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 Willensfreiheit

Autoren: Geert Keil
Verlag: de Gruyter

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis


"Grundthemen der Philosophie" heißt die Reihe, aus der das vorliegende kleine Bändchen mit dem Titel "Willensfreiheit" stammt. Geert Keil, der Philosoph und Professor an der RWTH Aachen (Lehrstuhl für theoretische Philosophie) umreißt auf 222 Seiten eine über Jahrhunderte geführte Diskussion, deren Anfänge bis zu Aristoteles zurückreichen. Die Frage nach der Existenz eines freien Willens ist nicht nur eine philosophische Gedankenspielerei. Deren (nie endgültige) Beantwortung beeinflusst auch andere Disziplinen, besonders die Rechtswissenschaften.

Bereits die gelungene Einleitung ermöglicht einen guten Einstieg in die kommenden Seiten und gibt einen groben Überblick über die verschiedenen Freiheitsbegriffe und philosophischen Problemstellungen. Neulinge in der Philosophie werden sich hier zwar zuerst überfordert vorkommen, dennoch bietet das Buch, aufgrund der angenehmen Schreibweise des Autors, genug Motivationspotenzial, um sich sowohl eingehender mit dem Buch als auch mit der Thematik auseinanderzusetzen. Wie für eine Überblicksdarstellung üblich werden die verschiedenen Autoren und ihre Hauptthesen kurz vorgestellt, anderen Thesen gegenübergestellt und in den Gesamtkontext eingeordnet.

In vier Kapiteln skizziert der Autor daher systematisch und verständlich die verschiedenen philosophischen Schulen, die sich zum Problem der Willensfreiheit in all seinen Facetten geäußert haben und immer noch äußern. So werden hintereinander der Determinismus, Kompatibilismus, Inkompatibilismus und der Libertarismus behandelt, wobei selbstverständlich Differenzen und Schattierungen innerhalb der einzelnen Schulen ebenfalls Berücksichtigung finden. Zudem werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausgearbeitet, gegeneinander abgewogen und Keils eigener Positionierung in Richtung eines fähigkeitsbasierten Libertarismus gegenübergestellt.

In einem abschließenden Kapitel geht Keil noch auf das Verhältnis zwischen Willensfreiheit und Neurobiologie ein. Zwar leben wir in einer zum Teil deterministisch, sprich durch Naturgesetze in einem äußeren Rahmen festgelegten Welt, was durchaus keine Einschränkung für den freien Willen, der vielmehr als eine Freiheit des Handelns beschrieben wird, bedeuten muss. So ist vieles, wie so oft, auch eine Frage der Perspektive und der Definition.

Keils Büchlein regt viel zum Mitdenken an und gehört zum Glück nicht zu den Büchern, die von einem nur das Einprägen und Auswendiglernen verschiedener philosophischer Positionen abverlangt. So lässt sich abschließend nur eine Empfehlung für diese gelungene Einführung aussprechen.

Anja Mikolajek



Softcover | Erschienen: 01. August 2007 | ISBN: 9783110195613 | Preis: 19,95 Euro | 222 Seiten | Sprache: Deutsch

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