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Toras von Havena ist ein Schwarzmagier der Halle der Macht zu Lowangen und bestreitet ein Zweitstudium in Al'Anfa. Dort macht er sich in Ausübung seiner Lehrtätigkeit an der dortigen Akademie einen Magus aus Fasar zum Feind: Zachaban al'Shabruk. Die Konfrontation läuft auf ein magisches Duell hinaus, welches Toras mit einer beeindruckenden Show für sich entscheiden kann, doch der unterlegene Magier lässt dies nicht auf sich sitzen und bestiehlt Toras vor seiner Flucht aus der Akademie. Toras wartet sehnsüchtig auf den Tag, an dem er Al'Anfa verlassen und seinem Feind nach Fasar folgen kann, um hin dort zu stellen ...
"Toras von Havena" zeichnet eine interessante Geschichte, welche sich sehr gut lesen lässt. Der einzige Mangel ist eine etwas unvollständige Handlung, welche im letzten Teil etwas abschweift.
Toras' Aufstieg von der Straße hoch bis in die Halle der Macht in Lowangen wird zwischendurch immer einmal wieder in Erinnerungen eingeworfen. Im Vordergrund des Romans stehen das Duell um die Ehre und die anschließende Verfolgung des (Erz)Feindes in seine Heimat. Locker geschrieben wird ein interessanter Protagonist ins Spiel gebracht, welcher trotz seiner Zugehörigkeit zur schwarzen Magie ein überraschend aufgeschlossener und "anständiger" Magus ist. Seine Verschlagenheit, die Selbstverliebtheit und auch eine gesunde Portion Humor runden die Figur ab und bieten eine gute und leicht verdauliche Geschichte.
Dort ist aber auch der Mangel an diesem Buch zu finden. Während der Leser sofort in die Geschichte einsteigt und dem Duell entgegen fiebert (und dabei die Seiten wahrlich verschlingt), so zeigt sich ab der Mitte des Buches, dass man Toras noch weiter begleiten wird, da der Disput mit dem Magier aus Fasar in naher Zukunft ausgefochten sein wird. Ohne zuviel zu verraten sei gesagt, dass Zachaban nur einen Teil des Romans darstellt und der Leser sich auch durchaus mit den anderen (egoistischen und selbstverliebten) Figuren des Romans beschäftigen darf. So erhalten der Schwertmeister und sein Schüler und auch andere Magier ihren Platz, einen Teil ihrer Geschichte zu erzählen, während sie den Weg von Toras kreuzen. Daher wirkt die Geschichte gerade zum Ende hin etwas holprig. Die Reise von Toras wird zwar weiterhin kurzweilig erzählt, aber es wirkt aus dem Kontext herausgelöst. Viele Stränge werden vorbereitet und dann verworfen und nicht weiter verfolgt. Lässt man dies einmal außer acht, so kann man sich getrost in die aventurische Welt gleiten lassen und den Roman genießen.
Der gewählte Schreibstil lädt dazu ein das Buch genüsslich und flüssig zu lesen, da gab es schon ganz andere DSA-Romane. Generell wirken die Beschreibungen der Orte und Zauber sehr gut durchdacht und sind reich genug an Details, um eine angenehme Atmosphäre zu erzeugen, aber distanziert genug, dass man sich nicht in ellenlangen Beschreibungen verrennt.
Insgesamt bietet "Toras von Havena" eine sehr angenehme Unterhaltung aus der DSA-Welt. Ein Schwarzmagier mit privaten Problemen schlägt sich durch ein Netz von Intrigen, Neidern und zwielichtigen Gestalten. Spannend geschrieben und DSA-Fans durchaus zu empfehlen.