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England steht ohne König da. Einzig wem es gelingt, ein geheiligtes Schwert aus einem Stein zu ziehen, wird gekrönt werden. Doch niemand vermag dies. So beschließen die Mächtigen des Reiches, ein Turnier zu veranstalten. Der Sieger soll neuer König sein.
Doch davon träumt Arthur, genannt Flo, kaum. Er wäre schon zufrieden, wenn sein Stiefbruder ihn als Knappen zu den bevorstehenden Kämpfen mitnehmen würde - sehr zum Ärger seines Lehrers, des Zauberers Merlin. Der hat sich des Knaben angenommen, da er in die Zukunft sehen kann und sogar dort war. Er gibt sich alle Mühe, dem Knaben Weisheit, Tapferkeit, Güte und Verstand einzutrichtern. Unterstützt von seiner schlauen Eule Archimedes gibt er nicht auf, den kleinen Flo mit dem ein oder anderen Verwandlungszauber auszubilden. Bis zu dem Tag, an dem der als Vogel umherschwirrende Flo sich in die Hütte von Madame Mim verirrt. Die aber liebt den Tod, alles Hässliche und Fiese und versucht sogleich, dem kleinen Vogel den Hals umzudrehen. Schweren Herzens muss Merlin ein Duell mit Mim austragen. Auf Leben und Tod stehen sich die Kontrahenten gegenüber - doch Madame Mim spielt falsch und Merlin gerät in eine bedrohliche Lage.
Nach "101 Dalmatiner" und vor "Das Dschungelbuch" produzierte Disney "The Sword in the Stone" - zu deutsch etwas unpassend "Die Hexe und der Zauberer". Etwas in Vergessenheit geraten, kann man dieses frühe Meisterwerk seit dem Oktober 2008 in der "45th Anniversary Edition" für knapp fünfzehn Euro erwerben. Da die Liste der Extras kurz ist und einzig das Minispiel "Merlins magische Artefakte" und zwei Kurzfilme gelungen sind, sollte sich jedoch diese Ausgabe nur kaufen, wer noch keine der Vorgänger-DVDs besitzt. Denn Bild und Ton sind unverändert, ebenso die deutsche Synchronisation.
Alter Wein in neuen Schläuchen also. Jedoch sehr guter, bemerkenswerter Wein. Denn "Die Hexe und der Zauberer" wartet nicht nur mit dem köstlichsten Zauberduell der Filmgeschichte auf - mit der titelgebenden Hexe Mim und Merlin himself -, sondern gefällt auch mit witzigen Einfällen, sehr wenig Schmalz und einer einfachen, kindgerechten Geschichte. Die Pädagogen werden sich freuen, wie leicht und nebenher den Kindern Werte vermittelt werden, die Filmkritiker, dass dieser Film mit dieser Ausgabe geehrt wird, der das Vergessen nicht verdient hat. Eltern freuen sich über die Kürze, die liebevollen Bilder und den unaufgeregten, undramatischen und nur sehr wenig spannenden Plot, den auch Sechsjährige ohne Probleme aushalten können.
"Die Hexe und der Zauberer" ist ein schöner, lustiger Film für die ganze Familie. Ohne den üblichen Kitsch unterhält er knapp fünfundsiebzig Minuten lang, hinterlässt keine tieferen Eindrücke und sorgt vor allem für gefüllte Kassen bei Disney. Denn eins ist der Film bestimmt nicht, ein Schnäppchen. Viele Male im Fernsehen gelaufen, oft auf DVD veröffentlicht, kann man getrost eine alte Ausgabe erwerben und muss nicht fünfzehn Euro für eine DVD hinlegen, deren Neuigkeitswert bei Null liegt.
Gut aber ist dieser Film allemal und unbedingt den "Meisterwerken" wie "101 Dalmatiner" oder "Die Schöne und das Biest" vorzuziehen. Und wer des Englischen mächtig ist, kann die sehr gute Originaltonspur genießen - sie ist deutlich besser als die deutsche Synchronisation.