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 Trailer Park of Terror


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Norma wollte doch nur diesem öden Trailer-Park-Leben entfliehen, wo man sie überwiegend als vollbusige blonde Schönheit für den schnellen bezahlten Sex ansieht. Doch ihre schrägen Mitbewohner lassen sie nicht gehen: Ihr Freund von außerhalb, der mit ihr abhauen will, wird kurzerhand gekillt. Voller Trauer und Rachegedanken irrt sie umher – bis sie auf den Fremden in Rocker-Outfit mit Cowboyhut trifft, der ihr eine Pumpgun in die Hand drückt. Ein Pakt wird geschlossen: Sie bekommt ihre Rache, er ihre Seele und die aller, die sie tötet. Sie verschont niemanden und lässt anschließend den Trailer Park in Flammen aufgehen.
Viele Jahre später, der Vorfall ist längst zur lokalen Legende geworden. Die Trucker in der Gegend meiden die Straße, an der das Grüppchen ausgebrannter Trailer liegt. Pastor Lewis kennt die Geheimnisse der Region nicht, er will nur mit seinem Bus voller schwer erziehbarer Teenager zu einem Camp, um ihnen christliche Werte zu vermitteln – eine schwere Aufgabe bei diesen sehr unterschiedlichen Jugendlichen. Aber bis dahin kommt er gar nicht: In einer verregneten Nacht prallt er mit einem verlassenen Truck zusammen. Weiterfahren kann er nicht, also flüchtet er mit seinen Schützlingen zum nahegelegenen Trailer Park. Dort werden sie sehr freundlich von der schönen Norma aufgenommen, die ihren männlichen Gästen schnell den Kopf verdreht. Ein Drink, eine Gruselgeschichte, dann verteilt sie die Ankömmlinge zur Übernachtung auf einige der Trailer. Der Alptraum beginnt, denn kurz darauf tauchen die übrigen ehemaligen Bewohner des Parks auf ...

Es gehört zum Genre, dass man nicht unbedingt Sympathie mit den Opfern hegt – meistens werden sie ja für ihren schlechten Charakter bestraft. Ungewöhnlich ist allerdings, dass die Killer so sympathisch sind: Die Untoten, die hier Jagd auf die Teenies machen, streiten sich zwischendurch und sorgen immer wieder für Slapstick-Einlagen und Lacher durch ihren derben Humor. Die Macher haben allerdings dafür gesorgt, dass dem Zuschauer das Lachen in den richtigen Augenblicken im Halse stecken bleibt, denn diese Untoten sind wirklich gemein. So kommen die Splatter-Fans durchaus auf ihre Kosten, müssen sich allerdings nach dem furiosen Einstieg, nämlich Normas Vorgeschichte, sehr lange gedulden, bis wieder Blut fließt.
Die Schauspieler sind gut gewählt, das gilt für die Teenager genauso wie für die Zombies und in ganz besonderem Maße für die Hauptfigur Norma, gespielt von Nicole Hiltz. Sie war eine exzellente Wahl, denn sie sieht toll aus und versteht die verschiedenen Facetten von Norma, die im Lauf des Films vorgestellt werden, gut darzustellen.
Die Maskenbildner haben in diesem Film mal wieder ganze Arbeit geleistet: An den Zombies ist nichts computergeneriert, an den Splatterszenen ebenfalls nicht. Das Set-Design ist ebenfalls gelungen, besonders weil an einem Originalschauplatz gedreht wurde: Aus dem Making-of geht hervor, dass ein Trailer Park gefunden wurde, an dem nicht mehr allzu viel verändert werden musste. Ein Leckerbissen ist die Musik: Neben treibender oder nervenaufreibender Schocker-Musik gibt es hier eine Menge düsteren Rock, der die Jagdszenen unterstützt und für eine cool-morbide Atmosphäre sorgt.

Das Making-of ist zwar das einzige erwähnenswerte Feature auf der DVD, aber es ist gelungen, beinhaltet auf 42 Minuten von der Entstehung des Films und den Hintergründen der „Trailer Park of Terror“-Comics von Jonathan Bogner, nach denen der Film gedreht wurde, über die Dreharbeiten bis zu Interviews mit den Darstellern alles, was man sich wünscht. Und noch mehr: Am Ende erwartet den geduldigen Zuschauer eine gut zehnminütige Interviewreihe – nicht mit den Zombie-Darstellern, sondern mit den Höllenkreaturen selber, und das ist wirklich amüsant, eine tolle Idee.

Teenie-Jagd zu Rock’n’Roll-Musik und genüssliches Gemetzel erwarten den Zuschauer bei „Trailer Park of Terror“. Eine intelligente Splatter-Geschichte – das ist beinahe ein Widerspruch in sich, und „intelligent“ soll hier auch nicht überbewertet werden. Humoriges Blutvergießen mit Zombies als Sympathieträgern und viel guter Musik: Wer von Splatterfilmen nicht ausschließlich das Zerhacken menschlicher Opfer erwartet, sondern auch Spaß und ein bisschen Liebe zum Detail und zu den Figuren, der ist gut beraten, sich diesen Film anzuschaffen. Horror ist hier zwar der Oberbegriff, aber die Haare stehen einem nur selten zu Berge. Aber deshalb ist es ja auch Splatter und nicht Gore.

Stefan Knopp



DVD | Disc-Anzahl: 1 | EAN: 4042564117646 | Erschienen: 16. Oktober 2009 | FSK: 18 | Laufzeit: 93 Minuten | Originaltitel: Trailer Park of Terror | Preis: 18,95 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch

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