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Handarbeiten sind wieder in: Es wird gestrickt, gehäkelt, genäht was das Zeug hält. Einige hatten das Glück, Handarbeiten in der Schule zu lernen. Andere belegen Nähkurse an der Volkshochschule oder kaufen Bücher. Nun erschien auch in der beliebten „... für Dummies“-Reihe ein Ratgeber zum Thema Nähen. Das Buch richtet sich sowohl an komplette Neueinsteiger als auch an Fortgeschrittene, die das eine oder andere Thema wieder auffrischen wollen. An separater Stelle findet der Leser gesammelt oft benutzte Maße für Kissen und Decken sowie eine Tabelle, die aufzeigt, welche Nadelgröße für welchen Stoff geeignet ist. Das eigentliche Buch besteht aus sechs Teilen.
Im ersten Teil werden die notwendigen Werkzeuge und das Zubehör besprochen. Zuerst geht es um Maßbänder, Bügeleisen, Nähnadeln und -maschinen und noch viel mehr. Doch neben den eigentlichen Materialen bespricht die Autorin auch das korrekte Maßnehmen und andere kleine Fertigkeiten. Weiter geht es mit Stoffen und Kurzwaren wie Bänder, Spitzen und so weiter. Auch das Garn will passend gewählt sein und wer Kleidungsstücke herstellen will, muss auch mit Verschlüssen wie Knöpfen und Reißverschlüsse und deren Eigenschaften vertraut sein. Hier findet man auch schon das erste kleine Projekt, das allerdings mehr an Bastelarbeit denn ans Nähen erinnert: Grußkarten.
Ebenso will das Lesen von Schnittmustern erlernt sein und darum dreht sich der vierte Teil. Wo bekommt man überhaupt die Schnittmuster? Was muss man beachten? Wie muss man seinen Stoff einkaufen? Und worauf gilt es bei gemusterten Stoffen zu achten?
Teil II heißt vollmundig „Ran an die Nähmaschinen!“. Hier lernt man erst einmal das Näh-ABC, denn wie bei allen Handarbeiten gibt es im Nähen einige Grundvokabeln, die jeder verstehen muss, will er mit Schnittmustern arbeiten. Vor allem Nähte und Säume werden hier in allen Details besprochen.
„Grundwissen über Kleidung“ wird im dritten Teil vermittelt: Wie sind Reißverschlüsse einzusetzen? Was muss man über Ärmel wissen? Welche Arten von Taschen gibt es? Zuletzt lernt man, wie man ein Projekt anhand des Beispiel vom „kleinen Schwarzen“ umsetzt.
Doch nicht nur Kleidung lässt sich nähen, auch Dekorationsobjekte sind beliebte Projekte. Ob es nun um Tischschmuck, Kissen, Gardinen oder gar Bettbezüge geht, hier weiht Maresh den Leser in die kleinen Kniffs und Tricks ein und bespricht allerhand Dekoratives und besondere Elemente wie Troddeln, Borten und Ähnliches.
Nicht immer muss man alles komplett neu machen: Um Änderungen und Reparaturen dreht sich das vorletzte Kapitel. Wie repariert man einen Saum? Wie kann man Hosen verlängern oder verkürzen? Was kann man machen, wenn die Lieblingshose auf einmal zu eng wird? Der abschließende Teil bildet der in der Serie immer verwendete Top-Ten-Teil. Hier erhält man Tipps zum Kombinieren von Mustern, grundlegenden Nähtipps oder typische Anfängerfehler, die man vermeiden sollte. Ein Anhang, Bezugsquellen von etwa Schnittmustern oder Nähmaschinenfirmen sowie ein Stichwortregister runden das Buch ab.
Maresh vermittelt in ihrem Buch viel Material, doch das tut sie sehr verständlich und auf eine lockere Art und Weise. Für Anfänger sind vor allem die ersten drei Kapitel nützlich, aber auch für Fortgeschrittene sind diese eine Schatzkiste, denn hier kann man schnell und leicht nachschlagen, welche Eigenschaften Samt hat, wie man einen Zierstich hinbekommt und noch vieles mehr.
Man merkt der Autorin an, dass sie selbst leidenschaftlich gern näht, denn sie schafft es, das in ihrem Buch rüberzubringen. Wenn sie von den Projekten anfängt, juckt es in den Fingern, sich selbst ein Stück Stoff zu schnappen und loszulegen.
Wegen der großen Menge an Informationen lohnt es sich jedoch, das Buch immer wieder zu lesen. Die Projekte sind angenehm in Schritt-für-Schritt-Anleitungen beschrieben, sodass auch Neulinge mit der Nähmaschine schnell zu Erfolgen kommen können.
„Nähen für Dummies“ ist eine gelungene Einführung für Anfänger und ein kompaktes Nachschlagewerk für Fortgeschrittene. Besser geht es eigentlich nicht mehr.