Twilight und New Moon - Die Filme
Nach den spektakulären Erfolgen der Twilight-Saga von Stephenie Meyer sicherte sich die Summit Entertainment Filmgesellschaft die Rechte zur Verfilmung des ersten Buches „Bis(s) zum Morgengrauen“. Autorin Melissa Rosenberg, bekannt durch verschiedene US-Serien, unterzeichnete den Vertrag für die Erstellung des Drehbuches. Rosenberg und Regisseurin Catherine Hardwick hangelten sich im ersten Teil der Saga eng an Stephenie Meyers Geschichte entlang: Die 17-jährige Bella Swan zieht aus dem sonnigen Phoenix zu ihrem Vater und Polizist Charlie nach Forks, einer der regenreichsten Städte Amerikas. Bella findet an der Highschool schnell neue Freunde, doch der geheimnisvolle Edward Cullen und seine Geschwister Alica, Jasper, Emmett und Rosalie ziehen Bella besonders in den Bann. Durch einen Autounfall, bei dem Edward Bella das Leben rettet, kommen sich die beiden näher und Bella erfährt nach und nach das Geheimnis um Edward und seine Familie. Nachdem Jacob, der Sohn von Charlies bestem Freund Billy, ihr bei einem Strandausflug die Legende um die „kalten Wesen“ erzählt ist Bella sich sicher: Edward ist ein Vampir und sie unsterblich in ihn verliebt. Zwischen den beiden entwickelt sich eine leidenschaftliche Beziehung, die durch den Angriff eines anderen Vampir-Clans auf eine harte Probe gestellt wird...
Die hohen Erwartungen an die Schauspieler, die die Rollen von Bella, Edward, Jacob und der Cullen-Familie ausfüllen müssen, setzte die Casting-Agentur mächtig unter Druck. Doch mit der charismatischen Jungdarstellerin Kristen Stewart wurde schnell eine würdige Bella-Darstellerin gefunden, mit denen sich die vielen weiblichen Fans des Vierteilers identifizieren konnten. Kristen Stewarts schauspielerisches Talent wurde bereits im Alter von 8 Jahren entdeckt, seitdem konnte sie dieses in verschiedenen Rollen zum Ausdruck bringen.
Die Besetzung der Rolle des schönen Vampirs Edward gestaltete sich schwieriger. Schließlich wurden die Caster auf den britischen Schauspieler und Musiker Robert Pattinson aufmerksam, der durch die Verkörperung des Cedric Diggory aus den Harry Potter-Romanen bekannt wurde. Pattinson erklärte im Nachhinein, er sei nur zu dem Casting gegangen, weil er wusste, dass Kristen Stewart die Rolle der Bella verkörpern würde. Er hatte sie kurz zuvor in ihrem Film „Into the Wild“ bewundert und wollte sie kennen lernen. Da die Chemie zwischen den beiden Darstellern stimmte, bekam Pattinson die begehrte Rolle und füllt diese seitdem zu der vollsten Zufriedenheit der Fans aus.
Eine weiterer wichtiger Part in der Twilight-Saga ist der von Jacob, Bellas bestem Freund aus dem La Push Reservat. Für diese Rolle wurde der damals relativ unbekannte Taylor Lautner gefunden, der durch seine indianischen Wurzeln gut in die Rolle passte.
„Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen“ gewann fünf MTV Movie Awards, was sicherlich der Tatsache geschuldet ist, dass um die Schauspieler ein wahnsinniger Hype entstanden ist. Unter anderem durch das relativ kleine Budget von 37 Millionen US-Dollar standen dem Filmteam nur begrenzte Mittel für die Verfilmung des ersten Teils zur Verfügung. Catherine Hardwick entwickelte jedoch ein gutes Gespür für die Figuren und Situationen, so dass im Zusammenhang mit dem wundervollen Score von Carter Burwell ein atmosphärischer Film entstand, der die Herzen der Fans im Sturm eroberte. Hardwick erwies sehr viel Geschick in der Ausgestaltung der einzelnen Szenen, da sie oft die originalen Dialoge aus dem Buch übernahm. Die Magie zwischen Bella und Edward kommt dadurch besonders stark zum Ausdruck. Unter der Gefühlsduselei der Hauptcharaktere leidet leider die spannende Seite des Films. Der Angriff des Tracker-Vampirs James wird in nur 15 Minuten abgehandelt. Hier hätte ein großes Potenzial gelegen, auch männliche Besucher in die Kinos zu locken. Mit Hardwicks Abhandlung des eigentlich sehr spannenden Teils des Buches ist dies leider nicht gelungen.
Im zweiten Teil „New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde" ersetzte Summit Entertainment Hardwick durch den Regisseur Chris Weitz um mehr Aktion ins Spiel zu bringen. Auch das Budget wurde auf 50 Millionen US-Dollar aufgestockt, damit die aufwendig gestalteten Szenen rund um die Werwölfe animiert werden konnten. Die Fans erwarteten sehnsüchtig jeden neuen Trailer des Films, der in Deutschland im November 2009 endlich anlief. Zuvor hatten die Fans die Drehorte in Kanada und in dem italienischen Montepulciano regelrecht belagert.
Nachdem Bella sich bei ihrer Geburtstagsfeier eine kleine Schnittverletzung zuzieht und Edwards Bruder Jasper daraufhin auf sie losgehen will, beschließt Edward, dass es besser für Bella und seine Familie ist, wenn sie ihre Beziehung beenden. Edward und seine Familie verlassen Forks, woraufhin Bella in ein tiefes Loch stürzt. Jacob, Bellas bester Freund, versucht sie aufzufangen und ihre Wunden zu heilen. Es entsteht eine Freundschaft, die durch Jacobs Verwandlung in einen Wolf nahezu ein Ende findet.
Bella kann einfach nicht von Edward lassen. Durch waghalsige Aktionen bringt sie sich in einen Adrenalinrausch, während dem sie Edward sieht. Doch Bella geht einen Schritt zu weit und springt von einer Klippe. Durch ein Missverständnis erhält Edward die falsche Nachricht von Bellas Tod und will sich ebenfalls umbringen indem er die Volturi, eine mächtige Vampirfamilie aus Italien, provoziert. Bella und Edwards Schwester Alice reisen ihm hinterher und versuchen ihn von seinem Plan abzubringen...
Mit Chris Weitz als Regisseur nimmt New Moon deutlich mehr Fahrt auf als Twilight. Die Aktionenszenen der Wölfe und des Kampfes gegen die Volturi in Italien ergänzen die mitunter sehr langatmigen Liebesszenen sehr gut. Die Erzählung der Freundschaft zwischen Bella und Jacob, durch die eine „Love-Triangle“ entsteht, weil Jacob Gefühle für Bella hegt, ist gelungen. Leider ist der Film besonders am Ende zu kitschig und fällt gegenüber der stimmungsvollen Atmosphäre des ersten Teils deutlich ab. Sinnfrei erscheinen auch die oberkörperfreien Szenen der männlichen Hauptdarsteller, die wohl nur dazu dienen sollen, den weiblichen Fans einzuheizen. Die Story wäre aber auch ohne diese Fremdschäm-Momente ausgekommen.
Hätte Summit der Produktion des Filmes mehr Zeit eingeräumt, so wäre dieser sicherlich durchdachter und besser geworden. Es wurde zuviel Wert auf die Inszenierung der Wölfe gelegt, so dass die Handlung ein wenig auf der Strecke bleibt. Auch Score zum Film von Alexandre Desplat erlangte leider nicht so viel Aufsehen wie der von Carter Burwell, unterstützt die Szenen aber durchaus gut mit einer musikalischen Untermalung.
Mit großer Spannung wird der dritte Teil der Saga „Eclipse – Bis(s) zum Abendrot“ erwartet, der längst abgedreht ist und Ende Juni in die Kinos kommt. Mit David Slade wurde wieder ein neuer Regisseur angeheuert, der für noch mehr Action sorgen soll. Um die Zeit bis zum Kinostart zu überbrücken sei auf die folgenden Werke zu den ersten beiden Filmen verwiesen:
| Twilight: Bis(s) zum Morgengrauen
DVD, 117 Minuten FSK: Freigegeben ab 12 Jahren Concorde Video, Juni 2009 |
| New Moon: Bis(s) zur Mittagsstunde
DVD, 126 Minuten FSK: Freigegeben ab 12 Jahren Concorde Video, April 2010 |