widerparte. Dabei streift sie mit ihren böswilligen Heeren weiter über die Ebenen Chronmagnas und schafft indem sogenannte Chaossenken, in denen Zeit, Raum und Wirklichkeit entstellt wird. Mehr und mehr weicht die oberflächliche Ordnung und wird zu einer krankhaften Verzerrung einer Welt hinter der Welt - das große Rad des Kosmos rast zum letzten Mal durch das bekannte Multiversum.

In den letzten Tage von Praegaia vermag ein armer Schlucker mit einer Astralbarke über den Pantheonischen Ozean zum leeren Pol fahren, ein Kind kann das Feuertribunal von Nan?Ansona herausfordern und eine Waschfrau Dämonen der Innereien zum Guten bekehren, indem sie jene durch die Kerbe einer Wäscheklammer schickt. Auf den schneebedeckten Höhen des Weltenrückrats und in den sturmdurchzogenen Kanälen von Ur - der Erdensee - liegt das Glück, mit einem der unzähligen Weltengeister einen letzten philosophischen Disput zu führen. Und umgeben von den Baumhirten des dichten Liirhod Waldes oder auf den windgepeitschten Klippen Utuchengals könnten die letzten Würfel in einem Spiel mit einem Untoten fallen, der die Wahrheit bereits kennt: Praegaia - ein Platz zum Leben... nach dem Sterben.


Mit freundlicher Genehmigung des BLITZ-Verlages.

Marc-Alastor E.-E.