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Louis und Jimmy sind Auftragskiller. Präzise, fehlerlos und ohne Skrupel ermorden sie die Zielperson, hinterlassen keine Spuren und wenden sich dem nächsten Job zu. Diesmal aber scheint Louis von allen guten Geistern verlassen worden zu sein. Nur weil er in Hundescheiße getreten ist, tötet er den kleinen Köter, der seine Notdurft auf dem Gehweg hinterlassen hat. Immerhin trägt Louis Schuhe für zweitausend Dollar!
Dass er neben dem Senator auch noch die kleine Hure erschießt, stört die Auftraggeber weniger. Auch der Hund der kleinen Schlampe muss ins Gras beißen. Doch dann begeht Louis einen noch viel krasseren Fehler. Er wirft seine Schuhe in den Müll. Schuhe, die einmalig sind und nur ein oder zwei Mal im Jahr über die Theke eines ganz bestimmten Ladens gehen.
Genug Spuren also für die Polizisten Perry und Carlisle. Seltsam nur, dass ihr Chef sie von jeder weiteren Ermittlung abhält. Noch seltsamer, dass die Presse nur den natürlichen Tod des Politikers meldet, die Hure jedoch mit keinem Wort erwähnt. Perry lässt sich nicht abhalten, ermittelt und stößt auf weitere Ungereimtheiten. Er gibt seine Informationen sogar einem Reporter. Dumm, dass der auf eigene Faust beginnt, Nachforschungen anzustellen. Denn weder der Auftraggeber noch die beiden Killer lassen sich so einfach die Suppe versalzen.
Die neue Serie "Blei im Schädel" beginnt in dem Album "Kleine Fische" mit einem Paukenschlag. Zwei Menschen und zwei Hunde werden ermordet, die Killer entkommen, die Polizei tappt zunächst im Dunkeln. Schade nur, dass jedes einzelne Element ein Klischee reinsten Wassers zu sein scheint. Die Killer sind natürlich Psychopathen, der ermordete Politiker korrupt, der Polizeichef auch, einer der beiden Polizisten tapfer, integer und ehrlich. Der Andere nicht so ganz - auch das ein Klischee, das sattsam bekannt ist. Des Weiteren spielt der ehrgeizige Reporter mit, der unbekannte Auftraggeber und der Penner, der als Zeuge auftritt.
Zumindest der erste Teil ist daher leider nur Mittelmaß: leidlich spannend, jedoch gut aufgebaut und logisch konzipiert, aber eben altbekannt, ohne Neuerungen und vorhersehbar. Einige wenige Details lassen zwar hoffen, dass es im zweiten Teil anders zugehen könnte, doch in "Kleine Fische" bekommt man viel zu wenig Überraschungen geliefert.
Einzig der Zeichenstil ist gelungen. Colin Wilson überzeugt in jeder Einstellung, jedem Panel. Fast hat man den Eindruck, das bebilderte Skript zu einem Film serviert zu bekommen, so perfekt sind die Bilder komponiert.
Wenn Matz - das Pseudonym des Texters Alexis Nolent - zulegt und Wilson dieses Niveau halten kann, sollte man sich den zweiten Teil nicht entgehen lassen. Aber nur, wenn man dieser Geschichte um die zwei coolen, aber auch recht dämlichen Killer etwas abgewinnen kann.