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Das Adhäsionsverfahren bietet dem Opfer einer Straftat die Möglichkeit, seine Ansprüche gegen den Schädiger auf Schmerzensgeld und Schadensersatz, die gewöhnlich vor den Zivilgerichten zu verfolgen wären, bereits im Rahmen des Strafverfahrens gegen den Täter geltend zu machen. Das vorliegende Handbuch widmet sich diesem Verfahren und legt besonderen Augenmerk auf die gängige Praxis und die praktische Handhabung.
Im ersten Teil werden die Grundlagen und die Verfahrensgrundsätze erläutert. Da der Adhäsionsantrag nur ein Anhang zum Strafverfahren darstellt, ergeben sich hieraus einige Besonderheiten. Beispielsweise ist der Verletzte im Adhäsionsverfahren Zeuge, so dass seiner Aussage Beweiskraft zukommt, während er in einem zivilrechtlichen Verfahren Partei ist und wenn sein Sachvortrag vom Beklagten (=Täter) bestritten wird, dann muss er erst beweisen, dass der Beklagte ihn verletzt hat. Das Handbuch behandelt ausführlich die Vor- und Nachteile, die ein Adhäsionsverfahren bietet, wobei auf die Interessenlage aller Beteiligter eingegangen wird. Anhand der kritischen Ausführung kann ein Rechtsanwalt gut entscheiden, wann es sinnvoll ist, einen Adhäsionsantrag zu stellen, und wann es besser ist, das Zivilverfahren zu wählen.
Im zweite Teil – dem umfassendsten - wird das Adhäsionsverfahren in der strafrichterlichen und anwaltlichen Praxis behandelt. Beginnend von den Zulässigkeitsvoraussetzungen, über die taktischen Überlegungen in den einzelnen Verfahrensabschnitte bis zur Gebührenabrechnung zum Abschluss werden allen Elementen des Verfahrens umfassend dargestellt. Abschließend sind diverse Muster für die häufigsten Anwendungsmöglichkeiten beigefügt. Kernstück ist der anwaltliche Adhäsionsantrag, in dem die Quintessenz des Handbuches zusammenfließt.
Der dritte Teil wendet sich an den Staatsanwalt und behandelt die Besonderheiten, die die Staatsanwaltschaft bei einem Adhäsionsverfahren zu beachten hat. Auch hier steht die praktische Anwendnung im Vordergrund.
Der vierte und letzte Teil geht noch kurz auf die europarechtliche Bedeutung des Adhäsionsverfahren ein und bietet dem Leser eine kleine Denkhilfe bei Fällen mit internationalem Bezug.
Mit dem vorliegenden Buch erhält der Leser eine umfassende Darstellung des gesamten Adhäsionsverfahren. Hervorzuheben ist dabei vor allem die Darstellung des Adhäsionsverfahren aus der unterschiedlichen Sicht des Richters, der Staatsanwaltschaft und des Rechtsanwalts. Hierdurch werden ein hoher Praxisbezug hergestellt und eine schnelle Handhabung ermöglicht. Die größte Stärke liegt aber in der knappen und trotzdem erschöpfenden Abhandlung der Materie. Obwohl das Buch „nur“ 160 Seiten dick ist, werden alle relevanten Fragen aufgegriffen und ausführlich beantwortet. Das Handbuch bietet daher sowohl dem Einsteiger einen einfachen, aber fundierten Zugang zur Materie als auch dem erfahrenen Praktiker eine wertvolle Ergänzung beziehungsweise Erweiterung seines Wissens.
Fazit: Das Handbuch des Adhäsionsverfahrens ist ein Standartwerk auf seinem Gebiet und sollte daher im Bücherregal eines jeden stehen, der in der Praxis mit dem Adhäsionsverfahren zu tun hat.